TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund 2:3: Drei Malen-Assists! Effektiver BVB feiert glücklichen Sieg

Von Tim Ursinus
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Borussia Dortmund hat trotz einer lange überschaubaren Leistung mit 3:2 (1:1) gegen die TSG Hoffenheim gewonnen und übt somit Druck auf den FC Bayern aus. Auf den Rekordmeister, der am Sonntag bei der Hertha antreten muss, beträgt der Rückstand vorerst drei Zähler. Sorgen bereitet eine Verletzung von Torjäger Erling Haaland.

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"Es war ein Sieg der Effektivität", sagte Kapitän Marco Reus nach dem Spiel bei Sky und traf damit den Nagel auf den Kopf. Nur vier Schüsse - davon zwei aufs Tor - verbuchte der BVB über die gesamte Partie. Die TSG, die nach acht Heimspielen ohne Pleite in Folge wieder als Verlierer vom Platz ging, war über weite Strecken der Partie die deutlich gefährlichere Mannschaft (16 Schüsse).

BVB-Trainer Marco Rose ergänzte: "Wir sind sehr gut reingekommen. Wir hatten gute zehn, 15 Minuten. Danach ist Hoffenheim immer stärker geworden. Wir hatten große Probleme bis zur Pause, der Ausgleich war verdient. Am Ende haben wir den Sieg, der schmeichelhaft für uns war, nach Hause gekämpft."

Dem BVB reichten allerdings drei gute Angriffe für drei Tore. Die Treffer erzielten Erling Haaland und Marco Reus. Dazu kam ein Eigentor von Nationalspieler David Raum. Alle drei Treffer bereitete der überragende Donyell Malen vor.

Die Dortmunder Freude über den Sieg wurde allerdings durch die nicht vorgesehene Auswechslung von Haaland etwas getrübt. Dieser hatte sich in der zweiten Halbzeit nach einem Ausfallschritt ohne Fremdeinwirkung mutmaßlich im Adduktorenbereich verletzt. Schon nach 15 Minuten musste der Norweger am rechten Knie behandelt werden. "Ich kann noch nichts sagen. Da muss man die Untersuchung abwarten", erklärte Rose.

Vor dem Anpfiff hatte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke angekündigt, dass die Unstimmigkeiten mit Haaland hinsichtlich der Entscheidung über dessen Zukunft beseitigt worden seien.

TSG Hoffenheim gegen BVB: Die Analyse

Im Vergleich zum bitteren Pokal-Aus gegen St. Pauli tauschte Rose auf drei Positionen. Wolf ersetzte den angeschlagenen Meunier, Dahoud den zuletzt schwachen Witsel und Malen stürmte für Hazard. Bei den zuvor seit acht Bundesligaspielen ungeschlagenen Gastgebern feierte der von Verletzungen gebeutelte Hübner sein Startelf-Comeback nach 574 Tagen.

Die Kraichgauer liefen den ballführenden Verteidiger in einem eng gestaffelten 4-4-2 gegen den Ball früh an, um Dortmunds Offensivspiel noch im Keim zu ersticken. Dieser Plan ging jedoch nicht lange auf. Nach einer traumhaften Kombination über Guerreiro und Bellingham legte Malen mustergültig für Haaland zur Führung auf (6.).

Trotz Führung im Rücken schaffte es der BVB nicht, die Kontrolle zu übernehmen und agierte viel zu passiv. Das ermöglichte der TSG, den Rückstand schnell zu verdauen. Das Hoeneß-Team spielte zielstrebig nach vorne und hatte gleich zweimal mächtig Pech.

Erst verhinderte eine Mischung aus Kobel und dem Pfosten (11.), wenig später der Querbalken (23.) den Ausgleich. Dieser hätte spätestens in der 40. Minute fallen müssen, als Akanji im letzten Moment überragend vor Kramaric rettete. Kurz vor dem Pausenpfiff bekam der Kroate seine Chance und traf per Direktabnahme zum hochverdienten 1:1 (45.+1.).

