Borussia Mönchengladbach - BVB 4:2: Vogelwilde Defensive! Borussia Dortmund kassiert sechste Saisonniederlage

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Im letzten Pflichtspiel des Jahres 2022 hat Borussia Dortmund einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Der BVB verlor auswärts bei Borussia Mönchengladbach am 15. Spieltag der Bundesliga nach schwacher Defensivleistung mit 2:4 (2:3). Es war bereits die sechste Niederlage für die Elf von Edin Terzic.

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  • Bereits nach vier Minuten gingen die Fohlen durch das fünfte Saisontor von Ex-Dortmunder Jonas Hofmann in Führung. Eine Viertelstunde später glich Julian Brandt für den BVB aus. Doch Ramy Bensebaini (26.) und Marcus Thuram (30.) legten für Gladbach per Doppelschlag nach. Fünf Minuten vor der Pause brachte Nico Schlotterbeck die Gäste wieder heran. 41 Sekunden nach der Pause erhöhten die Hausherren auf 4:2, Kouadio Koné war der Torschütze.
  • Dortmunds Mats Hummels absolvierte sein 400. Bundesliga-Spiel. Er ist nach Oliver Baumann (407), Thomas Müller (423) und Manuel Neuer (477) der vierte aktive BL-Spieler, der diese Marke erreicht hat.
  • Gladbach musste kurzfristig auf den an Corona erkrankten Alasane Plea verzichten.
  • Nach dem Spiel übten Terzic und Brandt Kritik. Hier geht's zur News.

Borussia Mönchengladbach - BVB: Die Analyse

Sehr unterhaltsame, da enorm wilde erste 45 Minuten, in denen Gladbach mit vier Torschüssen drei Treffer erzielte. Die Partie war vor allem von krassen Defensivfehlern beider Teams geprägt. Wenn Dortmund, das wach begann und teils riskant hoch presste, im Zentrum überspielt wurde, kamen die Fohlen zu hochkarätigen Kontern, die sie zu zwei Toren nutzten. Die BVB-Abwehr phasenweise völlig von der Rolle und mit groben Abstimmungsproblemen.

Doch auch die letzte Kette der Hausherren hatte arge Schwierigkeiten beim Verteidigen. Dortmund wechselte im Kombinationsspiel oft die Positionen und zog von den Flügeln ins Zentrum, um dort zu überladen und Bälle hinter die Abwehr zu spielen. 13 Schüsse brachte man so zustande, allerdings agierte man in den entscheidenden Momenten auch oft zu kompliziert und kleinteilig.

Dortmund konnte seine Unzulänglichkeiten in der Pause nicht abstellen. Kurz nach Wiederanpfiff klingelte es nach einem weiteren über den Sechserraum vorgetragenen Angriff erneut - und erneut verteidigte die Defensive dabei körperlos. Die Struktur des Spiels blieb ebenfalls bestehen: Gladbach hatte es nicht schwer, das Dortmunder Pressing auszuhebeln und zu kontern, dem BVB fehlte es rund um den gegnerischen Strafraum an Entschlossenheit und Präzision.

Nach einer Stunde brachte Terzic mit Modeste einen zweiten Stürmer. Mehr Durchschlagskraft oder bessere Entscheidungen im letzten Drittel entstand dadurch und durch die weiteren Einwechselspieler aber nicht, die Qualität der Chancen nahm im Vergleich zur ersten Halbzeit deutlich ab. Die Fohlen hätten dagegen das Ergebnis noch höher schrauben müssen. Es war erschreckend einfach, Bälle in die Tiefe zu spielen und im Anschluss allein auf BVB-Keeper Kobel zuzulaufen - allein Thuram hatte zwei Großchancen.

Borussia Mönchengladbach - BVB: Die Aufstellungen

Gladbach: Olschowsky - Scally, Friedrich, Elvedi, Bensebaini - Weigl, Koné (88. Itakura)- Hofmann (90.+4 Netz), Kramer (46. Herrmann), Stindl (90. Ngoumou) - Thuram.

Dortmund: Kobel - Süle, Hummels (78. Papadopoulos), Schlotterbeck (59. Modeste), Guerreiro - Can (59. Özcan), Bellingham - Malen (71. Adeyemi), Brandt, Reyna (46. Hazard) - Moukoko.

Borussia Mönchengladbach - BVB: Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Hofmann (4.), 1:1 Brandt (19.), 2:1 Bensebaini (26.), 3:1 Thuram (30.), 3:2 Schlotterbeck (40.), 4:2 Koné (46.)

  • Dortmund kassierte die bereits sechste Niederlage in dieser Bundesligasaison, verlor fünf der vergangenen sechs Auswärtsspiele und blieb in dreien davon torlos.
  • Dortmund kassierte schon sechs Kopfball-Gegentore in dieser Bundesligasaison. In der gesamten Vorsaison waren es nur drei.
  • Gladbach gewann die vergangenen drei Bundesliga-Heimspiele gegen Dortmund - zuvor hatte es noch fünf Heimniederlagen in Folge gegeben.
  • Die Fohlen holten in dieser Saison 18 von 22 Punkten zu Hause.

Der Star des Spiels: Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach)

Toller Laufweg und Abschluss bei seinem frühen 1:0. Bereitete das 2:1 und 4:2 vor und hatte auch in der Entstehung des 3:1 seine Füße im Spiel.

Der Flop des Spiels: Mats Hummels (BVB)

Beim 0:1 und 1:3 mit der falschen Entscheidung, als er jeweils unnötig herausrückte und so eine Lücke aufriss. Von Thuram teilweise schwindelig gespielt und zu zaghaft in den Zweikämpfen.

Der Schiedsrichter: Sven Jablonski

Verwehrte dem BVB in der 14. Minute nach dem Duell zwischen Süle und Stindl einen Eckball. Schwer aufzuklären, ob in der Entstehung des 3:1 Hofmanns Ball bereits die Außenlinie überschritten hatte - es sah jedoch danach aus. Es erstaunte, dass es nach fünf Treffern in der ersten Hälfte lediglich eine Minute Nachspielzeit gab. Korrekte Entscheidung, nach Rücksprache mit dem VAR das vermeintliche Gladbacher 5:2 nach Foul von Thuram an Hummels abzuerkennen.

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