1. FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg 3:0: Nullfünfer überholen die Wölfe

SID
1. FSV Mainz 05, VfL Wolfsburg
© Getty

Der FSV Mainz 05 ließ dem Champions-League-Starter VfL Wolfsburg nicht den Hauch einer Chance. Die Rheinhessen siegten 3:0 und sorgten für Ernüchterung bei den Wölfen.

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Florian Kohfeldt war die Enttäuschung anzusehen. Fast regungslos verfolgte der Coach des VfL Wolfsburg die letzten Minuten und war nach der 0:3 (0:2)-Pleite beim FSV Mainz 05 mit den Händen in den Hosentaschen ganz schnell in die Kabine gestapft.

"Das ist scheiße, was wir machen. Die erste Halbzeit war nicht genug, wir haben keine Torchance gehabt", wetterte Josuha Guilavogui bei Sky. Vier Tage vor der Partie gegen den OSC Lille in der Champions League mussten sich die Wölfe nach frühen Treffern der Mainzer Jonathan Burkardt (2.) und Anton Stach (4.) geschlagen geben.

Stach freute sich: "Das Tor war einstudiert von uns. Dass es heute so geklappt hat, ist überragend." Denn es hatte im Training nicht immer funktioniert. Für den Endstand sorgte Maxence Lacroix (90.) per Eigentor.

Der VfL wartet nach dem vielversprechenden Start unter dem neuen Coach seit nunmehr vier Pflichtspielen auf einen Sieg. Die Generalprobe für das entscheidende Gruppenspiel in der Königsklasse wurde völlig verpatzt, die Chance, Selbstvertrauen zu tanken, nicht genutzt.

Kohfeldt tobt nach frühen Gegentoren

Die Wolfsburger verschliefen den Start vor 10.000 Fans völlig, noch nie waren die Niedersachsen so schnell in der Bundesliga 0:2 in Rückstand geraten. Nach schönem Zusammenspiel zwischen Jae-Sung Lee und Leandro Barreiro verwertete Burkardt die erste Chance des Spiels eiskalt. Kurz darauf traf Stach aus der Distanz, VfL-Torhüter Pavao Pervan sah den Ball erst spät. Für Mainz war es in der Bundesliga der schnellste Doppelschlag der Klubgeschichte.

Kohfeldt tobte nach dem katastrophalen Beginn seiner Mannschaft und pfefferte seine Winterjacke auf die Bank. Seine Versuche, das Team aufzuwecken, liefen allerdings ins Leere.

Dreifach-Wechsel von Kohfeldt zur Pause

In Mainz musste Kohfeldt erneut auf Stammtorhüter Koen Casteels verzichten. Der Kapitän könnte nach seiner Corona-Infektion aber gegen Lille wieder zurückkehren. Im Vergleich zur Niederlage gegen Borussia Dortmund (1:3) rückte einzig Paulo Otavio für Jerome Roussillon in die Startelf.

Der VfL agierte zu Beginn völlig verunsichert, offenbarte riesige Lücken in der Defensive und hatte mit dem intensiven Spiel der Elf von Trainer Bo Svensson große Probleme.

Mainz zeigte sich dagegen griffig und hätte mit einer noch höheren Führung in die Pause gehen können. Bei der einzigen Wolfsburger Offensivaktion setzte Aster Vranckx (21.) einen Freistoß an den Pfosten. Die Rheinhessen kamen dagegen durch Leandro Barreiro (18.) und Burkardt (41./42.) zu gefährlichen Abschlüssen.

Kohfeldt reagierte in der Halbzeit und brachte in Yannick Gerhardt, Sebastiaan Bornauw und Kevin Mbabu gleich drei frische Kräfte. Die Gäste wurden mit Beginn des zweiten Durchgangs etwas aktiver, kamen aber nach wie vor kaum zu klaren Abschlüssen.

Daran hatten vor allem die Mainzer mit einem weiter engagierten Auftritt ihren Anteil. Svenssons Team stand defensiv sicher und gewann die entschiedenen Zweikämpfe im Mittelfeld. Einzelne Nadelstiche, wie die Abschlüsse durch Silvan Widmer (67.) und Burkardt (75.), beschäftigten die Wolfsburger Abwehr auch in der Schlussphase.

FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg: Stimmen

Bo Svensson (Trainer FSV Mainz 05): "Ich habe ein sehr gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen, die zwei frühen Tore haben geholfen. Wir haben viele Sachen richtig gut gemacht. Nach ein paar nicht so guten Leistungen war das heute sehr gut."

Florian Kohfeldt (Trainer VfL Wolfsburg): "Wir haben nicht so viel richtig gemacht und verdient verloren. Nach vier Minuten war ich schon sehr sauer. Ich muss deutlich sagen, dass das natürlich dauerhaft nicht unser Anspruch sein kann, so ein Auswärtsspiel abzuliefern. Jetzt geht der Fokus sofort auf das Spiel gegen Lille."

1. FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg: Die Aufstellungen

Mainz: Zentner - Bell, Alexander Hack (86. Nemeth), Niakhate - Widmer, Stach, Martin - Barreiro, Lee (83. Boetius) - Onisiwo (83. Szalai), Burkardt (76. Ingvartsen).

Wolfsburg: Pervan - Lacroix, Guilavogui, Brooks (46. Bornauw) - Baku (46. Mbabu), Arnold (46. Gerhardt), Vranckx (81. Philipp), Paulo Otavio - Lukebakio (57. Waldschmidt), Nmecha - Weghorst.