Borussia Dortmund - SC Freiburg 5:1: Auch Sébastien Haller trifft! BVB feiert Torgala gegen dezimierten SCF

Von Maximilian Lotz
Borussia Dortmund, SC Freiburg
© Getty

Der BVB hat seine Aufholjagd im Titelrennen fortgesetzt. Begünstigt von einem frühen Platzverweis gegen den SC Freiburg setzte sich Borussia Dortmund letztlich ungefährdet mit 5:1 (1:1) durch und feierte im vierten Spiel nach der Winterpause den vierten Sieg.

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  • Der Ex-Freiburger Nico Schlotterbeck (26.) erzielte den Führungstreffer für Dortmund, das nach einem frühen Platzverweis gegen Freiburgs Kiliann Sildillia (17.) in Überzahl agierte.
  • Lucas Höler gelang kurz vor der Pause der zwischenzeitliche Ausgleich (45.).
  • Mit einem Doppelschlag durch Karim Adeyemi (48.) und Sébastien Haller (51.), der nach überstandener Krebserkrankung sein erstes Tor für den BVB erzielte, sorgte der BVB kurz nach der Pause für klare Verhältnisse. Zudem traf noch Julian Brandt (69.) sehenswert aus der Distanz. Auch Joker Giovanni Reyna (82.) stach.
  • Freiburgs Trainer Christian Streich sah wecken Meckerns die Gelb-Rote Karte (77.).
  • Der BVB kletterte in der Tabelle auf Rang drei und zog vorerst nach Punkten (37) mit dem FC Bayern München gleich.
  • Adeyemi zählte nicht nur wegen seines Treffers zu den Gewinnern der Partie. Hier geht es zu den Noten und Einzelkritiken der BVB-Spieler.
  • Haller zeigte sich nach seinem Treffer überglücklich. Hier geht's zur News.

BVB - SC Freiburg: Die Analyse

Beim BVB feierte Kapitän Marco Reus nach 140 Tagen sein Startelf-Comeback, er rückte für den gelbgesperrten Salih Özcan in die Anfangself. In Edin Terzics zuletzt favorisierter 4-1-4-1-Grundordnung agierte Reus zentral neben Bellingham auf den Achterpositionen, Can fungierte als alleiniger Sechser. Links hinten in der Viererkette ersetzte Guerreiro den erkrankten Ryerson. Freiburgs Trainer Streich setzte - wie in den vergangenen beiden Partien - defensiv auf eine Dreier-/Fünferkette. Grifo stand erstmals in diesem Kalenderjahr in der Startelf, Gregoritsch saß erstmals in dieser Saison zu Beginn nur auf der Bank. Angreifer Höler agierte in Freiburgs 3-4-3 dabei untypischerweise etwas zurückgezogen im Mittelfeld.

Die Dortmunder versuchten in der Anfangsphase durch viele Rochaden Unordnung in die Freiburger Kompaktheit zu bringen und erarbeiteten sich zunächst einige Halbchancen, bei denen Flekken aber nicht eingreifen musste. Die Anfangsviertelstunde war ansonsten geprägt von Dortmunder Ecken, die aber allesamt in der Freiburger Abwehr hängen blieben. Der BVB strahlte eine erdrückende Dominanz aus, die sich nach dem frühen Platzverweis gegen Sildillia (17.) noch verstärkte.

Nach einem Distanzschuss von Süle an den Pfosten (25.), knackten die Dortmunder nach einer Ecke das Freiburger Bollwerk, der Ex-Freiburger Schlotterbeck düpierte Flekken mit einem Schuss aus ganz spitzem Winkel. Die Freiburger, die in Unterzahl auf ein 4-4-1 umstellten, befreiten sich danach etwas aus der Dortmunder Umklammerung - doch der BVB zog die Zügel umgehend wieder an. Aus dem Spiel heraus taten sich die Schwarz-Gelben aber schwer, Chancen zu kreieren. Das rächte sich: Höler (45.) war der Nutznießer, nachdem Schlotterbeck den durchbrechenden Doan nicht konsequent vom Ball trennen konnte.

