Union Berlin - 1. FSV Mainz 05 2:1: Das Märchen geht weiter! Die Eisernen stoßen den FC Bayern von der Spitze

Von SID
Union Berlin, 1. FSV Mainz 05
© Getty

Union Berlin hat sich an die Spitze katapultieren können. Gegen den FSV Mainz 05 gelang den Eisernen ein 2:1 (1:0), womit sie zumindest bis Sonntag vor Bayern München liegen.

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"Spitzenreiter, Spitzenreiter" und "zieht den Bayern die Lederhosen aus", skandierten die Union-Fans an der Alten Försterei. Die Berliner Profis wurden überschwänglich nach dem schwer erkämpften 2:1 (1:0)-Erfolg gegen den FSV Mainz 05 gefeiert. Die Anhänger unterstrichen lautstark: "Deutscher Meister wird nur der FCU!" Die Spieler tanzten dazu.

Trainer Urs Fischer nahm derweil seinen Super-Joker Jordan Siebatcheu in den Arm und drückte ihn fest an sich. Der Schweizer Coach hatte wieder einmal das richtige Näschen und wechselte Siebatcheu ein, der fünf Minuten später zum Siegtor (84.) traf.

"Wir genießen den Moment", sagte Kapitän Christopher Trimmel bei Sky, "wir wollen so lange wie möglich oben bleiben, aber vom deutschen Meister sprechen wir nicht." Die Erfolgsserie des Hauptstadtklubs ist jedenfalls schon unglaublich.

"Sie stehen nicht umsonst da vorne", meinte FSV-Sportdirektor Martin Schmidt. Dass sein Team drauf und dran war, einen Punkt aus Köpenick mitzunehmen, ließ er nicht unerwähnt und lobte den 1. FC Union: "Das nötige Spielglück haben sie sich erarbeitet. Ein 1:1 wäre aber verdient gewesen."

In der Tabelle zog die Eisernen zumindest für 26 Stunden an Rekordmeister Bayern München vorbei, der erst am Sonntagabend beim VfL Wolfsburg ins Geschehen eingreifen kann und gehörig unter Druck steht.

Union Berlin: Keine Müdigkeit nach Isco-Drama

Stürmer Kevin Behrens (32.) hatte zuvor im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei die Führung für die Köpenicker erzielt, der Ex-Unioner Marcus Ingvartsen glich per Handelfmeter nach Videobeweis (79.) aus. Die Berliner haben mit nun 39 Zählern das von Fischer stets zurückhaltend formulierte 40-Punkte-Ziel fast erreicht, mausern sich immer mehr zu einem ernsthaften Meisterschaftskandidaten. Mainz hingegen bleibt weiter im grauen Mittelfeld der Tabelle stecken.

Vier Tage nach dem 2:1-Erfolg im Pokal gegen die Wölfe und dem geplatzten Wechsel des spanischen Dribbelkünstlers Isco war bei Union von Beginn an kaum Müdigkeit zu spüren, die Berliner waren sofort das aktivere Team und hatten durch einen Flachschuss von Jerome Roussillon (10.) die erste Chance der Partie.

Trainer Fischer, den die Tabelle nach eigener Aussage "erst nach dem 34. Spieltag" interessiert, sah auch in der Folge einen couragierten Auftritt seiner Mannschaft, die sich in der 32. Minute belohnte: Paul Seguin fand mit seiner Flanke von der rechten Seite Behrens, der den Ball einen Tag nach seinem 32. Geburtstag aus wenigen Metern ins Tor verlängerte.

Die Gäste aus Mainz konzentrierten sich überwiegend aufs Kontern, erst nach dem Rückstand wurde die Mannschaft von Bo Svensson etwas aktiver. Union stand defensiv aber stabil.

Die Partie blieb auch nach dem Seitenwechsel chancenarm, Roussillon (48.) prüfte mit einem Schuss aus der zweiten Reihe FSV-Keeper Finn Dahmen. Union verwaltete die knappe Führung clever, den Mainzer fehlte wenige Tage nach der deutlichen 0:4-Pokalpleite gegen Bayern München die Durchschlagskraft.

Der Spielfluss litt in der zweiten Halbzeit unter vielen Unterbrechungen, dennoch suchten beide Teams weiter den Weg nach vorne. Nach einem Handspiel von Seguin kamen die Mainzer dann ins Spiel zurück, aber die Eisernen schlugen zurück.

Union Berlin vs. Mainz 05: Die Stimmen

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Es war das erwartet schwere Spiel mit vielen Zweikämpfen, mit vielen Fouls, vielen langen Bällen. Der Ausgleich war unglücklich. Dass meine Mannschaft dann nochmal zurückkommt, zeigt ihre Mentalität und ihre Moral. Aber wir hätten nichts sagen können, wäre das Spiel unentschieden ausgegangen."

Bo Svensson (Trainer FSV Mainz 05): "Es war das erwartet enge Spiel mit wenigen Torchancen auf beiden Seiten. Union war besser in der ersten Halbzeit, wir waren besser in der zweiten Halbzeit. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Eine Situation hat das Spiel entschieden, das ist sehr ärgerlich für uns. Am Ende fahren wir leider mit null Punkten nach Hause."

Union Berlin vs. Mainz 05: Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Behrens (32.), 1:1 Ingvartsen (78., Handelfmeter nach Videobeweis), 2:1 Siebatcheu (84.)

Berlin: Rönnow - Doekhi, Knoche, Leite - Trimmel, Khedira, Roussillon (79. Gießelmann) - Seguin (79. Thorsby), Haberer (69. Laidouni) - Becker (89. Leweling), Behrens (79. Siebatcheu)

Mainz: Dahmen - Hanche-Olsen, Bell, Fernandes - da Costa (71. Leitsch), Kohr (56. Stach), Caci - Barreiro (89. Gruda), Lee (71. Barkok) - Ajorque (71. Ingvartsen), Onisiwo

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