Die TSG machte nach Wiederanpfiff da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatte. Doch der BVB münzte auch seinen zweiten guten Angriff in Zählbares um, weil Reus nach schönem Steckpass von Malen gegen Baumann eiskalt blieb (58.).

Malen war es, der in der Folge mit einer scharfen Hereingabe auch Raums Eigentor zum 3:1 erzwang (67.). Zittern musste der BVB trotzdem, weil Rutter gegen Kobel die Nerven behielt (77.). Rudy verpasste kurz vor Schluss das 3:3. Ein insgesamt glücklicher Sieg für die Borussia.

TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund: Die Stimmen

Sebastian Hoeneß (Trainer TSG Hoffenheim): "Ich habe früh gesehen, dass wir uns heute wehren. Nach 15 Minuten ging es nur in eine Richtung. Wir haben eine Welle nach der anderen gefahren. Die zweite Halbzeit war Powerplay von uns. Wir haben es aber verpasst, das Tor zu machen. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Nur das Ergebnis passt überhaupt nicht."

Marco Rose (Trainer Borussia Dortmund): "Wir sind sehr gut reingekommen. Wir hatten gute zehn, 15 Minuten. Danach ist Hoffenheim immer stärker geworden. Wir hatten große Probleme bis zur Pause, der Ausgleich war verdient. Am Ende haben wir den Sieg, der schmeichelhaft für uns war, nach Hause gekämpft."

TSG Hoffenheim gegen BVB: Die Aufstellungen

Hoffenheim: Baumann - Richards, Vogt, Benjamin Hübner (62. Nordtveit) - Bebou, Geiger (62. Rudy), Raum (83. Bruun Larsen) - Baumgartner (9. Rutter), Stiller - Dabbur, Kramaric

Dortmund: Kobel - Wolf (56. Zagadou), Akanji (83. Pongracic), Hummels, Guerreiro - Dahoud - Brandt (56. Hazard), Bellingham - Reus, Haaland (63. Witsel), Malen (83. Moukoko)

TSG Hoffenheim gegen BVB: Die Daten des Spiels

Tore: 0:1 Haaland (9.), 1:1 Kramaric (45+1.), 1:2 Reus (58.), 1:3 Raum (66. Eigentor), 2:3 Rutter (77.))

  • Borussia Dortmund traf in seinen letzten 9 Spielen in der Bundesliga, die längste Torserie des BVB in diesem Wettbewerb seit dem 3. Oktober 2020 bis zum 19. September 2021 (damals 17 Spiele).
  • Borussia Dortmund gab in diesem Spiel 4 Schüsse ab, der niedrigste Wert des BVB in einem Spiel in der Bundesliga in dieser Saison.
  • Borussia Dortmund erzielte in der Bundesliga in dieser Saison 8 Tore in der Viertelstunde direkt nach der Pause - so viele wie kein anderes Team.

  • Borussia Dortmund erzielte in der Bundesliga in dieser Saison 6 Tore in der Anfangsviertelstunde - mehr sind es nur bei Bayer 04 Leverkusen (9).

Der Star des Spiels: Donyell Malen (Borussia Dortmund

Drei Assists und Sinnbild des Dortmunder Angriffsspiels! Seine drei guten Aktionen sorgten für drei Tore. Nach der Pause zudem mit einigen guten Einzelaktionen. Eine seiner besten Leistungen, wenn nicht sogar die beste, seit seiner Ankunft in Dortmund.

Der Flop des Spiels: Benjamin Hübner (TSG Hoffenheim)

Undankbare Rückkehr für den Innenverteidiger. Beim 1:0 von Haaland zu weit weg vom Geschehen und bei Malens Pass auf Reus unglücklich. Verpasste obendrein den zwischenzeitlichen Ausgleich, weil er den Ball an die Latte köpfte. Nach 62. Minuten wurde er ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin

Erlebte in einer äußerst fair geführten Partie weitestgehend einen ruhigen Nachmittag. Musste erst nach dem Seitenwechsel erstmals eingreifen und verwarnte Hummels völlig berechtigt (49.). Außerdem korrekt, beim Zweikampf zwischen Malen und Richards nicht auf den Punkt zu zeigen.

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