RB Leipzig - Eintracht Frankfurt 0:0: Teufelskerl Trapp! Rote Bullen nutzen Patzer der Konkurrenz nicht

SID
RB verzweifelte an Frankfurt-Keeper Trapp.
© imago images

RB Leipzig hat im Rennen um die Champions-League-Plätze einen ganz wichtigen Sieg fahrlässig liegen lassen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Domenico Tedesco hatte großen Klärungsbedarf. Erst redete der Trainer von RB Leipzig in der Enttäuschung intensiv auf einen seiner Assistenten ein, dann diskutierte er noch mit dem vierten Offiziellen. Es half alles nichts: Der Vize-Meister hat im Ringen um die Champions-League-Ränge unnötig Punkte verschenkt.

Trotz großer Überlegenheit und bester Torchancen holte RB am Sonntag nur ein 0:0 gegen Eintracht Frankfurt. Mit nun 45 Punkten sprangen die Sachsen zwar wieder auf einen Königsklassen-Rang, sie hätten sich aber mit einem Dreier schön absetzen können. Tedesco versammelte seine Mannschaft daher im Mittelkreis, um sie auf den Endspurt einzuschwören.

"Aufgrund der Riesenchancen sind wir enttäuscht, da waren Riesendinger dabei, die wir normalerweise nutzen", berichtete Tedesco anschließend bei DAZN. "Kevin Trapp hat es im Frankfurter Tor aber auch einfach gut gemacht." Dennoch sei sein Team vor der Länderspielpause "gut drauf, wir könnten gerne weitermachen".

Frankfurt, nun bei 38 Punkten, verpasste es, an die internationalen Plätze heranzurücken. "Wir haben gemerkt, dass wir sehr intensive Spiele hatten zuletzt", kommentierte Trapp, "dafür war es ein sehr ordentlicher Auftritt. Eigentlich wollten wir aber gewinnen."

Die Eintracht-Fans sorgten in der Red Bull Arena früh für Aufsehen. Einige von ihnen nebelten das Stadion mit Rauchtöpfen ein, weshalb die Partie kurz nach dem Anpfiff minutenlang still stand. Danach sahen die 43.058 Zuschauer ein verhalten anlaufendes Duell, in dem Leipzig den ersten Abschluss verbuchte.

Trapp nicht zu bezwingen - RB nur mit Remis

Christopher Nkunku (9.) wurde stark von Dani Olmo freigespielt, sein abgefälschter Schuss ging drüber. Die Frankfurter hielten drei Tage nach dem Verlängerungskrimi im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League gegen Betis Sevilla (1:1) gut dagegen. Immer wieder suchten sie im Ballbesitz nach Lücken und lauerten auf gegnerische Fehler, ohne richtig Gefahr auszustrahlen.

Dies gelang RB, das wegen des Ausschlusses von Achtelfinal-Gegner Spartak Moskau international frei hatte, besser. Gerade so klärte Eintracht-Verteidiger Martin Hinteregger einen Kopfball des früheren Frankfurters Andre Silva (22.) auf der Linie, vier Minuten später lenkte Trapp einen Fernschuss von Mohamed Simakan an den Pfosten. Auch Konrad Laimer (41.) scheiterte aus rund 20 Metern an der Latte. Eine Halbzeit-Führung wäre verdient gewesen, doch ein Nkunku-Tor (45.+2) zählte wegen einer Abseitsstellung nicht.

Direkt nach der Pause drängte RB mit Tempo ins letzte Drittel - dort fehlte jedoch die Genauigkeit. Nach toller Kombination über Olmo und Benjamin Henrichs bekam Nkunku (53.) den Ball nicht richtig verarbeitet, sodass Trapp keine Probleme hatte.

Zehn Minuten danach hielt der Frankfurter Schlussmann stark gegen Laimer, der aus einer Umschaltbewegung völlig alleine auf den Schlussmann zulief. Yussuf Poulsen hatte Trapp dann sogar schon ausgespielt, brachte den Ball aber auch nicht ins Tor (82.).

RB Leipzig - Eintracht Frankfurt: Die Aufstellungen

Leipzig: Gulacsi - Simakan, Orban, Gvardiol - Henrichs, Laimer (84. Haidara), Kampl (60. Forsberg), Angelino - Olmo (84. Szoboszlai) - Silva (72. Poulsen), Nkunku. - Trainer: Tedesco

Frankfurt: Trapp - Tuta, Hinteregger, Ndicka - Knauff (80. Lenz), Jakic, Kostic - Rode (46. Hrustic), Kamada (89. Ilsanker) - Lindström (66. Hauge), Borre (89. Lammers). - Trainer: Glasner

RB Leipzig - Eintracht Frankfurt: Die Stimmen der Trainer

Domenico Tedesco (RB Leipzig): "Wir sind natürlich nicht so zufrieden und hatten die drei Punkte verdient gehabt. Da müssen wir nicht viel drumherum reden. Das Spiel ist schnell erzählt: sieben große und klare Torchancen. Du musst eine machen und dann gewinnst du das Spiel."

Oliver Glasner (Eintracht Frankfurt): "Wir fahren sehr zufrieden nach Hause mit dem Punkt. Schwieriges Spiel nach den 120 intensiven Minuten am Donnerstag. Wir hatten nicht ganz die Frische, aber trotzdem haben die Jungs mit Leidenschaft agiert. Natürlich hatte Leipzig die Großchancen, aber jede Chance führe ich auf einen einfachen Fehler von uns zurück."