VfL Bochum - Union Berlin 2:1: Hofmann und Holtmann schocken die Eisernen und lassen Bochum aufatmen

Von SPOX/SID
Union Berlin verlor überraschend bei Schlusslicht VfL Bochum.
© getty

Nur noch ein Punkt Vorsprung: Spitzenreiter Union Berlin patzt ausgerechnet beim Schlusslicht.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nach dem vorläufigen Ende des Höhenflugs tief im Westen verschwand Urs Fischer auf schnellstem Weg in die Kabine. Die Fans des VfL Bochum verabschiedeten den Trainer von Union Berlin mit einem genüsslichen "Gegen Bochum kann man mal verlieren". Nach fünf Pflichtspielsiegen in Folge ist der Tabellenführer ausgerechnet beim bisherigen Schlusslicht mit 1:2 (0:1) gestolpert - und wurde dabei gnadenlos mit den eigenen Waffen geschlagen.

"Das war unnötig und ärgerlich. Das erste Gegentor schießen wir praktisch selbst, beim zweiten rennen wir in einen Konter rein", sagte Unions Rani Khedira bei DAZN. Und weil Bochum genau mit den Berliner Stärken erfolgreich war, per Standard und mit einem schnellen Gegenzug traf, mahnte Khedira: "Wenn man die Basics nicht abruft, wird es schwer. Wir müssen einfach in jedem Spiel ans Limit gehen."

Während die Eisernen nur noch einen Punkt vor Verfolger Bayern München liegen, sorgten Philipp Hofmann mit einem Kopfballtor (43.) und der eingewechselte Gerrit Holtmann nach einem perfekten Konter (71.) für den zweiten Bochumer Dreier der Spielzeit - und neue Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg.

"Man hat von Anfang an gemerkt, dass die Mannschaft den Willen hat. Wir haben hoch gepresst, den Gegner angelaufen", lobte VfL-Trainer Thomas Letsch nach dem zweiten Sieg im zweiten Heimspiel unter seiner Regie: "Wir haben ein super Spiel gemacht und verdient gewonnen." Aussicht auf weitere emotionale Momente an der Castroper Straße brachte dann die Pokal-Auslosung am Sonntagabend: Im Achtelfinale empfängt der VfL den großen Reviernachbarn Borussia Dortmund, das Spiel steigt erst im neuen Jahr.

Milos Pantovic vergibt Elfmeter gegen Ex-Klub Bochum

Die Berliner, die am Donnerstag in der Europa League gegen Braga um den Einzug in die K.o.-Runde spielen, ließen ihre gewohnte Effektivität vermissen. Milos Pantovic (78.) scheiterte gegen seinen Ex-Klub mit einem Foulelfmeter an VfL-Keeper Manuel Riemann. Zu spät (90.+3) gelang Pantovic der Anschlusstreffer. "Wir haben bislang eine Supersaison gespielt, aber solche Tage wird es auch in Zukunft noch geben", meinte Kapitän Christopher Trimmel.

Bochums neuer Coach Thomas Letsch, der sein Team "eklig" sehen und die Eisernen mit ihren eigenen Waffen schlagen wollte, tauschte nach dem 1:0 im Pokal beim Drittliga-Tabellenführer SV Elversberg nur einmal. Jordi Osei-Tutu stürmte auf dem Flügel und fiel sofort mit unermüdlichem Anlaufen gegen die Berliner Dreierkette auf.

Kompakte Defensive und schnelles Umschaltspiel hatte Letsch gefordert, doch die Eisernen ließen nur wenige Pässe in die Spitze zu. Ein Kopfball von Hofmann in die Arme von Union-Keeper Frederik Rönnow (27.) war lange die einzige nennenswerte Offensivaktion.

Union Berlin: Janik Haberer muss verletzt raus

Fischer musste früh umstellen, weil Janik Haberer nach einem rüden Foul von Iwan Ordez bereits in der 20. Minute ausgewechselt werden musste. Der Ukrainer hatte Glück, dass er für seine Grätsche gegen Haberers Fuß nicht die Rote Karte sah. Union verzeichnete den ersten Torschuss nach einer Standardsituation: Jordan Siebatcheu scheiterte nach einer Ecke mit einem Flachschuss an Riemann (37.).

Nach diesem Berliner Rezept gelang Bochum die nicht unverdiente Führung: Nach einer Förster-Ecke traf Hofmann per Kopf. Sekunden zuvor hatte Rönnow einen Schuss von Osei-Tutu über die Latte gelenkt.

Nach dem Seitenwechsel hatte zunächst der Ex-Bochumer Milos Pantovic den Ausgleich auf dem Fuß (60.), doch die Gastgeber blieben die aktivere Mannschaft: Osei-Tutu setzte den Ball an die Latte (62.). Dann sorgte der schnellste Angriff des Spiels - quasi nach Union-Vorbild - für das 2:0.

VfL Bochum - Union Berlin: Die Stimmen

Thomas Letsch (Trainer VfL Bochum): "Man hat von Anfang an gemerkt, dass die Mannschaft den Willen hat, etwas zu holen. Wir haben hoch gepresst, den Gegner angelaufen. Wir haben ein super Spiel gemacht und verdient gewonnen."

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Heute war Bochum einfach besser. Sie haben uns so ein bisschen aufgefressen, wir hatten nicht die richtigen Antworten. Wenn der Elfmeter rein geht, wird es noch einmal spannend. So ist es aber über 90 Minuten ein verdienter Bochumer Sieg."

VfL Bochum - Union Berlin: Die Daten zum Spiel

Bochum: Riemann - Gamboa (87. Oermann), Masovic, Ordets, Soares - Losilla, Stöger - Förster (79. Stafylidis) - Osei-Tutu (65. Holtmann), Hofmann (65. Ganvoula), Antwi-Adjei (79. Osterhage). - Trainer: Letsch

Berlin: Rönnow - Jaeckel, Knoche, Leite - Trimmel (71. Skarke), Khedira, Gießelmann (63. Ryerson) - Schäfer, Haberer (20. Pantovic) - Becker (63. Leweling), Jordan (63. Behrens). - Trainer: Fischer

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Tore: 1:0 Hofmann (43.), 2:0 Holtmann (71.), 2:1 Pantovic (90.+3)

Artikel und Videos zum Thema