Bayer Leverkusen - SC Freiburg 2:1: SCF verpasst die Champions League - emotionaler Völler-Abschied

Von SID
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Rudi Völler wurde von emotional von Bayer verabschiedet. Der SC Freiburg verpasste derweil durch das 1:2 (0:0) in Leverkusen die Champions League.

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Christian Streich vergrub nach dem Abpfiff die Hände in seinen Taschen und diskutierte mit den Schiedsrichtern. Fast hadernd erhob er seine Hände. Die Traum von der Champions League war für den Coach des SC Freiburg geplatzt, denn die Breisgauer verloren am letzten Spieltag 1:2 (0:0) bei Bayer Leverkusen und spielen in der kommenden Saison in der Europa League.

Das Gegenprogramm lief aufseiten der Leverkusener ab, wo Sport-Geschäftsführer nach dem Abpfiff mit Standing Ovations der Fans verabschiedet wurde. Der Sieg gegen die Freiburger rundete die gute Saison ab, die Qualifikation für die Champions League war das richtige Abschiedsgeschenk für Völler. Selbst sein Weltmeisterkollege von 1990, Lothar Matthäus, hatte das rote "Danke Rudi"-T-Shirt, das der Werksklub verteilen ließ, übergestreift.

Der 62-Jährige verlässt zur neuen Saison das operative Geschäft und wechselt als Mitglied in den Gesellschafterausschuss der Rheinländer. Der Weltmeister von 1990 und Publikumsliebling war seit 1994 - mit einer längeren Unterbrechung wegen seines DFB-Teamchef-Engagements - das Gesicht des Werksklubs.

"Heute ist der Tag, an dem ich euch allen danke sagen möchte. Allen, die unseren wunderbaren Verein und damit auch mich in den vergangenen Jahren unterstützt haben", sagte Völler kurz vor Anpfiff über Mikrofon in Richtung der Fans.

Die Zuschauer stimmten im Anschluss den Klassiker "Es gibt nur ein' Rudi Völler" an. Zu Völlers Sprüchen auf den Transparenten in der Leverkusener Nordkurve zählten unter anderem: "Im Endeffekt sind Regeln dazu da, gebrochen zu werden", "Was meine Frisur betrifft, da bin ich Realist", "Erzähl das doch deiner Klobrille".

SC Freiburg wacht zu spät auf

Bei Freiburg herrschte derweil Ernüchterung. "Es war ein unglückliches Ergebnis", meinte Nicolas Höfler bei Sky, "wir haben trotzdem eine extrem erfolgreiche Saison gespielt. Schade, dass wir die letzten Spiele verloren und zwei Tabellenplätze noch eingebüßt haben."

Der Sportclub belegt nach seiner Generalprobe fürs DFB-Pokalfinale den sechsten Platz, löste zum insgesamt zweiten Mal das Europa-League-Ticket. Für die Königsklassen-Qualifikation hätte der SC das Spiel gewinnen und auf eine Niederlage der Leipziger bei Arminia Bielefeld hoffen müssen.

Revanche für das verlorene Fernduell kann das Streich-Team bereits am kommenden Samstag (20.00 Uhr) auf großer Bühne nehmen: In Berlin kämpfen die Breisgauer und die Sachsen im DFB-Pokalfinale um den größten Triumph ihrer jeweiligen Vereinsgeschichte.

Lucas Alario (54.) und Exequiel Palacios (90.+7) erzielten vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena die Tore der Gastgeber, die damit Rudi Völler das erhoffte Abschiedsgeschenk bereiteten.

Der 62-Jährige erlebte sein letztes Spiel als Sport-Geschäftsführer der Leverkusener, er wechselt zur neuen Saison als Mitglied in den Gesellschafterausschuss der Rheinländer. Janik Haberer (88.) hatte in der Schlussphase den zwischenzeitlichen Ausgleich der Gäste erzielt.

Der ehemalige DFB-Teamchef Völler wurde bereits vor dem Spiel vom Leverkusener Anhang mit einer Choreo emotional verabschiedet. Die Fans präsentierten hinter dem Schriftzug "Danke Rudi" eine Auswahl von Völlers besten Sprüchen. Am Ende kletterte Völler sogar auf den Zaun und richtete persönlich seine Worte an die Fans.

Bayer Leverkusen - SC Freiburg: Die Stimmen

Gerardo Seoane (Trainer Bayer Leverkusen): "Kompliment an die Mannschaft für die Entwicklung in diesem Jahr. Mit dem fantastischen Tor von Palacios gehe ich gerne nach Hause, das war ein wunderbarer Abschluss - auch für Rudi Völler. Das wünscht sich ganz Deutschland für ihn. Das war ein würdiger Abschluss für Rudi."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir waren in unseren Aktionen nicht sauber genug. Das 1:0 aus Bielefeld hat noch einmal Energie gegeben. Die Mannschaft hat sich gewehrt, alles reingeworfen. Wir sind Sechster. Einige Teams mit großen Namen stehen hinter uns, Kompliment an die Mannschaft. Sie hat alles gegeben und sehr konstant gespielt."

Bayer Leverkusen - SC Freiburg: Die Daten zum Spiel

Leverkusen: Lunew - Kossounou, Tah, Tapsoba, Sinkgraven (67. Bakker) - Baumgartlinger (60. Aranguiz), Palacios - Paulinho (84. Hincapie), Diaby - Schick (83. Azmoun), Alario (60. Andrich). - Trainer: Seoane

Freiburg: Flekken - Kübler (60. Sildillia), Lienhart, Nico Schlotterbeck, Günter - Maximilian Eggestein (69. Haberer), Höfler - Sallai (79. Schmid), Grifo - Jeong (69. Petersen), Höler (79. Demirovic). - Trainer: Streich

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Tore: 1:0 Alario (54.), 1:1 Haberer (88.), 2:1 Palacios (90.+7)

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