VfL Bochum - TSG Hoffenheim 2:0: Big Point für Aufsteiger trotz irrem Riemann-Fehlschuss

SID
VfL Bochum, TSG Hoffenheim
© Getty

Bundesliga-Aufsteiger VfL Bochum hat erneut seine Heimstärke unter Beweis gestellt und im Ruhrstadion einen vermeintlich stärkeren Gegner geschlagen. Gegen die TSG Hoffenheim gewann die Mannschaft von Trainer Thomas Reis angetrieben von 19.600 lautstarken Zuschauern 2:0 (0:0) und blieb dabei zum vierten Mal im fünften Heimspiel ohne Gegentor.

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Milos Pantovic breitete die Arme die Arme weit aus und ließ sich von den Fans im ohrenbetäubenden Lärm des Ruhrstadions feiern - da wurde der Kunstschütze des VfL Bochum bereits von seinen Mannschaftskollegen angesprungen, gedrückt und mit Wasser bespritzt.

Mit seinem Treffer aus der eigenen Hälfte setzte Pantovic (90.+7) den Schlusspunkte unter diesem verrückten 2:0 (0:0) des Aufsteigers gegen die TSG Hoffenheim.

Auch der erste Weg von Manuel Riemann führte zu Pantovic, immerhin hatte es der Bochumer Torhüter mit seinem Elfmeterfehlschuss verpasst (76.), frühzeitig die Gemüter zu beruhigen. So musste der VfL lange vor den anstürmenden Gästen zittern, bis Pantovic nach einer Hoffenheimer Ecke, bei der auch TSG-Torhüter Oliver Baumann nach vorne geeilt war, an den Ball kam und ihn im verlassenen Tor versenkte.

Zuvor hatte Soma Novothny (65.) kurz nach seiner Einwechslung für die Führung gesorgt. "Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich ich bin", meinte der Torschütze überglücklich: "Damit wird für mich ein Traum wahr."

VfL Bochum schafft Anschluss ans Mittelfeld

Durch den Sieg im direkten Duell schaffte der VfL den Anschluss an das Tabellenmittelfeld und rückte mit nun 13 Zählern bis auf einen Punkt an die TSG heran. Bochum blieb somit zum vierten Mal im fünften Heimspiel ohne Gegentor.

Dabei hatte Hoffenheim nach einer Viertelstunde das Kommando übernommen und zweimal nur knapp die Führung verpasst: Erst zirkelte Torjäger Andrej Kramaric den Ball vom Strafraumrand aus hauchdünn über das Lattenkreuz (16.), dann landete ein Lupfer von Ihlas Bebou auf dem Tornetz (19.). Auf der Gegenseite hatte Danny Blum aus 16 Metern die bis dato größte Chance, verzog aber knapp (35.).

Irrer Elfmeter-Fehlschuss von Riemann

Kurz nach dem Seitenwechsel fischte Riemann einen Schuss von Florian Grillitsch aus über 30 Metern mit einer Hand aus dem rechten Eck (53.). Nach mehr als einer Stunde durfte sich dann auch Hoffenheim-Keeper Oliver Baumann erstmals auszeichnen. Einen platzierten Freistoß-Schlenzer von Eduard Löwen klärte er zur Seite (62.).

Kurz darauf ging Bochum doch in Führung. Novothny traf völlig freistehend per Kopf. Dann wurde es kurios: Novothny ging nach einem Zweikampf mit Grillitsch im Sechzehner zu Boden, doch noch während der Ball im Spiel war, schubste Grillitsch den Torschützen - und es gab doch Strafstoß.

Pokal-Held Riemann, der gegen den FC Augsburg den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, eilte unter dem Jubel der Zuschauer nach vorne - und schoss den Ball deutlich über das Tor. Wenig später durfte Bochum doch noch über den Pantovic-Kunstschuss jubeln.

VfL Bochum - TSG Hoffenheim: Die Aufstellungen

  • Bochum: Riemann - Stafylidis (77. Gamboa), Masovic, Lampropoulos, Soares - Losilla - Löwen, Rexhbecaj (64. Pantovic) - Asano, Blum (39. Holtmann) - Polter (64. Novothny).
  • Hoffenheim: Baumann - Posch (64. Richards), Grillitsch, Vogt - Akpoguma (79. Dabbur), Rudy, Stiller, Skov (60. Raum) - Baumgartner (60. Rutter) - Bebou, Kramaric.

VfL Bochum - TSG Hoffenheim: Die Stimmen der Trainer

  • Thomas Reis (Trainer Bochum): "Wir wussten im Vorfeld, was für eine Qualität in der Hoffenheimer Mannschaft steckt. Wir selbst haben es defensiv recht ordentlich gemacht. Wir standen immer sehr gut im Raum, haben aber nach vorne zu wenig Druck durchgesetzt. In der zweiten Hälfte war es ein offenes Spiel, das in beide Richtungen kippen kann. Natürlich ist es schön, wenn man zwei Spieler einwechselt, die am Tor beteiligt sind. Wir hatten am Ende auch Glück, dass wir den Sieg nach Hause gebracht haben."
  • Sebastian Hoeneß (Trainer Hoffenheim): "Wir sind enttäuscht, bedient und nicht einverstanden mit dem Ergebnis. In der ersten Hälfte haben wir es geschafft, Bochum nicht so ins Spiel kommen zu lassen. Wir haben das Spiel gefühlt im Griff, auch nach der Pause. Ein 0:1 darf in einem Spiel, das Spitz auf Knopf steht, nicht passieren. Dann wird es in so einem Hexenkessel schwierig. Dann haben wir uns kurz emotional verloren. Nach dem verschossenen Elfmeter haben wir unsere klaren Überzahlsituationen zu schlampig ausgespielt."