1. FC Köln - Borussia Dortmund 1:1: Haaland vergibt Hochkaräter - BVB lässt gegen bei beherztem FC Federn

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Der BVB hat im Kampf um die Deutsche Meisterschaft Punkte liegen gelassen und beim 1. FC Köln 1:1 (1:1) gespielt. Das frühe Führungstor der Dortmunder durch Marius Wolf egalisierte Sebastian Andersson (36.).

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Der Rückstand auf den FC Bayern in der Bundesliga-Tabelle ist damit wieder auf sechs Punkte angewachsen. Doch über die aktuelle Konstellation im Titelkampf wollten die Protagonisten nach den intensiven 90 Minuten nicht sprechen.

Vor 50.000 lieferten sich beide Mannschaften einen intensiven und hochwertigen Kampf: "Wir wollten über die Intensität kommen, wir wollten über den Kampf kommen. Wir wollten die Dortmunder ärgern und das ist uns heute gelungen", sagte ein starker Salih Özcan.

Interessant war vor allem das Duell auf den Trainerbänken. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand Köln gut ins Spiel und zog ein gefährliches Flanken-Spiel auf. "Wir sind gut reingekommen, haben das Tor gemacht. Die nächste halbe Stunde bis zur Pause war nur Köln am Zug. Wir haben die Flügel nicht zubekommen, sie waren sehr spielaktiv. Es kam eine Flanke nach der anderen", sagte BVB-Trainer Marco Rose.

Die Umstellung auf Dreierkette nach der Pause stoppte die Kölner, die dann keine Räume mehr fanden. "Das war kein schlechter Schachzug des BVB", sagte Kölns Mark Uth und auch sein Trainer Steffen Baumgart stellte fest: "Die erste Halbzeit war richtig gut, in der zweiten Halbzeit haben wir mit der Umstellung von Dortmund Probleme gehabt. Probleme, die im Spiel dazugehören."

1. FC Köln - BVB: Die Analyse

Der BVB, spürbar mit Selbstvertrauen durch die vergangenen Erfolge ausgestattet, startete zielstrebig. Vor allem die Läufe von Hazard und Wolf hinter die Kette waren zunächst erfolgsversprechend. Folgerichtig fiel so das 1:0.

Doch der frühe Treffer konnte nicht den teilweise fahrlässigen Umgang mit Ball in der eigenen Hälfte überdecken. Immer wieder verloren die BVB-Akteure im Spielaufbau die Kugel und hielten so den FC im Spiel.

Nach rund 15 Minuten übernahmen die Gastgeber dann die Kontrolle, hatten jede Menge Ballbesitz - und kamen über ihr auf die die Doppelspitze Modeste und Andersson zugeschnittenes Schema F, Flanken von links, zum 1:1. Es war der elfte von 17 hohen Bällen, die allein in Halbzeit eins in den BVB-Strafraum segelten.

Den dadurch hinten rechts immer wieder stark unter Druck geratenen Passlack nahm Rose zur Pause vom Feld, wohl auch wegen muskulärer Probleme. Für ihn übernahm Mats Hummels als mittleres Glied der neuformierten Dreierkette und verlieh der BVB-Defensive so deutlich mehr Sicherheit. Die Folge: Kein Schuss aufs Tor von Gregor Kobel in Hälfte zwei.

Da die Dortmunder die aus Ballgewinnen resultierenden Umschaltmomente allerdings teils zu kompliziert, teils schlicht fahrlässig ausspielten, kamen neben der 1-gegen-1-Situation von Haaland, die Schwäbe stark zunichte machte (56.), auch auf der anderen Seite keine nennenswerten Chancen mehr zustande. So bejubelten 50.000 Zuschauer im ausverkauften RheinEnergie-Stadion ein leistungsgerechtes 1:1.

1. FC Köln - BVB: Die Aufstellungen

  • 1. FC Köln: Schwäbe - Schmitz (10. Ehizibue), Kilian, Hübers, J. Horn - Özcan- Uth (84. Ostrak), Duda, Schaub (69. Thielmann) - Andersson (84. Olesen), Modeste
  • Borussia Dortmund: Kobel - Passlack (46. Hummels), Akanji, Can, Guerreiro (66. Brandt) - Reyna, Witsel, Bellingham - M. Wolf (87. Pongracic), Haaland (87. Reinier), T. Hazard (81. Malen)

Die Daten des Spiels 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund

  • Tore: 0:1 Wolf (8.), 1:1 Andersson (36.)

1. FC Köln - Borussia Dortmund: Die Stimmen der Trainer

Steffen Baumgart (1. FC Köln): "Die erste Halbzeit war sehr gut, wir hatten viele Ballgewinne, haben es dann aber nicht ganz ideal ausgespielt. Insgesamt haben das meine Jungs sehr, sehr gut gemacht. Ich habe ein sehr gutes Spiel von uns gesehen, bei dem wir dann verdient einen Punkt mitnehmen."

Marco Rose (Borussia Dortmund): "Es ist ein gerechtes Ergebnis, es war ein sehr, sehr intensives Bundesligaspiel. Meine Jungs haben heute alles rausgefeuert nach einer intensiven englischen Woche. Was Einstellung und Haltung betrifft, muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Auch wenn wir natürlich enttäuscht sind, weil wir gerne gewonnen hätten."

Der Star des Spiels: Salih Özcan

Gattuso-artige Vorstellung auf der Sechs der Kölner. Scheute keinen Zweikampf, gewann viele davon und nahm immer wieder das Stadion mit. Mehr als seine zehn Ballgewinne konnte kein Spieler auf dem Feld vorweisen.

Der Flop des Spiels: Felix Passlack

Satte 15 Ballverluste, dazu eine Zweikampfquote von 16,67 Prozent. Auf der rechten Defensivseite zumeist überfordert. Hätte ihn zur Pause nicht eine Verletzung gestoppt, Rose hätte ihn wohl auch aus Leistungsgründen in der Kabine gelassen.

Der Schiedsrichter: Daniel Siebert

Legte einen souveränen Auftritt hin, bewertete die entscheidenden Zweikämpfe richtig und hatte stets eine ruhige Ausstrahlung. Lediglich bei der Vergabe der Gelben Karten war keine durchgängige Linie zu erkennen - vertretbar waren die Entscheidungen einzeln betrachtet dennoch. Insgesamt eine gute Leistung.