FC Bayern auf Meisterkurs: Die Achse funktioniert, das xG-Modell nicht - und Boateng macht Werbung

Marc Roca zeigte eine zufriedenstellende Leistung gegen die TSG Hoffenheim.
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3. Roca macht einen Schritt nach vorne

Dass Kimmich, für SPOX und Goal der "Star des Spiels", als lauf- und passstarker Dirigent im Flick'schen Maschinenraum auftrumpfte, lag auch daran, dass er mit Marc Roca einen zuverlässigen Arbeiter an seiner Seite hatte. Der Spanier, erstmals nach seinem Wechsel zum FCB im Oktober von Beginn an in der Bundesliga eingesetzt, lieferte eine zufriedenstellende Leistung ab.

Was positiv auffiel: Er hatte mit dem Ball gute Lösungen parat, brachte laut Opta 92 Prozent seiner Zuspiele an seine Kollegen. Was weniger positiv auffiel: Er antizipierte den einen oder anderen Ball schlecht, lief bei so manchen guten Umschaltaktionen der besonders in Durchgang eins mutigen Hoffenheimer hinterher. Außerdem war er im Gegensatz zu den meisten seiner Mitspieler von der Tribüne aus kaum zu hören, wirkte fast schon ein wenig schüchtern.

Insgesamt bewertete aber auch Flick die Vorstellung des nach 70 Minuten ausgewechselten Roca als Schritt nach vorne: "Er hat ein gutes Zeichen gesetzt und gezeigt, dass er in Ballbesitz gefallen kann."

Gut möglich, dass Flick auch in den kommenden Partien wieder auf Roca zurückgreift. Schlechter als der gegen Hoffenheim mit muskulären Problemen fehlende Corentin Tolisso machte der Neuzugang seine Sache zumindest nicht. Und die Corona-positiven Leon Goretzka und Javi Martinez werden mindestens noch das Auswärtsspiel bei Hertha BSC am kommenden Freitag (20.30 Uhr/LIVE auf DAZN) verpassen.

Marc Rocas Leistungsdaten gegen Hoffenheim

Ballaktionen67
Passquote92 %
Zweikämpfe20
Zweikampfquote50 %
Torschüsse2
Torschussvorlagen1
Laufleistung9,18 km
Sprints10

4. Boateng wirbt für einen neuen Vertrag

Gewiss gesetzt sein dürfte in den kommenden Wochen Jerome Boateng. Der Abwehr-Routinier war nicht nur wegen seines wuchtigen Kopfballtreffers zum zwischenzeitlichen 1:0, seinem ersten Bundesliga-Tor seit drei Jahren, einer der stärksten Bayern-Spieler gegen Hoffenheim. Er verteidigte (abgesehen auf die Situation beim einzigen Gegentor) auch solide, gewann 100 Prozent seiner Luft- und fast 60 Prozent seiner Bodenzweikämpfe. Zudem punktete der 32-Jährige mit einigen seiner typischen Diagonalbällen auf die offensiven Außenbahnspieler.

Die Belohnung: Seine Kollegen, insbesondere Kimmich, lobten ihn nach jeder guten Aktion lautstark und klatschten, als Flick ihn nach 87 Minuten auswechselte. Ein eindrucksvoller Auftritt - vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw.

Fragt sich nur: Kommt der FCB überhaupt noch um eine Vertragsverlängerung mit Boateng umher? Sein aktuelles Arbeitspapier ist nur noch sechs Monate gültig, danach kann er ablösefrei wechseln. "Wir warten jetzt erst mal ab, wie die Saison verläuft. Dann setzen wir uns in Ruhe und rechtzeitig zusammen, um den Kader für die nächste Saison zu planen und den Spielern dementsprechend Bescheid zu geben, wie eventuell etwas ausschauen könnte", sagte Flick im Anschluss an das Hoffenheim-Spiel.

Joshua Kimmich beim Jubel mit Jerome Boateng.
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Joshua Kimmich beim Jubel mit Jerome Boateng.

Flick für Boateng-Verbleib - Salihamidzic trifft sich mit Upamecano-Beratern

Nach Informationen von SPOX und Goal würde der Trainer gerne ein weiteres Jahr mit Boateng arbeiten. Und auch Boateng selbst hofft auf einen Verbleib in München und befasst sich derzeit nicht mit Anfragen aus dem Ausland. Doch was will Hasan Salihamidzic? Der Sportvorstand traf sich nach eigenen Angaben am Freitag mit den Beratern von Dayot Upamecano an der Säbener Straße.

Der Innenverteidiger von Ligarivale RB Leipzig ist mit Blick auf die kommende Spielzeit das Transferziel Nummer eins des Champions-League-Siegers. Eine Verpflichtung des Franzosen muss einen Boateng-Verbleib jedoch nicht automatisch ausschließen. Zum einen geht Alaba. Zum anderen ist nicht klar, wie die Planungen mit den restlichen Innenverteidigern (Niklas Süle, Lucas Hernandez und Tanguy Nianzou) aussehen.

Klar ist: Momentan müssen sich Süle und Hernandez unter Flick hinten anstellen, während Talent Nianzou nach seiner Oberschenkelverletzung noch nicht fit ist. Rein sportlich gesehen spricht also vieles für eine Bayern-Zukunft mit Boateng. Erste Gespräche zwischen ihm und den Verantwortlichen sind für März geplant.

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