Nach dem Seitenwechsel machte sich Dortmunds neue Qualität bei Offensivstandards bezahlt. Zunächst setzte sich der BVB nach einer kurz ausgeführten Ecke am Freiburger Sechzehner fest, Adeyemi (48.) vollendete schließlich nach Doppelpass mit Bellingham. Kurz darauf gehörte Haller (51.) die Bühne, der nach einer erst geklärten Ecke Guerreiros Flanke per Kopf verwertete. Der BVB kontrollierte fortan souverän das Geschehen. Der Widerstand der dezimierten Freiburger war durch den doppelten Nackenschlag nach der Pause weitgehend gebrochen.

BVB - SC Freiburg: Die Stimmen

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben von Beginn an die Kontrolle übernommen, waren sehr dominant, haben sehr klar verteidigt. Das Spiel wurde durch Gelb-Rote Karte verändert. In der zweiten Halbzeit haben wir eine richtig gute Leistung gezeigt, gegen eine Mannschaft in Unterzahl, das war nahezu perfekt. Wir haben kaum noch den Gegner atmen lassen."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir wollten in ein gutes Umschaltspiel kommen, um Dortmund da vielleicht wehzutun. Dann gibt's die Gelb-Rote Karte. Es war heute das Problem, dass mir die Verhältnismäßigkeit gefehlt hat. Wir waren mit dem Ball nicht gut genug, einige Spieler waren im Zweikampf nicht gut genug, deshalb haben wir 5:1 verloren."

BVB - SC Freiburg: Die Daten zum Spiel

Dortmund: Kobel - Wolf (78. Dahoud), Süle, Schlotterbeck, Guerreiro - Can - Brandt, Reus (71. Reyna), Bellingham (71. Bellingham), Adeyemi (61. Bynoe-Gittens) - Haller (61. Moukoko)

Freiburg: Flekken - Kübler (88. Gulde), Ginter, Lienhart - Sildilla, Höfler, Höler (67. Gregoritsch), Günter - Doan (67. Jeong), Grifo (59. Sallai) - Kyereh (59. Eggestein)

Tore: 1:0 Schlotterbeck (26.), 1:1 Höler (45.), 2:1 Adeyemi, 3:1 Haller (51.), 4:1 Brandt (69.), Reyna (82.)

Gelb-Rote Karte: Sildillia (17., wiederholtes Foulspiel), Streich (77., Reklamieren)

  • Der Platzverweis von Sildillia war der erste gegen einen Freiburger seit November 2019. Damit endete für die Breisgauer eine Serie von 109 Liga-Spielen ohne Platzverweis.

Der Star des Spiels: Karim Adeyemi (BVB)

Sein Tordebüt in der Vorwoche war offenbar der Brustlöser: Der Flügelflitzer stellte die Freiburger in Person von Sildillia, der früh vom Platz flog, vor enorme Probleme. Später leitete Adeyemi mit seinem Treffer zum 2:1 den letztlich ungefährdeten BVB-Sieg ein. Mit einem Topspeed von 36,65 km/h stellte er zudem einen ligaweiten Geschwindigkeitsrekord auf. Hier geht's zum Ranking der schnellsten Spieler der Saison.

Der Flop des Spiels: Kiliann Sildillia (SC Freiburg)

Der Arbeitstag des Freiburger Außenverteidigers endete unerwartet früh. Binnen zwei Minuten sah der Franzose die Ampelkarte. Eine harte Entscheidung des Schiedsrichters, aber Sildillia bekam seinen flinken Gegenspieler Adeyemi in der Anfangsphase auch einfach nicht in den Griff, er gewann nur 25 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Robert Schröder

Der 37-Jährige aus Hannover legte von Anfang an eine sehr kleinliche Linie an den Tag, die eine harte Ampelkarte für Freiburgs Sildillia nach zwei Fouls an Adeyemi (15., 17.) zur Folge hatte. Auch in der Folge saßen die Karten locker. Auch Freiburgs Trainer Streich sah flog wegen Reklamierens vom Platz.

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