Bayer Leverkusen - FC Bayern München 1:5: Machtdemonstration! FCB stürmt auf Platz eins

Thomas Müller erzielt auf etwas kuriose Weise das 3:0 für die Bayern in Leverkusen.
© getty

Der FC Bayern München hat seine Spitzenposition in der Bundesliga zurückerobert. Am 8. Spieltag behauptete sich die Mannschaft von Julian Nagelsmann eindrucksvoll mit 5:1 (5:0) gegen Bayer Leverkusen und schob sich mit 19 Punkten vor Borussia Dortmund (18) auf den ersten Platz.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Robert Lewandowski (4., 30.), Niklas Süle (34.) und Serge Gnabry (35., 37.) sorgten in einem furiosen ersten Durchgang eins für klare Verhältnisse, den Leverkusener Ehrentreffer vor 29.542 Zuschauern in der ausverkauften BayArena markierte Patrik Schick (55.).

"Wir hatten unfassbar viele Abschlusssituationen in herausragenden Räumen und hatten mit Ball eine sensationelle Struktur. Leverkusen hatte sehr, sehr wenig Zugriff in der ersten Halbzeit", sagte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann bei DAZN. "Es klingt zwar komisch bei 5:0, aber wir hatten auch noch die Chance auf das sechste, siebte und achte Tor in der ersten Halbzeit. Das war wirklich sehr, sehr stark."

Die Hausherren waren dagegen freilich bedient. "Wir waren von Anfang an nicht wach und bissig genug. Wir wollten mutig und aggressiv spielen, haben das aber nicht hinbekommen", sagte Leverkusens Jonathan Tah. "Dann sind die ins Rollen gekommen, was uns zu sehr verunsichert hat. Das darf uns nicht passieren."

Dass die herbe Pleite der Werkself einen Knick geben wird, glaubt Tah indes nicht: "Die letzten Wochen haben uns genug mentale Stärke gegeben, um dieses Spiel zu überstehen, daraus zu lernen und ein anderes Gesicht zu zeigen."

Auch Leverkusens Kapitän Lukas Hradecky war angefressen: "Wir haben diese Stimmung im vollen Stadion nicht verdient mit dieser Leistung. Es war eine ganz, ganz schreckliche Anfangsphase. In der Halbzeit war das Spiel schon beendet für uns. Ich freue mich aber, dass sie dann kein weiteres Tor mehr geschossen haben."

Bayer Leverkusen - FC Bayern: Die Analyse

Leverkusen-Trainer Seone brachte im Vergleich zum 4:0-Sieg in Bielefeld drei neue Spieler: Bakker, Amiri und Paulinho rotierten für den spät von der ecuadorianischen Nationalmannschaft zurückgekehrten Hincapie, den mit Wadenproblemen kurzfristig ausgefallenenen Aranguiz sowie Adli in die erste Elf.

Bedeutete auch: Amiri bildete zusammen mit Demirbay eine sehr offensive Doppelsechs. Daraus zogen die mit der vollen Kapelle angetretenen Gäste in Durchgang eins auf brutale Art und Weise ihren Vorteil. Im Zentrum der Hausherren klafften riesige Lücken, die der FCB konsequent bespielte. Die Leverkusener Viererkette fand sich so teilweise in Unterzahlsituationen wieder. Die Abschlussstärke von Lewandowski, Gnabry und Co. tat ihr Übriges, zumal sich die Nagelsmann-Elf auch durch gezieltes Gegenpressing immer wieder in aussichtsreiche Schusspositionen brachte. Die erste Halbzeit war eine Machtdemonstration der Bayern - begünstigt durch teils fatale Zweikampfführung und unzureichende Rückwärtsbewegung.

Seoane stelle in der Pause folgerichtig um und brachte mit Tapsoba einen Verteidiger für Außenstürmer Paulinho. Die Leverkusener Defensive präsentierte sich in der Fünferkette deutlich gefestigter, allerdings schalteten die Münchner auch einige Gänge runter und verwalteten die klare Führung. Nagelsmann gab dann auch noch Ersatzspielern wie Sabitzer eine Chance. Auch Coman feierte nach wochenlanger Pause sein Comeback.

Bayer Leverkusen - FC Bayern: Die Aufstellungen

Bayer Leverkusen: Hradecky - Frimpong (64. Bellarabi), Kossounou, Tah, Bakker - Demirbay, Amiri - Diaby (64. Adli), Wirtz (79. Retsos), Paulinho (45. Tapsoba) - Schick (79. Alario)

FC Bayern: Neuer - Süle (72. O. Richards), Upamecano, Hernandez, Davies (40. Stanisic) - Kimmich, Goretzka (45. Sabitzer) - Gnabry, Müller (64. Musiala), Sane - Lewandowski (64. Coman)

Bayer Leverkusen - FC Bayern: Die Daten des Spiels

  • Tore: 0:1 Lewandowski (4.), 0:2 Lewandowski (30.), 0:3 Müller (34.), 0:4 Gnabry (35.), 0:5 Gnabry (37.), 1:5 Schick (55.)
  • Historisch: Mit einem Fünf-Tore-Rückstand ging es für Leverkusen in der Bundesliga-Geschichte noch nie in die Halbzeit.
  • Historisch²: Erstmals führte Bayern in einem Bundesliga-Auswärtsspiel 5:0 zur Halbzeit. In München gab es das schon - unter anderem gegen den BVB in der Saison 2017/18 unter der Regie von Jupp Heynckes.

Der Star des Spiels: Robert Lewandowski (FC Bayern)

Hatte zuletzt tatsächlich zwei Bundesliga-Spiele hintereinander nicht getroffen, holte das aber gleich in der 4. Minute mit einem sehenswerten Hackentor nach. Später legte er das 2:0 nach. Lewandowski ist und bleibt eiskalt.

Der Flop des Spiels: Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)

Hatte Lewandowski beim 0:1 nicht auf dem Schirm, sah beim 0:3 sehr alt gegen Süle aus, vergaß Gnabry beim 0:4 in seinem Rücken vergessen und attackierte auch vor dem 0:5 nicht ausreichend. So wird es nichts mit dem Nationalteam.

 

Der Schiedsrichter: Sven Jablonski

Grunsolider Auftritt. Behielt in den wenigen hitzigen Situationen in Hälfte eins einen kühlen Kopf, musste angesichts der klaren Verhältnisse aber auch keine einzige Karte verteilen.

Artikel und Videos zum Thema