FC Schalke 04 - Borussia M'gladbach 0:3: Pleiten-Serie beendet! BMG gewinnt Krisengipfel bei S04

Nach sieben Pflichtspielniederlagen in Folge gewann Borussia Mönchengladbach gegen den FC Schalke 04.
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Borussia Mönchengladbach hat den Bundesliga-Krisengipfel beim FC Schalke 04 gewonnen und die Pleiten-Serie der vergangenen Wochen beendet. Am 26. Spieltag siegte die Mannschaft von Trainer Marco Rose souverän mit 3:0 (1:0) beim designierten Absteiger.

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Die Treffer erzielten Lars Stindl (15.), Stefan Lainer (63.) und Schalke-Keeper Frederik Rönnow per Eigentor (72.). "Es war nicht alles rund. Aber ich glaube, dass wir verdient gewonnen haben. Wir haben die Konsequenz gebracht, die uns zuletzt gefehlt hat. Wir haben es sehr, sehr gut ausgespielt und hinten nicht viel zugelassen. Der Sieg steht über allem", sagte Gladbachs Matthias Ginter. Sein Kollege Lainer forderte: "Wir wollen jetzt eine Serie starten."

Zuvor hatte Gladbach sieben Pflichtspiele in Folge verloren und war im Champions-League-Achtelfinale an Manchester City gescheitert. Schalke wartet unterdessen weiterhin seit 9. Januar auf einen Sieg und kommt dem fast schon unausweichlichen Abstieg immer näher. Der Rückstand auf Hertha BSC auf dem Relegationsplatz beträgt bei einem Spiel mehr elf Punkte.

"Gladbach hat besser gespielt und verdient gewonnen. Wir haben Fehler gemacht, wir machen viele entscheidende Fehler", sagte Schalkes Klaas Jan Huntelaar, der per Einwechslung zu seinem zweiten Einsatz nach der Rückkehr kam. Obwohl Schalke auch auch im dritten Spiel unter Dimitrios Grammozis torlos blieb, lobte Huntelaar den neuen Trainer: "Er hat sehr viel Energie und Power. Ich denke, er macht das gut."

Einen Rückschlag für die langfristigen Planungen hatte Schalke bereits am Samstag-Nachmittag hinnehmen müssen, als der umworbene Ralf Rangnick für ein mögliches Engagements ab Sommer abgesagte. "Ich hätte mich gerne eingebracht, um Schalke auf dem schwierigen Weg zurück zu alter Stärke zu helfen. Leider sehe ich mich aufgrund der zahlreichen Unwägbarkeiten innerhalb des Vereins derzeit nicht in der Lage, die sportliche Verantwortung bei S04 zu übernehmen", wurde Rangnick in einer Presseerklärung zitiert.

FC Schalke 04 - Borussia M'gladbach: Die Trainer-Stimmen

Dimitrios Grammozis (Trainer Schalke 04): "Es ist ein sehr ernüchterndes, sehr enttäuschendes Ergebnis. Die Fehler, die wir machen, sind Nackenschläge für uns - und die können wir im Moment nicht kompensieren. Wir waren kompakt, haben dem Gegner wenig Chancen gegeben, aber der Übertrag ins letzte Drittel fehlt. Die individuellen Fehler bringen uns letztendlich auf die Verliererstraße. (...) Ich gebe niemals auf."

Marco Rose (Trainer Borussia M'gladbach): "Nach so einer Phase mal wieder ein Spiel zu gewinnen, fühlt sich gut an. Wir müssen das positive Gefühl mitnehmen, hart arbeiten und versuchen, weitere Siege folgen zu lassen. Es war nicht immer alles schlecht, als wir die Spiele verloren haben. Heute wollten sie den Sieg unbedingt. Er war sehr, sehr verdient."

