SC Freiburg - VfL Wolfsburg 3:2: Grifo und Schlotterbeck bescheren Streich Rekordsieg

SID
Vinenzo Grifo (r.) traf zweimal gegen den VfL Wolfsburg.
© Getty

Der Sieg scheint schon verloren, dann findet ein Gewaltschuss den Weg ins Tor - und der SC Freiburg träumt immer weiter von der Champions League.

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Christian Streich hielt nichts mehr auf seiner Bank. Der Trainer des SC Freiburg tigerte voller Adrenalin auf und ab, trieb auch die Fans immer wieder an, der späte Treffer zum 3:2 (2:0) gegen den VfL Wolfsburg sorgte für große Emotionen. Als Augenblicke später der Schlusspfiff ertönte, war Streichs Rekordsieg perfekt - und die Freiburger dürfen weiter von der Champions League träumen.

"Das war total emotional", sagte Sportvorstand Jochen Saier bei Sky, "im Stadion ging der Punk ab, das tut uns allen gut." Die Spieler dürften nun gerne weiter von der Königsklasse sprechen, "dem müssen sie auf dem Platz dann auch gerecht werden. Aber das sieht zurzeit ja ganz gut aus."

Mit einem traumhaften Freistoß und einem sehenswerten Volleyschuss hatte Vincenzo Grifo (7./44.) das Überraschungsteam zunächst klar in Führung gebracht. Max Kruse (52.) und Maximilian Arnold (84.) glichen für Wolfsburg noch mal aus - dann erst entschied ein Gewaltschuss von Nico Schlotterbeck (87.) das Spiel.

Durch seinen 104. Bundesliga-Sieg mit dem Sport-Club schloss Streich in der Liste der Freiburger Rekordtrainer nun zu Volker Finke auf. Und sein Team steht vorerst wieder auf Rang vier, RB Leipzig kann am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) bei der SpVgg Greuther Fürth wieder vorbeiziehen.

Freiburg steigert sich zum Ende der ersten Hälfte

Unter der Woche hatte der Coach seinen Vertrag erneut verlängert, im Sommer geht er bereits in seine zwölfte Saison. Vor dem Anpfiff musste er aber zunächst mehrere coronabedingte Ausfälle verkraften. Dafür standen der zuletzt angeschlagene Leistungsträger Schlotterbeck und Nicolas Höfler nach Gelbsperre zur Verfügung.

Die Freiburger starteten furios und nahmen die 25.000 Fans direkt mit, sie bereiteten der Elf von Trainer Florian Kohfeldt große Probleme. Nachdem Grifo den Ball per Freistoß in den Winkel geschlenzt hatte, verpasste Ermedin Demirovic (10.) mit einem Pfostentreffer nur knapp den Doppelschlag.

Die Wolfsburger, die ohne Torhüter Koen Casteels (Hüftprobleme) auskommen mussten, blieben ungefährlich. Offensivstar Kruse etwa brachte seine Stärken gegen seinen Ex-Klub zunächst nur selten aufs Feld.

Freiburg dagegen steigerte sich nach einer ruhigeren Phase wieder. Lucas Höler (34.) und Christian Günter (40.) verpassten den zweiten Treffer knapp, dann stoppte Grifo den Ball technisch anspruchsvoll nach einer Flanke und vollendete aus kurzer Distanz direkt.

Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischten aber die Gäste, Kruse blieb vor SC-Torhüter Mark Flekken cool und schob locker ein. Vor dem Start in eine umkämpfte Schlussphase hatte Freiburg bei der besten Wolfsburger Chance noch Glück, dass der eingewechselte Lukas Nmecha (67.) den Ball knapp über das Tor setzte. Dann aber verschuldete Schlotterbeck den Ausgleich durch Arnold - und traf nur Augenblicke später selbst von der Strafraumgrenze.

SC Freiburg - VfL Wolfsburg: Die Aufstellungen

Freiburg: Flekken - Gulde, Keven Schlotterbeck, Nico Schlotterbeck - Schmid (83. Sildillia), Höfler, Günter - Haberer (84. Sallai), Grifo (90.+4 Weißhaupt) - Höler, Demirovic (85. Petersen). - Trainer: Streich.

Wolfsburg: Pervan - Lacroix, Bornauw (83. Bialek), Brooks - Mbabu (76. Baku), Schlager (76. Vranckx), Arnold, Roussillon (76. Steffen) - Philipp (55. Lukas Nmecha), Kruse - Wind. - Trainer: Kohfeldt.

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