TSG Hoffenheim - RB Leipzig 2:0: Harmlose Sachsen verpassen Anschluss an die Spitzenränge

SID
TSG Hoffenheim, RB Leipzig
© Getty

Die TSG Hoffenheim hat zuvor sieben Partien in Folge ungeschlagene Leipziger souverän besiegt. Die furiosen Kraichgauer hätten gegen harmlose Gäste sogar höher gewinnen können.
 

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Jesse Marsch versammelte sein Team schon wenige Sekunden nach dem Abpfiff zur ersten Fehleranalyse auf dem Platz. Während der Leipziger Coach eindringlich auf seine enttäuschten und enttäuschenden Spieler einredete, klatschte sein Gegenüber auf der Hoffenheimer Trainerbank reihenweise Hände ab und kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. Die Erleichterung stand Sebastian Hoeneß ins Gesicht geschrieben.

Dank einer leidenschaftlichen Leistung gewann die TSG Hoffenheim hochverdient 2:0 (1:0) gegen das zuvor sieben Bundesliga-Spiele in Folge ungeschlagene Team von RB Leipzig, das auch im sechsten Anlauf auswärts ohne Sieg blieb. Die Kraichgauer stellten ihrerseits durch den fünften Saisonsieg den Anschluss an die internationalen Ränge her.

"Das war sehr nah an 100 Prozent dran. Das Spiel ging klar über den Kampf und wir haben defensiv sehr hart gespielt", sagte Hoffenheims Kevin Akpoguma: "Nach Balleroberungen sind wir schnell spielerisch nach vorne gekommen. Ich bin sehr stolz auf die Jungs."

Diadie Samassekou (12.) und Munas Dabbur (68.) erzielten die Treffer für die TSG, die mehrere aussichtsreiche Gelegenheiten zu einem noch höheren Sieg vergab. Für die TSG war es vor nur 13.233 Zuschauern der dritte Sieg im elften Bundesliga-Duell mit Leipzig und der vierte Heimerfolg in dieser Saison.

Anstelle des verletzten Dänen Yussuf Poulsen (Muskelfaserriss) durfte sich der Portugiese Andre Silva erstmals seit einem Monat wieder von Beginn an beweisen. "Er war in der besten Form seiner Karriere", hatte RB-Coach Jesse Marsch vor der Partie mit Blick auf Poulsens Ausfall gesagt. Sein Ersatzmann blieb aber bis zu seiner Auswechslung nach rund 70 Minuten harmlos.

TSG Hoffenheim siegt trotz Chancenwucher

Hoeneß hatte sein Team gleich auf fünf Positionen verändert - zum Teil gezwungenermaßen. Für den kroatischen Torjäger Andrej Kramaric kam die Partie nach seinem Zusammenprall mit einem Gegenspieler im WM-Qualifikationsspiel gegen Russland erwartungsgemäß zu früh, für ihn spielte Dabbur.

Georginio Rutter hatte aus 18 Metern die erste Chance für die TSG, sein Schuss strich jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei (3.). Dann profitierte Hoffenheim von einem Patzer des RB-Torwarts: Peter Gulacsi segelte unter einer Ecke von Geiger durch, Samassekou köpfte freistehend ein. Für den Malier war es der erste Bundesliga-Treffer.

Drei Minuten später vergab Rutter den Doppelschlag: Aus sieben Metern tunnelte er Lukas Klostermann, spitzelte den Ball aber Zentimeter am Pfosten vorbei. Leipzig wirkte verunsichert und ideenlos. Unter anderem vergaben Kevin Akpoguma mit einem strammen Flachschuss (24.) und Stefan Posch per Kopf (35.) aussichtsreiche Gelegenheiten zum 2:0.

Wenige Sekunden setzte die TSG ihren Chancenwucher fort. Rutter vergab frei vor Gulacsi, kurz darauf köpfte der Franzose am Tor vorbei. Leipzig tat sich weiterhin schwer, die TSG verteidigte solide. Dabbur erzielte nach einem Konter aus 18 Metern das längst überfällige 2:0.

TSG Hoffenheim - RB Leipzig: Stimmen

Sebastian Hoeneß (Trainer TSG Hoffenheim): "Wir haben von Anpfiff an die Dinge auf den Platz gebracht, die wir uns vorgenommen haben. Wir waren aggressiv und haben die Leipziger nicht in ihr Spiel kommen lassen. Die intensive Spielweise hat uns sehr geholfen. Das einzige Manko war unsere Chancenverwertung. Aber wir wollen nicht zu gierig sein und freuen uns über den Sieg gegen eine Top-Mannschaft in der Bundesliga. Daran gilt es anzuknüpfen."

Jesse Marsch (Trainer RB Leipzig): "Es war ein verdienter Sieg für Hoffenheim. Sie haben besser gespielt in jeder Phase des Spiels und haben mehr Willen gezeigt. Das ist mir unerklärlich. Wir waren nicht bereit für die Partie. Daraus müssen wir lernen und bessere Leistungen zeigen."

TSG Hoffenheim - RB Leipzig: Die Aufstellungen

  • TSG: Baumann - Posch, Grillitsch, Vogt - Akpoguma, Samassekou (64. Stiller), Geiger, Raum - Bebou, Dabbur (73. Richards), Rutter (73. Adamyan)
  • RBL: Gulacsi - Mukiele (53. Henrichs), Orban, Klostermann (79. Novoa), Gvardiol - Adams, Kampl (46. Forsberg) - Nkunku, Szoboszlai (71. Moriba), Angelino - Silva (71. Brobbey)