Greuther Fürth - Borussia Dortmund 1:3: Brandt-Doppelpack sichert dem BVB die Vizemeisterschaft

Von Stefan Rommel
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Mit einem glanzlosen 3:1-Sieg bei Absteiger Greuther Fürth hat sich Borussia Dortmund am 33. Spieltag die Vizemeisterschaft in der Bundesliga gesichert.

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Vor 16.626 Zuschauern im Ronhof erzielte Julian Brandt (26., 72.) wie schon vor wenigen Wochen in Stuttgart einen Doppelpack und brachte den BVB damit trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs von Jessic Ngankam (70.) auf die Siegerstraße.

Der kurz zuvor erst eingewechselte Felix Passlack machte mit seinem zweiten Bundesligator den Deckel drauf (77.)

In der Tabelle kann der BVB vor dem letzten Spieltag jetzt nicht mehr vom zweiten Tabellenplatz verdrängt werden.

Beim vorerst letzten Bundesliga-Heimspiel der Fürther und beim letzten von Trainer Stefan Leitl als Trainer der Franken stimmte zwar das Ergebnis, eine angemessene Reaktion auf die beiden jüngsten Niederlagen gegen die Bayern und Bochum ließ der BVB aber über weite Strecken vermissen.

"Wir haben uns schwer getan, haben aber die Ruhe behalten. Wir haben das Spiel insgesamt kontrolliert und deshalb verdient gewonnen", sagte BVB-Trainer Marco Rose. "Ich habe aber wieder Dinge gesehen, über die wir reden müssen. Es war der eine oder andere Zweikampf dabei, den wir nicht so angenommen haben. Ich habe aber auch wunderschön herausgespielte Tore gesehen."

Der scheidende Fürther Coach Stefan Leitl, der vor seinem letzten Heimspiel bei der SpVgg verabschiedet wurde, sagte: "Emotional war es vor dem Spiel schwierig. Es sind mir noch einmal die letzten dreieinhalb Jahre durch den Kopf gegangen. Es war außergewöhnlich. Wir hätten uns gerne mit einem besseren Ergebnis verabschiedet. Es war eine engagierte Leistung meiner Jungs, aber am Ende reicht es halt nicht."

Greuther Fürth gegen BVB: Die Analyse

Dortmund schob gegen den Absteiger 25 Minuten lang allenfalls Dienst nach Vorschrift, ehe Julian Brandt den ersten Torschuss der Gäste durch Raphael Guerreiro im Nachschuss veredelte. Bis dahin war Fürth auf Augenhöhe und hatte sogar die besseren Torchancen.

Die Borussia dagegen trotz der Anordnung im 5-3-2 gegen den Ball in der letzten Linie immer wieder mit Problemen beim Schließen der Passwege zwischen den äußeren Innenverteidigern und dem Schienenspieler besonders über Dortmunds linke Seite versuchte es Fürth immer wieder und kam einige Male auch sauber durch. Aber wieder einmal fehlten Fürth die Qualität und die Kaltschnäuzigkeit, um aus diesen Durchbrüchen Kapital zu schlagen.

Dortmund verwaltete auch nach der eher schmeichelhaften Führung lediglich, tat nur das Nötigste. Fürth dagegen bemühter, aber ohne Mittel. So ging das auch in der zweiten Halbzeit weiter. Fürth immer mal wieder mit ein paar netten Ansätzen, wobei der BVB seine Probleme in der Defensive nun besser in den Griff bekam.

Offensiv hielt sich Marco Roses Mannschaft aber bis auf einige Konter auch zurück. So plätscherte der Sommerkick vor sich hin - ehe Fürth plötzlich doch ins Tor traf. Was der BVB zu leisten im Stande wäre, zeigte sich keine 120 Sekunden später bei Brandts 2:1 - nach einem sauber durchgespielten Angriff. Felix Passlacks Tor wiederum nur ein paar Minuten später entscheid die Partie dann endgültig.

Greuther Fürth gegen BVB: Die Aufstellungen

Fürth: Linde - Grießbeck, Viergever, Itter - Asta (71. Bauer), Raschl (71. Green), Christiansen (87. Dudziak), Tillman (78. Seguin), Leweling - Hrgota, Ngankam (87. Abiama)

Dortmund: Hitz - Can, Akanji, Zagadou - Witsel, Bellingham - Wolf (68. Passlack), Brandt, Reus 90.+2 Pherai), Guerreiro (68. Schulz) - Haaland (86. Moukoko)

Die Daten des Spiels Greuther Fürth gegen BVB

Tore: 0:1, 1:2 Brandt (26., 72.), 1:1 Ngankam (70.), 1:3 Passlack (77.)

Der Star des Spiels: Julian Brandt (BVB)

Brandt nahm sich wie die gesamte Mannschaft immer auch mal Auszeiten, auch bei den Standards nicht immer sauber. Aber halt der Doppel-Torschütze in einem Spiel fast auf Augenhöhe und damit Dortmunds Matchwinner.

Der Flop des Spiels: Andreas Linde (Greuther Fürth)

Fürths Keeper hatte nicht besonders viel zu tun, kassierte aber dennoch drei Dinger und sah bei zwei zumindest unglücklich aus. Guerreiros Schuss klatschte Linde direkt Brandt vor die Füße, bei Passlacks abgefälschtem Schuss bekam er den Ball durch die Beine.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert

Hatte in einer ruhigen Partie ohne große Aufreger kaum Mühe, lag bei den wenigen kniffligen Entscheidungen aber stets richtig. Auch bei den persönlichen Strafen mit dem richtigen Maß.