FC Schalke 04 - BVB 2:2: Borussia Dortmund muss im Revierderby abreißen lassen

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Der FC Schalke 04 hat die Siegesserie von Borussia Dortmund unterbrochen. S04 holte vor heimischem Publikum im Revierderby am 24. Spieltag der Bundesliga ein 2:2 (0:1).

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  • Nico Schlotterbeck brachte den BVB in Führung (38.). Kurz nach der Pause glich Schalke durch Marius Bülter aus (50.), doch nur zehn Minuten später lag Dortmund dank Raphael Guerreiro wieder vorn. Joker Kenan Karaman stach für S04 zum 2:2 (79.)
  • Nach nun 100 Revierderbys in der Bundesliga lautet die Bilanz wie folgt: 37 BVB-Siege, 32 S04-Siege, 31 Unentschieden.
  • Schalke und Dortmund bleiben somit die einzigen ungeschlagenen Teams in der laufenden Bundesliga-Rückrunde.
  • Vor dem Anpfiff wurde ein Fotograf von einer aus dem BVB-Fanblock abgeschossenen Leuchtrakete getroffen. Seine Weste brannte ab, er blieb unverletzt.

FC Schalke 04 - BVB: Die Analyse

Verdiente Dortmunder Führung nach den ersten 45 Minuten. Der BVB im gewohnten 4-1-4-1, aber mit Guerreiro als halblinkem Achter im Mittelfeld. Der Portugiese war zusammen mit Can und Bellingham derjenige, der sich im Spielaufbau immer wieder tief fallen ließ und Überzahl herstellte. Dem BVB mangelte es anfangs allerdings an Tempo und Tiefe im Passspiel, auch da Schalkes Ketten sehr eng standen und aggressiv verteidigten.

Schalke kam nach einem Dortmunder Abwehrpatzer durch Zalazar zwar zu einer Großchance (25.), doch mit zunehmender Spieldauer verlagerten die Gäste das Spiel immer mehr in die Hälfte von S04 und wurden zielstrebiger, weil sie häufiger in den Rücken der gegnerischen Abwehr kamen. Malen verpasste noch (30.), nach dem Führungstor gerieten die Knappen dann ordentlich ins Schwimmen und hatten Glück, dass es nur 0:1 stand.

Ein leichter Ballverlust von Bellingham sowie präzises Umschaltspiel ermöglichte S04 kurz nach der Pause den überraschenden Ausgleich. Die Hausherren blieben gegen den Ball jedoch bei ihrer sehr mannorientierten Deckung, was Dortmund viele Freiräume im Zentrum ermöglichte, sobald sich die Borussen dorthin kombinierten. So entstand auch die erneute Führung.

Der BVB behielt in der Folge die Kontrolle, hätte aus den großen Räumen und den regelmäßigen Torgelegenheiten jedoch deutlich mehr machen müssen. Schalke blieb so im Spiel, bissig in den Zweikämpfen und zielstrebig im Konterspiel. Die Borussia dann bisweilen zu schläfrig und passiv - wie auch beim schließlich nicht unverdienten 2:2, das sich die Knappen dank einer hohen Energieleistung erarbeiteten.

FC Schalke 04 - BVB: Die Aufstellungen

Schalke: Fährmann - Brunner, Jenz, Yoshida, Matriciani - Kral, Krauß (74. Balanta), Zalazar (68. Karaman), Aydin (74. Mohr), Bülter - Mi. Frey (74. Terodde)

Dortmund: Meyer - Ryerson, Hummels, N. Schlotterbeck, Guerreiro - Can, Malen (80. Reyna), M. Wolf, Bellingham, Bynoe-Gittens (68. Dahoud) - Haller (80. Modeste)

FC Schalke 04 - BVB: Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Schlotterbeck (38.), 1:1 Bülter (50.), 1:2 Guerreiro (60.), 2:2 Karaman (79.)

FC Schalke 04 - BVB: Die Stimmen zum Spiel

Nico Schlotterbeck (BVB) bei Sky: "Das ist ein 2:2 und die feiern das wie einen Sieg. Wir hätten den Sack früher zumachen müssen."

Marius Bülter (Schalke 04) bei Sky: "Wenn man zweimal zurückliegt und so zurückkommt, fühlt sich das gut an. Für mich war das ein sehr besonderes Tor."

Thomas Reis (Trainer Schalke 04): "Dortmund war fußballerisch überlegen. Aber wenn man so zurückkommt, genießt man das. Wir sind froh, dass wir weiter im Rennen sind. Mit diesem 2:2 können wir irgendwo zufrieden nach Hause gehen."

Edin Terzic (Trainer BVB): "Wir haben in der ersten Halbzeit sehr viele gute Phasen gehabt. In der zweiten wurde es wild, da haben wir den Sieg hergeschenkt. Wir müssen die richtigen Schlüsse ziehen. Wir müssen demütig sein."

Der Star des Spiels: Raphael Guerreiro (BVB)

Der eigentliche Linksverteidiger machte in ungewohnter Rolle ein starkes Spiel. Guerreiro bereitete das 1:0 vor und traf zum 2:1. Hatte im Mittelfeld viele Freiräume, agierte flexibel und wusste mit der Kugel fast immer etwas Vernünftiges anzufangen.

Der Flop des Spiels: Jamie Bynoe-Gittens (BVB)

Enttäuschte erneut als Startspieler. Gewann kaum ein Eins-gegen-eins-Duell und versuchte es zu oft mit dem Kopf durch die Wand. Guter Laufweg zwar vor dem 2:1, versemmelte aber freistehend das 3:1 (65.). Dazu mit einer unterirdischen Passquote von nur 50 Prozent angekommener Zuspiele.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz

Behielt in einem Spiel ohne größere Aufreger stets die Übersicht. Gute Körpersprache.