FC Augsburg - Union Berlin 2:0: Union verliert Spiel eins nach Kruse

Von SPOX
Michael Gregoritsch erzielte das 1:0 für den FCA gegen Union Berlin
© Getty

Union Berlin hat durch ein 0:2 (0:1) beim starken FC Augsburg einen unerwarteten Dämpfer im Kampf um die Europacupplätze einstecken müssen. Nach zuvor fünf Bundesligaspielen ohne Niederlage verpasste es die Mannschaft von Trainer Urs Fischer vor 7600 Zuschauern somit, ihre Position als Anwärter auf die Champions League zu festigen.

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Max Kruse ist nicht mehr da, und schon gab es bei Union Berlin nach dem ersten Spiel ohne den abgewanderten Führungsspieler lange Gesichter. "Natürlich hat Max besondere Qualitäten, er ist ein Unterschiedsspieler, aber das müssen wir auffangen", sagte Kapitän Christopher Trimmel nach dem ernüchternden 0:2 (0:1) der Eisernen beim erleichterten FC Augsburg bei Sky. Zuvor war Union sechs Pflichtspiele ohne Niederlage geblieben.

Ohne Kruse fehlte den Köpenickern ein wichtiger Schuss Abgeklärtheit und Übersicht. "Wenn wir ein Stück weit ruhiger sind, funktioniert's", gestand Trimmel. Torhüter Andreas Luthe, der an alter Wirkungsstätte den ersten Treffer der Augsburger durch den starken Michael Gregoritsch (16.) begünstigte, sah in Kruses Abgang freilich keinen Grund für die Niederlage: "Uns hat keiner gefehlt, wir sind nicht an unser Leistungsniveau herangekommen", sagte er.

Wie auch immer: Union ist trotz der ersten Pflichtspiel-Niederlage nach zuvor drei Siegen und zwei Unentschieden mit Kruse weiter mittendrin im Kampf um die Plätze im Europapokal, und sogar in der Champions League. Davon wollte Trimmel aber nichts wissen: "Unser Ziel bleibt der Klassenerhalt, wenn wir das geschafft haben, können wir uns über anderes unterhalten."

Im Kampf gegen den Abstieg ist in der Tat der FC Augsburg gefordert - entsprechend groß war der Jubel nicht nur beim zweiten, fulminanten Treffer durch Andre Hahn (60.), sondern erst recht nach dem Abpfiff. Die Mehrheit der belebenden 7600 Zuschauer schrie freudig auf vor Erleichterung - nach fünf Spielen ohne Sieg kam der verdiente Erfolg gegen Union einer Erlösung gleich. Wenn auch nicht einem großen Befreiungsschlag.

Union im Angriff zu harmlos

Immerhin: Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl zeigte sich nach dem desaströsen 1:5 zwei Wochen zuvor bei Bayer Leverkusen stark verbessert. "Augsburg war ein Stück weit giftiger, hatte mehr zweite Bälle, insofern ist das auch verdient", sagte Trimmel. Und die entschlossenen und kompromisslosen Augsburger hatten in Rafal Gikiewicz einen Torwart, der bei den wenigen, aber vielversprechenden Chancen der Gäste ein sicherer Rückhalt war.

Der ehemalige Augsburger Torhüter Luthe machte dagegen in einer entscheidenden Situation keine gute Figur: Nach seinem missglückten Passversuch landete der Ball bei Gregoritsch, der eiskalt verwandelte. Es wäre fast noch schlimmer gekommen, doch Trimmel und Luthe vereitelten eine doppelte Chance durch Niederlechner und Ruben Vargas (24.), Gregoritsch traf mit einem Gewaltschuss die Latte (40.).

Union bemühte sich schon nach dem Gegentreffer vermehrt und auch mit langen Bällen um mehr Zug zum Tor, beschwor zusehends auch brenzlige Situationen herauf.

Zum Abschluss aber kamen die Gäste nur selten, weil Augsburg mit mehr Entschlossenheit zu Werke ging - auch bei seinen eigenen Angriffen. Gut zu beobachten war dies beim Gewaltschuss von Hahn, der aus 22 Metern im Tordreieck landete.

FC Augsburg gegen Union Berlin: Die Stimmen

Markus Weinzierl (Trainer FC Augsburg): "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, verdient gewonnen. Ich freue mich unheimlich für die Mannschaft, wir haben es wirklich sehr gut gemacht, den Plan sehr intensiv umgesetzt. So muss es sein, so wollen wir weitermachen. Dann können wir auch unsere Punkte holen. Es geht nicht alles auf Knopfdruck. Es geht nicht steil nach oben, sondern in kleinen Schritten mit Höhen und Tiefen. Aber so müssen wir weitermachen."

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Das war ein nicht unverdienter Sieg für Augsburg. Nach unserer ersten Chance wurde es wild, das hatte auch mit dem hohen Anlaufen von Augsburg zu tun. Die haben uns gestresst, dann haben wir die eine oder andere falsche Entscheidung getroffen. Wir hatten trotzdem unsere Möglichkeiten, vor allem in der zweiten Hälfte. Aber nach dem 2:0 war es schwer zurückzukommen. Die Frage nach Max Kruse kann ich nicht beantworten. Er ist ein Unterschiedsspieler, aber es bringt nichts mehr, über ihn zu diskutieren, weil er nicht mehr bei uns ist."

FC Augsburg gegen Union Berlin: Die Aufstellungen

Augsburg: Gikiewicz - Framberger, Gouweleeuw, Oxford, Iago (81. Uduokhai) - Maier (87. Moravek), Dorsch, Hahn (87. Sarenren Bazee), Vargas (80. Pedersen) - Niederlechner (74. Zeqiri), Gregoritsch

Berlin: Luthe - Baumgartl, Knoche, Heintz (75. Endo)- Trimmel, Khedira, Gießelmann (75. Oczipcka), Haraguchi (61. Michel), Becker - Voglsammer (61. Ötzunali), Awoniyi (75. Behrens)