RB Leipzig - Hertha BSC 2:1: Tabellenführung verteidigt - RB stürzt Hertha immer tiefer in die Krise

Von SID
Marcel Sabitzer (r.) erzielte das 2:1 für RB Leipzig.
© Getty

Hertha BSC kassiert in Leipzig seine vierte Niederlage in Folge. Damit ist auf der Mitgliederversammlung am Sonntag für jede Menge Zündstoff gesorgt. (Hier gibt's die Highlights im Video)

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Bruno Labbadia blickte nach dem Schlusspfiff ungläubig auf die Anzeigetafel. Die vierte Niederlage in Folge las er dort ab, dazu das Blitz-Gelb-Rot gegen Deyovaisio Zeefuik - der Trainer von Hertha BSC erlebte beim 1:2 (1:1) bei RB Leipzig einen gebrauchten Tag. Während die Lage beim ambitionierten Hauptstadt-Klub immer prekärer wird, verteidigten die Sachsen die Tabellenführung erfolgreich.

"Wir haben einen super Fight hingelegt, aber klar, die Schuld liegt bei uns. Die Gelb-Rote Karte tut schon richtig weh. Das ist eine klare Fehlentscheidung, die unser komplettes Spiel über den Haufen geworfen hat", motzte Hertha-Torhüter Alexander Schwolow am Sky-Mikrofon.

Sein Zorn lag in der 50. Minute begründet, als Flügelspieler Zeefuik nur viereinhalb Minuten nach seiner Einwechselung die Ampelkarte sah - eine harte, aber durchaus vertretbare Entscheidung von Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg). Es war der drittschnellste Platzverweis nach einer Einwechselung in der Bundesliga-Geschichte.

Leipzig - Hertha: Zeefuik sieht in vier Minuten Gelb-Rot

Vor 999 Zuschauern hatte Jhon Cordoba (9.) die Gäste mit seinem dritten Saisontor in Führung gebracht. Für Leipzig drehten in der Folge aber Abwehrchef Dayot Upamecano (11.) und Marcel Sabitzer (77.) per Foulelfmeter die Partie zum vierten Sieg im fünften Spiel. Auf der Berliner Mitgliederversammlung am Sonntag ist somit für jede Menge Zündstoff gesorgt.

"Es ist klar, dass wir in der Tabelle woanders stehen wollen, aber wir müssen positiv bleiben. Wir haben noch viele Spiele vor uns", sagte Herthas Mittelfeldspieler Vladimir Darida.

Von Hertha war zunächst nichts zu sehen, der erste Konter über Darida und Dodi Lukebakio saß aber. Neuzugang Cordoba blieb vor dem Tor cool und schloss souverän ab. Fast postwendend fiel der Ausgleich. Herthas Bundesliga-Debütant Omar Alderete verteidigte gegen Upamecano ungeschickt, der RB-Abwehrchef knallte den Ball in die Maschen.

In der Folge entwickelte sich eine von beiden Seiten hart geführte Partie mit etlichen Fouls. Leipzig fehlte etwas die Abstimmung, erst kurz vor der Halbzeit lief das Kombinationsspiel wieder besser.

Zur zweiten Halbzeit kam bei Hertha Zeefuik auf der rechten Bahn für den verletzten Peter Pekarik, doch der 22 Jahre alte Niederländer musste nach Gelb-Rot schnell wieder raus.

In Unterzahl zog sich Hertha zurück und überließ den Hausherren die Spielgestaltung. RB-Trainer Julian Nagelsmann brachte mit Yussuf Poulsen und Dani Olmo sowie später auch mit Sabitzer für die Schlussphase neue Kräfte mit Torgefahr und erhöhte noch einmal den Druck. Das zahlte sich aus. Kurz vor Schluss schickte Stieler auch noch den Berliner Jessic Ngankam vom Platz, verwandelte seine Entscheidung nach Ansicht der Videobilder aber von glatt Rot auf Gelb.

RB Leipzig - Hertha BSC: Die Aufstellungen

Leipzig: Gulacsi - Mukiele (69. Sabitzer), Upamecano, Orban, Angelino - Kampl (90. Konate), Henrichs - Kluivert (65. Dani Olmo), Nkunku - Sörloth, Forsberg (65. Poulsen). - Trainer: Nagelsmann

Berlin: Schwolow - Pekarik (46. Zeefuik), Boyata, Alderete, Mittelstädt (84. Ngankam) - Stark - Darida (89. Löwen), Tousart - Cunha - Lukebakio (84. Dilrosun), Cordoba (84. Piatek). - Trainer: Labbadia

RB Leipzig - Hertha BSC: Die Reaktionen der Trainer

Julian Nagelsmann (RB Leipzig): "Nach dem Ausgleich waren wir bärenstark, völlig überlegen. Nach der Pause dann die Gelb-Rote Karte. Es ist nicht immer ein Vorteil, erst recht nicht, wenn der Gegner eh schon so tief steht. Wir haben trotzdem gut gespielt, haben verdientermaßen einen Strafstoß bekommen, auch das war ein Foul. Für mich kann man die Gelb-Rote Karte geben."

Bruno Labbadia (Hertha BSC): "Wir wollten permanent unangenehm sein, das waren wir auch. Selbst in Unterzahl konnten wir Nadelstiche setzen. Wir haben dann ein sehr billiges Tor per Elfmeter bekommen. Ich glaube, heute wäre mehr drin gewesen, auch mehr als ein Punkt."