BVB-Thesen zum Sieg in Hoffenheim: Dauer-Baustelle und unwürdige Passivität

Von Tim Ursinus
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BVB: Dauer-Baustelle hinten rechts

Dass Thomas Meunier, der kurzfristig mit einer Muskelverletzung ausgefallen war, mal schmerzlichst vermisst wird, hätten in dieser Saison die wenigsten für möglich gehalten. Seine Vertretung Marius Wolf erwischte aber einen mehr als gebrauchten Tag.

Nahezu alle gefährlichen Aktionen der TSG liefen bis zu dessen Auswechslung über Wolfs Seite. Der 26-Jährige verlor seine Gegenspieler immer wieder aus den Augen. David Raum, der sich mit seinen gefährlichen Flanken bereits für die Nationalmannschaft empfohlen hat, bekam meist nur Geleitschutz. Dem völlig freistehenden Kramaric schaute er bei dessen Volleyschuss zum 1:1 aus sicherer Entfernung nur zu.

Obwohl der Großteil von Hoffenheims Angriffe über seine Seite kamen, führte Wolf in 56 Minuten einen mickrigen Zweikampf. Dazu vernachlässigte er das Offensivspiel gänzlich, schlug nicht eine Flanke. Erst mit der Hereinnahme von Dan-Axel Zagadou und der Umstellung auf eine Fünferkette gewann die rechte Abwehrseite des BVB etwas an Stabilität.

Wolf zeigte jene Probleme auf, mit denen Dortmund seit dem Abgang von Achraf Hakimi 2020 zu kämpfen hat. Die fehlende Durchschlagskraft konnte Meunier immerhin in seiner zweiten Saison in Teilen kompensieren. Zuletzt traf er sogar doppelt beim 5:1-Sieg gegen Freiburg. Spiele, in denen er kaum für Gefahr sorgt, überwiegen aber weiterhin.

Auch defensiv ist der Belgier nicht der sicherste Rückhalt, hat immer wieder seine Aktien in vermeidbaren Gegentoren. Wolf präsentierte sich hingegen als ein noch größerer Unsicherheitsfaktor. Rose bleibt also nichts anderes übrig, als auf eine baldige Rückkehr von Meunier zu hoffen. Zumal mit Mateu Morey seine dritte Option für hinten rechts noch bis Saisonende mit einem Kreuzbandriss fehlt.

Eine dauerhafte Lösung, die Erfolg verspricht, gibt es im aktuellen BVB-Kader demnach aktuell wohl nicht. Es handelt sich vielmehr um eine Dauer-Baustelle, die womöglich nur mit einem Transfer zu schließen ist - und dazu wird es vor dem Sommer höchstwahrscheinlich nicht mehr kommen.