Hertha BSC - Borussia Mönchengladbach 4:1: Dank Dardai-Kracher! Berliner beenden Pleitenserie

SID
Alle feiern Marton Dardai (2.v.l.), der mit einem fulminanten Distanzschuss Hertha gegen Gladbach auf die Siegerstraße brachte.
© getty

Hertha BSC hat den freien Fall vorerst gestoppt. Die Berliner verbesserten sich durch ein 4:1 (1:1) gegen Borussia Mönchengladbach auf den Relegationsplatz.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vater Pal Dardai klatschte auf der Tribüne begeistert Beifall, sein Sohn Marton genoss den Jubel über seinen sehenswerten Schuss ins Glück sichtlich. Nach einem Traumtor des Geburtstagskindes stoppte Hertha BSC den freien Fall in der Bundesliga, das überzeugende 4:1 (1:1) gegen Borussia Mönchengladbach dient nach zuletzt vier Niederlagen in Folge als Mutmacher im Abstiegskampf.

Nach Dardais Gewaltschuss in den Winkel (52.) zur Führung verbesserten sich die Berliner auf den Relegationsplatz. Jessic Ngankam (30.), Derry Scherhant (90.+1) und Dodi Lukebakio (90.+7, Foulelfmeter) erzielten die weiteren Treffer.

"Es war für mich der schönste Geburtstag bislang", sagte der 21-jährige Dardai bei DAZN: "Er ist perfekt im Winkel gelandet. Es war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung." Winter-Neuzugang Tolga Cigerci ergänzte nach den ersten Zählern des Jahres: "Wir haben die drei Punkte dringend gebraucht."

Die Profis hüpften im Anschluss vor den feiernden Fans auf und ab, Trainer Sandro Schwarz jubelte ausgelassen. "Oh, wie ist das schön", sangen die Hertha-Anhänger unter den 40.973 Zuschauern im Olympiastadion. Dabei waren die enttäuschenden Gäste durch Nico Elvedi (17.) noch in Führung gegangen.

Gladbach legt vor - Hertha-Ausgleich aus dem Nichts

Schwarz, der zuletzt vom neuen Sportdirektor Benjamin Weber Rückendeckung erhalten hatte, hatte vor der Partie betont, dass er "Urvertrauen" in seine Mannschaft habe. Im Vergleich zum 0:3 bei Eintracht Frankfurt wechselte der Hertha-Coach dreimal. Schwarz setzte in der Startelf auf Dardai, Ngankam und Cigerci.

Gladbachs Coach Daniel Farke musste unterdessen krankheitsbedingt auf Ramy Bensebaini und auf den gelbgesperrten Julian Weigl verzichten, die durch Ex-Herthaner Luca Netz und Hannes Wolf ersetzt wurden.

In einer zu Beginn ruhigen Partie nahmen zunächst die Gäste das Spiel in die Hand. Gefährliche Torchancen spielte sich Gladbach gegen die Berliner, die von Beginn an mit einer Dreierkette in der Abwehr agierten, jedoch nicht heraus. Nach einer Ecke köpfte Marcus Thuram über das Tor (8.), Elvedi war knapp zehn Minuten später erfolgreicher.

Die Berliner kamen hingegen kaum in den gegnerischen Strafraum, Marco Richter scheiterte aus der Distanz (19.), lieferte wenig später jedoch die Vorlage zum Ausgleich, der wie aus dem Nichts fiel. Nach der Hereingabe des Flügelspielers musste Ngankam nur noch einschieben.

Hertha-Joker machen alles klar

Im Anschluss wurde Hertha mutiger und kam immer besser ins Spiel. Florian Niederlechner verpasste kurz vor der Pause die Chance zur Führung und kam nach einem Einwurf im Zentrum mit dem Kopf nicht mehr richtig an den Ball.

Auch nach der Halbzeit war Hertha die aktivere Mannschaft und drängte immer wieder nach vorne. Dardai traf aus der Distanz sehenswert ins obere rechte Eck.

Gladbach versuchte anschließend wieder die Spielkontrolle zu erlangen, war nach vorne jedoch nicht zwingend genug. Die Joker Scherhant und Lukebakio machten alles klar.

Hertha BSC - Borussia Mönchengladbach: Die Stimmen zum Spiel

Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC): "Wir waren die ersten paar Minuten sehr aktiv und sofort im Spiel drin. Dann war Gladbach mit ihrer Qualität im Ballbesitz optisch sehr überlegen, da waren wir ein Stück weit etwas beeindruckt und zu passiv in der ein oder anderen Situation. Nach dem 0:1 haben wir Zeit gebraucht, das 1:1 hat uns geholfen, um wieder aktiver zu werden. In der zweiten Halbzeit haben wir auf das Gaspedal gedrückt. Marton hat dann ein überragendes Tor gemacht, diesen Mut zu haben, den Distanzschuss so zu nehmen. Dann war der Spielverlauf auf unserer Seite."

Daniel Farke (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Dass es ein schwieriges Spiel für uns werden würde, war klar, weil Hertha auch unter Druck war, die drei Punkte einzufahren. Fußballspiele werden in den kleinen Situationen gewonnen oder verloren. In diesen kleinen Situationen war Hertha heute besser als wir und deshalb haben wir das Spiel verloren."

Hertha BSC - Borussia Mönchengladbach: Die Daten zum Spiel

Berlin: Christensen - Uremovic, Kempf, Dardai (83. Mittelstädt) - Richter, Cigerci (83. Sunjic), Plattenhardt - Tousart, Serdar (65. Boetius) - Ngankam (65. Lukebakio), Niederlechner (72. Scherhant). - Trainer: Schwarz

Mönchengladbach: Omlin - Scally (90. Herrmann), Itakura, Elvedi, Netz (90.+1 Lainer) - Kramer (78. Ngoumou), Kone - Wolf (66. Neuhaus), Hofmann, Stindl (66. Plea) - Thuram. - Trainer: Farke

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Tore: 0:1 Elvedi (17.), 1:1 Ngankam (30.), 2:1 Dardai (52.), 3:1 Scherhant (90.+1), 4:1 Lukebakio (90.+7, Foulelfmeter)

Zuschauer: 40.973

Gelbe Karten: Kone (8)

Artikel und Videos zum Thema