FC Schalke 04 - Borussia M'gladbach: Die Analyse

Gladbach begann dominant und auf Spielkontrolle bedacht und hatte von Beginn an mehr Ballbesitz, während Schalke sehr abwartend agierte. Die Gastgeber griffen die Gäste zwar situativ aggressiv tief in der gegnerischen Hälfte an, zogen sich bei ausbleibendem Erfolg aber umgehend weit zurück.

Nach Ballgewinn versuchte Schalke stets schnell umzuschalten, Raman oder Hoppe einzusetzen und auf direktem Weg vors Tor zu kommen - blieb bei diesem Vorgehen aber zu ungenau. Gladbach erarbeitete sich im Laufe der ersten Halbzeit unterdessen ein deutliches Chancenplus und verdiente sich das frühe 1:0 (15.) somit im Nachhinein.

Stindl hatte Williams missglückten Klärungsversuch (15.) genutzt, woraufhin Schalke-Trainer Grammozis den rechten Außenbahnspieler bereits fünf Minuten später für Oczipka auswechselte. An der Spielweise und taktischen Formation seiner Mannschaft änderte sich durch diesen Wechsel nichts.

Gladbach kontrollierte das Geschehen auch in der zweiten Halbzeit weitestgehend problemlos und baute seinen Vorsprung dank eines Kopfballtreffers von Lainer (63.) und eines Eigentors von Schalke-Keeper Rönnow in Folge eines Elvedi-Kopfballs (72.) folgerichtig aus. Ein Schalker Aufbäumen blieb aus.

FC Schalke 04 - Borussia M'gladbach: Die Aufstellungen

Schalke: Rönnow - Becker, Mustafi, Thiaw - William (20. Oczipka), Mascarell, Calhanoglu - Serdar, Kolasinac - Raman (63. Harit), Hoppe (76. Huntelaar). - Trainer: Grammozis

Gladbach: Sommer - Lainer (89. Beyer), Ginter, Elvedi, Bensebaini - Kramer, Neuhaus (89. Zakaria) - Hofmann (83. Wolf), Stindl (83. Embolo), Thuram (77. Lazaro) - Plea. - Trainer: Rose

Die Daten des Spiels FC Schalke 04 gegen Borussia M'gladbach

  • Tore: 0:1 Stindl (15.), 0:2 Lainer (63.), 0:3 Rönnow (72., Eigentor)
  • Bensebaini sah seine fünfte Gelbe Karte und wird deshalb das Spiel gegen Freiburg gesperrt verpassen.
  • Stindl stellte mit seinem elften Saisontor seinen persönlichen Rekord aus der Saison 2016/17 ein.
  • Das 0:2 war Schalkes 15. Gegentor der Saison nach einem Eckball. Kein anderer Bundesligist kassierte nach Ecken mehr als sechs Gegentore (Dortmund).
  • Das 0:3 war Schalkes fünftes Eigentor der Saison (neuer negativer Klubrekord). In der Bundesligageschichte unterliefen nur einem Klub mehr Eigentore in einer Saison: dem VfB Stuttgart 2015/16 (sieben).

Der Star des Spiels: Marcus Thuram (Borussia M'gladbach)

Mit seinem energischen Antritt leitete Thuram das 1:0 über seine linke Seite ein und war auch ansonsten äußerst aktiv. Zum Zeitpunkt seiner Auswechslung in der 77. Minute war er der Gladbacher mit den meisten Torschussbeteiligungen und den meisten bestrittenen Zweikämpfen.

Der Flop des Spiels: William (FC Schalke 04)

William begann auf der rechten Außenbahn und fand überhaupt nicht ins Spiel. In der Vorwärtsbewegung setzte er keine Akzente, vor dem 0:1 ließ er sich erst von Thuram ausspielen und leistete sich dann einen missglückten Klärungsversuch. Kurz darauf wurde er durch Oczipka ersetzt.

Der Schiedsrichter: Tobias Stieler

Nach Rücksprache mit dem VAR ließ Stieler Schalkes 1:0 zurecht gelten. Zunächst war unklar, ob der Ball bei Thurams Hereingabe mit vollem Umfang hinter der Linie war.

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