FC Schalke 04 - FC Augsburg 1:0 - Erster Sieg seit 92 Tagen: Schalke gibt Lebenszeichen von sich

SID
Suat Serdar hat Schalke 04 zum Sieg geschossen.
© getty

Schalke kann doch noch gewinnen: Das 1:0 gegen Augsburg war der erste Dreier seit 92 Tagen, kam aber wohl zu spät (die Highlights im Video).

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Dimitrios Grammozis jubelte fast wie nach einer Meisterschaft, Geburtstagskind Suat Serdar feierte sein Siegtor ausgelassen mit Klaas-Jan Huntelaar: Den ersehnten ersten Dreier seit 92 Tagen kostete der Krisenklub Schalke 04 voll aus. "Wir wollten heute unbedingt gewinnen. Man muss immer an alles glauben, wir gehen jetzt Schritt für Schritt", sagte Oldie Huntelaar nach dem 1:0 (1:0) gegen den FC Augsburg.

Weil der Abstand des Tabellenletzten zum rettenden Ufer aber weiter zu groß ist, kehrte auch schnell wieder Realismus ein. "Es war ein sehr schönes Gefühl. Am Ende war es eine Abwehrschlacht - aber man hat auch gesehen, dass Schalke wieder gut Fußball spielen kann. So werden wir noch ein paar Punkte holen", sagte Trainer Grammozis zufrieden.

Weil der Rückstand zum Relegationsplatz aber weiter 13 Punkte bei nur noch sechs Spielen beträgt, kehrte auch schnell wieder Realismus ein. Bereits am 20. April in Bielefeld könnte der vierte Abstieg des Traditionsvereins feststehen.

Mann des Tages war Serdar, der an seinem 24. Geburtstag schon in der vierten Minute das Tor zum ersten Sieg seit dem 9. Januar (4:0 gegen die TSG Hoffenheim) erzielte. Es war erst der zweite Dreier in den letzten 44 (!) Bundesligaspielen. Damit verhinderten die Gelsenkirchener immerhin ein peinliches Novum: Sie steigen nicht als erstes Team der Ligahistorie mit nur einem Saisonsieg ab.

Augsburg-Torwart Gikiewicz: "Nehme Niederlage auf meine Kappe"

Auf dem Platz standen schon vorwiegend die Spieler, die Schalke in die zweite Liga begleiten werden. Acht Akteure in der Startelf könnten auch im nächsten Jahr für die Königsblauen spielen, darunter vier, die erst im Laufe dieser Saison ins Profiteam befördert worden waren. Neben Rio-Weltmeister Shkodran Mustafi, der vor einer Woche wegen schwacher Trainingsleistungen im Kader gefehlt hatte, saß auch Rückkehrer Sead Kolasinac zunächst nur auf der Bank.

Der künftige Zweitligist jubelte so früh wie schon lange nicht mehr. Nach einer Hereingabe von Can Bozdogan patzte FCA-Keeper Rafal Gikiewicz, der Ball landete vor Serdars Füßen, der das Geschenk zu seinem Geburtstag dankend annahm. "Das war mein Fehler. Der einfachste war der schwierigste Ball. Es tut mir leid, ich nehme diese Niederlage auf meine Kappe", sagte Gikiewicz.

Es war das erste Bundesliga-Tor in der ersten Viertelstunde seit dem 20. Januar 2019, als der jetzige Augsburger Daniel Caligiuri beim 2:1 gegen den VfL Wolfsburg in der achten Minute einen Foulelfmeter verwandelt hatte.

Die Augsburger, die schon beim 2:2 im Hinspiel erst in der Nachspielzeit eine Niederlage verhindert hatten, taten sich gegen die tief stehenden Schalker nach dem Rückstand schwer. Erst nach dem Seitenwechsel agierten die Gäste durchschlagskräftiger. Bei der besten Chance scheiterte aber Marco Richter mit einem spektakulären Seitfallzieher an Schalke-Torwart Ralf Fährmann (76.).

Schalke 04 - FC Augsburg: Die Stimmen

Dimitrios Grammozis (Trainer Schalke 04): "Es war ein sehr schönes Gefühl. Am Ende war es eine Abwehrschlacht, die Jungs haben alles rausgehauen und brutale Leidenschaft an den Tag gelegt - aber man hat auch gesehen, dass Schalke wieder gut Fußball spielen kann. So werden wir noch ein paar Punkte holen."

Heiko Herrlich (Trainer FC Augsburg): "Durch den frühen Rückstand sind wir der Musik erstmal hinterher gelaufen, haben es trotzdem geschafft, uns Torchancen zu erspielen. Auch in der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Dominanz, hatten mehr den Ball. Ärgerlich, dass uns nicht der Ausgleich gelungen ist. Das Tor war für uns heute wie vernagelt. Wir haben es verpasst, einen Riesenschritt nach vorne zu machen."

Schalke 04 - FC Augsburg: Die Aufstellungen

Schalke: Fährmann - Becker, Stambouli, Thiaw - Aydin, Oczipka (74. Kolasinac) - Serdar, Mascarell, Bozdogan (78. Mustafi) - Harit (84. Paciencia) - Huntelaar (84. Hoppe). - Trainer: Grammozis

Augsburg: Gikiewicz - Framberger, Gouweleeuw, Uduokhai, Gumny (71. Pedersen) - Rani Khedira (46. Strobl), Gruezo - Caligiuri (71. Niederlechner), Richter, Vargas (79. Gregoritsch) - Hahn (79. Benes). - Trainer: Herrlich

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