VfB Stuttgart - Hertha BSC 2:2: Jovetic-Doppelpack rettet Berlin Punkt bei Korkut-Debüt

SID
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Turbulentes Debüt für Tayfun Korkut: Im ersten Spiel als Trainer von Hertha BSC gab es ein 2:2 (1:2) beim VfB Stuttgart.

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Tayfun Korkut ballte erleichtert die Faust, als der Schlusspfiff nach einem turbulenten Debüt für den neuen Hertha-Trainer ertönte. Sein Team erkämpfte sich nach einer tapferen Aufholjagd beim VfB Stuttgart dank Doppelpacker Stevan Jovetic ein verdientes 2:2 (1:2) und holte damit einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga.

"Großes Kompliment an die Mannschaft, wie sie nach dem 0:2 weitergespielt hat", sagte der 47-Jährige nach dem Geisterspiel bei DAZN, die Ausbeute gefiel ihm aber nicht so ganz: "Wenn wir drei Punkte geholt hätten, wäre es nicht unverdient gewesen. Aber wir können erstmal zufrieden sein. Jetzt geht es darum, dass wir die nächsten Schritte gehen."

Tatsächlich verpasste Korkut bei der Rückkehr in seine Heimatstadt und zu seinem Ex-Klub den erhofften Befreiungsschlag - für die Berliner war es das fünfte Spiel in Serie ohne Sieg. Mit 15 Punkten nach 14 Spieltagen liegt die Hertha nur zwei Zähler vor dem Relegationsplatz auf Rang 14.

Der VfB steckt mit 14 Punkten ebenfalls weiter im Abstiegskampf fest. "Das war sehr ärgerlich", meinte Philipp Förster: "Wir haben super angefangen, aber das Spiel aus der Hand gegeben."

Hertha holt dank Jovetic Remis bei Korkut-Debüt

Die Schwaben erarbeiteten sich mit einem Doppelschlag durch Omar Marmoush (15.) und Förster (19.) bereits früh einen angenehmen Vorsprung. Doch Jovetic glich mit einem traumhaften Schlenzer in den Winkel (40.) und einem Schuss aus kurzer Distanz (76.) aus.

Korkut musste bei seinem Comeback auf der Trainerbank nach mehr als drei Jahren auf die zentralen Mittelfeldspieler Lucas Tousart und Suat Serdar verzichten. Tousart war vor dem Spiel positiv auf das Coronavirus getestet worden, Serdar fehlte erkrankt.

Nach nur zwei Punkten in den vorangegangenen vier Ligaspielen soll Korkut den "Big-City-Klub" als Nachfolger von Pal Dardai wieder auf Kurs bringen. Die Hertha startete engagiert in einem 4-4-2-System und kam durch einen Schuss von Ishak Belfodil aus spitzem Winkel zur ersten guten Chance (4.). Doch dann übernahm der VfB das Kommando, Korkuts Kommandos an seine Defensive waren deutlich zu hören.

Hertha: Früher Belfodil-Treffer zählt nicht

Es half nichts. Die Hertha ließ sich auskontern, nach einem Traumpass von Waldemar Anton zündete Marmoush den Turbo und blieb gegen Alexander Schwolow im Hertha-Tor eiskalt. Kurz darauf ließ die Berliner Abwehr Förster unbedrängt über das halbe Spielfeld gewähren, der Stuttgarter traf aus 18 Metern genau ins rechte Eck.

Korkut stand im feinen Zwirn an der Seitenlinie und versuchte, seine Elf pausenlos wild gestikulierend zu motivieren. Mit Erfolg. Erst wurde ein Belfodil-Treffer noch zu Recht aberkannt, da Vladimir Darida die Sicht von VfB-Torhüter Florian Müller in Abseitsposition blockierte, dann traf Jovetic aus ähnlicher Position unhaltbar.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offenes Spiel, gute Möglichkeiten für die Korkut-Elf waren aber Mangelware. Die beste Chance hatte Jovetic, dessen direkter Freistoß von Müller mit einer Glanzparade entschärft wurde (74.). Kurz darauf stand er nach idealer Belfodil-Vorlage goldrichtig.

Stuttgart - Hertha: Die Aufstellungen

Stuttgart: Florian Müller - Mavropanos, Anton, Ito - Endo - Massimo (46. Tibidi), Sosa - Förster, Mangala (75. Karazor) - Al Ghaddioui (63. Katompa Mvumpa), Marmoush. - Trainer: Matarazzo

Berlin: Schwolow - Pekarik, Boyata, Torunarigha (72. Kevin-Prince Boateng), Plattenhardt - Ascacibar, Darida - Richter (72. Stark), Maolida (63. Ekkelenkamp) - Belfodil (85. Piatek), Jovetic. - Trainer: Korkut

Stuttgart - Hertha: Die Stimmen der Trainer

Pellegrino Matarazzo (VfB Stuttgart): "Wir sind sehr gut ins Spiel reingekommen. Wir gehen verdient mit 2:0 in Führung, und dann gab es einen Bruch in unserem Spiel. Schade, heute wäre mehr drin gewesen."

Tayfun Korkut (Hertha BSC): "Ich muss der Mannschaft ein Riesen-Kompliment machen für die ganze Woche. In so einem Spiel so zurückzukommen, ist auch nicht einfach. Das war schon echt sehr speziell. Es ist trotz alledem kein großer Schritt, sondern ein kleiner Schritt. Wir können mit dem Start leben. Wir haben einen Punkt geholt, das ist der erste Schritt."