BVB verliert gegen Bayer Leverkusen: Vier Erkenntnisse zum Verfolgerduell

Marco Reus spielte eine durchwachsene Partie gegen Bayer Leverkusen.
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3.: BVB hat Probleme mit Leverkusens flinken Dribblern

Marco Reus hat offenbar irgendwann aufgehört, die Anzahl der Leverkusener Konterchancen exakt mitzuzählen. Er glaube aber, sagte er mit einem kleinen Schuss Galgenhumor nach dem Spiel, dass es die 15. gewesen sei, die Wirtz auf Vorarbeit von Moussa Diaby zum entscheidenden 2:1 verwertete.

Ziemlich genau 14 der vorangegangenen 14 Konter liefen über ebenjenen Rechtsaußen Diaby (21) oder sein ebenso flinkes und dynamisches Pendant auf links Leon Bailey (23). Wieder und wieder dribbelten sie los, wieder und wieder wuselten sie an den im Kontrast so ungelenk wirkenden Dortmunder Defensivspielern wie Meunier, Mats Hummels und Thomas Delaney vorbei. Beide gewannen sie mehr als 50 Prozent ihrer direkten Duelle.

Das 1:0 organisierten die beiden Dribbler in Eigenregie: traumhafter Diagonalpass von Bailey, starke Annahme und Abschluss von Diaby. Hätten sie genauer gezielt, wären sogar noch mehr Treffer möglich gewesen: Diaby schloss siebenmal ab, Bailey dreimal. BVB-Keeper Roman Bürki musste insgesamt elfmal parieren, öfter als jeder andere Keeper in dieser Saison in einem Spiel.

Dass Diaby und Bailey überhaupt so oft in gefährliche Positionen kamen, lag an ihrer überragenden Tagesform, der Ungelenkigkeit der Dortmunder Abwehrspieler, vor allem aber auch an deren oftmals schlechten Raumaufteilung und Konterabsicherung. Die Räume zwischen Abwehr und Angriff waren meist viel zu groß. "Wir haben den Leverkusenern zu viel Zeit und Platz gegeben", klagte Brandt. "Sie konnten sich jeden Pass aussuchen."

4.: Florian Wirtz ist für Leverkusens Spiel erstaunlich wichtig

Zwei Spiele hatte Leverkusens Florian Wirtz zuletzt wegen einer Knieverletzung gefehlt, seine Mannschaft war dabei gegen Werder Bremen nicht über ein 1:1 hinausgekommen und hatte bei Union Berlin mit 0:1 verloren. Wie sehr Wirtz bei diesen Spielen vermisst und zurückgesehnt wurde, ist ob seines Alters von erst 17 Jahren durchaus erstaunlich.

Selten war ein noch so junger Spieler bei einem Spitzenklub der Bundesliga bereits so wichtig wie Wirtz aktuell für Leverkusen - und das zeigte er bei seinem Comeback gegen Dortmund einmal mehr. "Momentan ist er eine tragende Figur. Er hilft der Mannschaft mit seiner Präsenz", lobte Keeper Lukas Hradecky. Lars Bender sagte: "Der Junge spielt frisch, lebendig, unbekümmert. Das tut der Mannschaft und dem Verein gut."

In einem von Trainer Peter Bosz neu zusammengestellten Mittelfeld mit Nadiem Amiri und Charles Aranguiz, der nach einer Muskelverletzung erstmals seit dem 4. Spieltag in der Startelf stand, war Wirtz von Beginn an der auffälligste Spieler. Mit Dynamik warf er sich in Zweikämpfe, mit guten Ideen verschickte er Pässe. Und dann machte er in der Schlussphase auch noch das entscheidende Tor zum 2:1. In seinem 20. Pflichtspieleinsatz dieser Saison war es bereits der zwölfte Scorerpunkt.

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