RB Leipzig - VfL Bochum 3:0: Silva und Nkunku lassen RB Leipzig jubeln

SID
Christopher Nkunku bejubelt seinen Doppelpack gegen Bochum.
© Getty

RB Leipzig hat nach dem schweren Rückschlag in der Champions League einen wichtigen Sieg für die Moral gefeiert.
 

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Jesse Marsch sitzt in der Achterbahn des Fußballs weiter im ersten Wagen. 1:4 gegen Bayern München, 3:6 bei Manchester City, 6:0 gegen Hertha BSC, 1:2 gegen den FC Brügge, nun 3:0 (0:0) gegen den VfL Bochum: Der amerikanische Trainer hat bei RB Leipzig in den vergangenen Wochen so ziemlich alles erlebt, nur eines nicht - Konstanz.

Nach überzeugenden letzten 20 Minuten mit drei Toren gegen die Bochumer Aufsteiger waren am Samstagabend zumindest die Pfiffe zur Halbzeitpause schnell wieder vergessen. Marsch rief seine Spieler nach dem Abpfiff im Mittelkreis zusammen und rief: "Wir haben nicht aufgehört! Wir gehen weiter!" Der Anschluss an die internationalen Plätze ist jedenfalls hergestellt.

Der kurz zuvor eingewechselte Angreifer Andre Silva (70.) und Christopher Nkunku (73./78.) ließen Leipzig spät jubeln. Der VfL bleibt auf einem Abstiegsplatz. "Das ist einfach zu wenig. Da wissen nicht alle, dass man bei einer Ecke auch das eigene Tor verteidigen muss", schimpfte Torhüter Manuel Riemann bei Sky.

Marsch hatte im Vorfeld die Instabilität seiner Mannschaft bemängelt. Er nahm sich aber auch selbst in die Pflicht: "Es ist mein Job, den Jungs Selbstvertrauen zu geben."

RB Leipzig begann mit viel Schwung

Leipzig begann mit enorm viel Schwung und hatte Chancen im Überfluss. Der gegen Brügge gesperrte und schmerzlich vermisste Angelino lief frei auf Riemann zu, vertändelte den Ball jedoch (3.). Einen unmittelbar danach gegebenen Foulelfmeter für Leipzig zog Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) nach Videobeweis zurück.

RB ließ sich davon nicht ausbremsen. Die Sachsen waren in den Zweikämpfen sehr präsent, schalteten nach Ballgewinnen blitzschnell um und kamen im Minutentakt zu besten Möglichkeiten. Bochum hatte in Riemann allerdings einen starken Rückhalt, der gegen Emil Forsberg (8.) und Yussuf Poulsen (15.) gut parierte. Glück hatten die Gäste bei Forsbergs Lattentreffer (11.).

Bochum drohte nach dem 0:7-Debakel in München die nächste deutliche Niederlage gegen einen Champions-League-Starter. Anders als beim FC Bayern überstand das Team von Trainer Thomas Reis diese Drangphase des Favoriten aber noch unbeschadet.

Die Gäste beruhigten das Spiel mit einfachen Pässen, kamen zu mehr Ballbesitz und befreiten sich so vom ganz großen Leipziger Druck. RB ging in der Phase die Sicherheit verloren, Zuspiele wurden ungenauer, die Körpersprache verriet wachsende Frustration. Nkunku (29.) vergab fahrlässig und übersah den freistehenden Poulsen. Auch das Publikum wurde unruhig.

Nach dem Seitenwechsel agierte RB lange weniger zielstrebig als zuvor. Oft trafen die Leipziger in den entscheidenden Momenten falsche Entscheidungen. Silva brach per Kopf nach einer Ecke den Bann, Nkunku machte alles klar.

RB Leipzig - VfL Bochum: Die Stimmen

Jesse Marsch (Trainer RB Leipzig): "Es war ein richtiger Kampf. Wir haben in der zweiten Halbzeit mehr Freude gehabt und drei Tore erzielt. Das Spiel wäre mit einem frühen Tor einfacher gewesen. Es ist aber auch nicht schlecht, wenn wir für alles kämpfen müssen."

Thomas Reis (VfL Bochum): "Wir haben Glück gehabt, dass wir nicht früh in Rückstand geraten sind. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel im Rahmen unserer Möglichkeiten offengehalten. Der Sieg ist natürlich nicht unverdient. Wir hätten trotzdem gerne einen Punkt mitgenommen."

RB Leipzig - VfL Bochum: Die Aufstellungen

Leipzig: Gulacsi - Klostermann, Simakan (79. Laimer), Gvardiol - Adams, Haidara, Kampl (79. Moriba), Angelino (61. Mukiele) - Nkunku, Forsberg (69. Szoboszlai) - Poulsen (69. Silva).

Bochum: Riemann - Bockhorn, Masovic, Bella Kotchap, Soares - Losilla, Tesche (82. Osterhage) - Rexhbecaj (78. Löwen) - Antwi-Adjei (78. Pantovic), Asano (77. Blum), Holtmann (73. Polter).

Artikel und Videos zum Thema