1. FC Köln - Eintracht Frankfurt 1:0: Joker Modeste bringt Köln auf Europapokal-Kurs

SID
Anthony Modeste traf gegen Eintracht Frankfurt
© Getty

Späte Erlösung durch Joker Anthony Modeste: Der französische Stürmer hat den 1. FC Köln im Kampf ums internationale Geschäft zu einen enorm wichtigen Sieg geschossen.

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Aus den Boxen dröhnte schon fünf Tage vor Altweiber Karnevalsmusik, als sich Matchwinner Anthony Modeste mit seinen Teamkollegen auf die Ehrenrunde begab. Dank des 15. Saisontreffers des Jokers feierte der 1. FC Köln einen 1:0 (0:0)-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt und träumt damit weiter von Europa.

"Es läuft bei mir. So machen wir gerne weiter. Wir müssen dranbleiben, können es aber genießen. Die letzte Saison war sehr schwer, aber man muss im Leben Spaß haben", sagte Modeste bei Sky und schob lachend hinterher: "Kölle alaaf!"

Der gerade von einer Corona-Infektion genesene Franzose schoss die Rheinländer mit seinem Tor in der 84. Minute zumindest bis zum Sonntagabend auf Rang sechs. Frankfurt folgt mit vier Zählern weniger auf dem zehnten Platz.

"Modeste hat eine Torchance und verwertet die - und jetzt wird er wieder eine Woche durch Köln getragen", räumte SGE-Trainer Oliver Glasner ein und haderte mit der Abschlussschwäche seiner Mannschaft: "Tatsache ist, dass wir in den letzten vier Spielen mit Ausnahme in Stuttgart nicht getroffen haben. Wir müssen uns schon ankreiden lassen, dass wir gerade diese Finish-Qualitäten nicht haben."

Neben Modeste wurde auch Timo Horn von den Fans bejubelt. Der langjährige Stammkeeper vertrat Marvin Schwäbe, der wegen eines positiven Coronatests fehlte, und blieb ohne Gegentreffer.

Köln war am Abend zuvor mit einem Eilantrag auf die Erhöhung der Zuschauerkapazität gescheitert. Der FC wollte mindestens 25.000 Fans in die Arena lassen und berief sich auf seine wirksamen Hygienekonzepte. Das Oberverwaltungsgericht Münster lehnte den Antrag jedoch ab, und auch vor dem Verfassungsgerichtshof Nordrhein-Westfalen hatte der FC keinen Erfolg.

So waren am Samstag nur 10.000 Zuschauer zugelassen - und die sahen einen schwungvollen Beginn des FC. Köln zog früh sein gewohntes Pressing auf und gewann einige Bälle. Doch die erste Chance hatte Frankfurt. Sebastian Rodes Schuss (9.) wurde im letzten Moment von Jonas Hector geblockt.

Edeljoker Modeste schlägt für Köln spät zu

Danach jedoch kam vornehmlich der FC zu gefährlichen Abschlüssen. Dejan Ljubicic (17.) scheiterte an Kevin Trapp, auch Sebastian Andersson (25.), der für Modeste begann, kam nicht am Frankfurter Torhüter vorbei. Salih Özcan (26.) köpfte knapp neben das Tor.

Horn hatte zunächst wenig zu tun, oft fing die aufmerksame Defensive um den seit Wochen starken Abwehrchef Timo Hübers die Bälle schon ab, bevor es gefährlich werden konnte. Auch Köln war nun nicht mehr so zwingend wie noch zu Beginn.

Daran änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts. Zweikämpfe und intensive Duelle prägten das Spiel, Torchancen gab es kaum noch. Entsprechend brandete Jubel auf, als Modeste schließlich in der 61. Minute aufs Feld kam. Sekunden zuvor hatte Mark Uth (60.) aus spitzem Winkel Eintracht-Keeper Trapp geprüft.

Mit Modeste kam wieder mehr Schwung ins Kölner Angriffsspiel, die Präzision aber fehlte weiterhin. Nach einer Flanke von Ljubicic holte Modeste schon zum Torschuss aus, doch Frankfurts Tuta lenkte die Hereingabe noch entscheidend ab.

Frankfurt schien mit dem Unentschieden zufrieden und beschränkte sich weitgehend auf die Defensive. Die Räume, die sich ihnen nach Ballgewinnen immer wieder boten, nutzten die Gäste zunächst nicht - das bestrafte Modeste.

1. FC Köln - Eintracht Frankfurt: Die Stimmen

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): "Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet und sehr hoch attackiert. Wir machen das 1:0, weil wir den Gegner vielleicht auch zu seinem Fehler zwingen. Wir nehmen den Sieg natürlich gerne mit und sind glücklich. Ich bin komplett mit allem zufrieden."

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir waren nette Gäste, weil wir vorne viele aussichtsreiche Situationen nicht zu unseren Gunsten genutzt und selber einen Fehler gemacht haben, den der 1. FC Köln genutzt hat. Wir sind sehr, sehr enttäuscht. Es geht darum, die entscheidenden Zweikämpfe zu gewinnen - und das machen wir nicht."

1. FC Köln - Eintracht Frankfurt: Die Aufstellungen

  • Köln: T. Horn - Schmitz (88. Schaub), Kilian, Hübers, Hector - Ljubicic (80. Schindler) - Özcan, Skhiri - Kainz (80. Thielmann), Uth (88. Duda) - Andersson (61. Modeste)
  • Frankfurt: Trapp - Tuta (90. Lenz), Hinteregger, Ndicka - Sow, Rode (46. Kamada, 90. Lammers) - Chandler (82. da Costa), Kostic - Lindström (76. Petter Hauge), Jakic - Borre
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