1. FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt 0:2: Svensson-Debüt erfolglos - SGE beendet schwarze Serie

SID
Torschütze Andre Silva (l.) und Daichi Kamada bejübeln einen Treffer für die Eintracht.
© Getty

Neuer Trainer, altes Leid: Auch unter Bo Svensson taumelt der FSV Mainz 05 dem Abstieg aus der Bundesliga entgegen.

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Die letzten Minuten seines misslungenen Debüts verfolgte Bo Svensson stoisch mit verschränkten Armen, immer wieder kratzte er sich nachdenklich am Kinn. Das 0:2 (0:1) gegen Eintracht Frankfurt führte dem neuen Trainer des FSV Mainz 05 schmerzhaft vor Augen, auf welch schwierige Mission er sich begeben hat: Diese Rheinhessen in der Liga zu halten, wird ein Mammut-Projekt.

"Am Trainer lag es sicher nicht, er hat uns gut eingestellt", sagte der Mainzer Robin Hack: "Aber wir haben gerade in der ersten Halbzeit nicht gezeigt, dass wir den Siegeswillen im Derby gegen Frankfurt haben. Dieser Siegeswille muss wiederkommen, sonst wird es ganz schwer."

Das zeigt auch die Tabelle. Der FSV ist nun Letzter, weil parallel Schalke 04 gegen die TSG Hoffenheim gewonnen hat. "Wir haben einfach eine dämliche Niederlage hinnehmen müssen", schimpfte Hack und lieferte seine Begründung gleich mit: "Wenn wir die Überzeugung nicht auf den Platz bringen, machen wir auch die Tore nicht."

Mit weiter nur sechs Punkten auf dem Konto wird die Mission Klassenerhalt immer schwieriger - auch angesichts des Programms. Am kommenden Samstag geht es zu Vize-Meister Borussia Dortmund, danach folgen schwierige Heimspiele gegen den VfL Wolfsburg und RB Leipzig.

Mainz - Frankfurt: Silva trifft zweimal per Elfmeter

Durch die Treffer von Andre Silva (24./72., beide Foulelfmeter) feierte die Eintracht im 13. Gastspiel den ersten Bundesligasieg in Mainz. Mit nun 23 Punkten nimmt Frankfurt die Europacup-Plätze ins Visier. Mainz dagegen haderte auch mit Schiedsrichterentscheidungen: Bastian Dankert (Rostock) sprach dem FSV zwei Elfmeter zu - und nahm sie nach Ansicht der Videobilder zurück.

Frankfurt gelang es immer wieder, das Mainzer Pressing mit schnellen Kombinationen zu überspielen. Nach einem Steilpass von Amin Younes zog Moussa Niakhate SGE-Stürmer Silva im Strafraum am Trikot, der ging zu Boden und verwandelte den fälligen Strafstoß zur Führung.

Nach dem 1:0 gewann Frankfurt immer mehr Kontrolle, und auch nach der Pause kam die Eintracht bissig aus der Kabine. Erst strich ein Distanzschuss von Ex-Weltmeister Erik Durm knapp über die Latte, wenige Augenblicke später köpfte Silva aus kurzer Distanz zu hoch (beide 48.).

Und auch Mainz wachte auf und tauchte sogar auf einmal brandgefährlich vor Frankfurt-Keeper Kevin Trapp auf. Erst verfehlte Jonathan Burkardt (54.) das Tor aus spitzem Winkel, zwei Minuten später köpfte er an den Pfosten, und auch eine dritte Großchance (64.) vergab der 20-Jährige gegen den herausstürmenden Trapp.

"Es ist total bitter. Ich vergebe zwei, drei Chancen echt kläglich", sagte Burkardt genervt. Die Partie wurde immer hitziger, nach einem Foul von Niakhate an Martin Hinteregger gab Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) erneut Elfmeter für die Eintracht. Und auch diesmal blieb Silva eiskalt.

FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt: Die Stimmen zum Spiel

Bo Svensson (Trainer FSV Mainz 05): "In der ersten Halbzeit war der Gegner besser. In der zweiten Halbzeit haben wir Druck gemacht und hatten unsere beste Phase. Wenn wir das 1:1 machen, ist der Ausgang sehr offen, das haben wir leider verpasst. Aber die zweite Halbzeit gibt uns für die nächsten Spiele Mut. Die Mannschaft lebt, wir dürfen nicht den Kopf in den Sand stecken oder in Selbstmitleid versinken."

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Natürlich bin ich glücklich, wenn man weiß, dass wir hier seit 34 Jahren nicht mehr gewonnen haben. Es tut gut, dass diese Serie unterbrochen wurde. Das Spiel wurde natürlich geprägt durch die Elfmetersituationen, die für mich alle richtig entschieden wurden. Über 90 Minuten gesehen hat die spielerisch bessere Mannschaft gewonnen."

FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt: Die Aufstellungen

Mainz: Zentner - Brosinski, St. Juste, Alexander Hack, Niakhate - Latza, Barreiro - Stöger (73. Onisiwo), Quaison (77. Öztunali), Boetius (77. Mateta) - Burkardt (85. Szalai). - Trainer: Svensson

Frankfurt: Trapp - Abraham, Hinteregger, Ndicka - Durm (87. Ilsanker), Sow (87. Toure), Hasebe (77. Rode), Kostic - Kamada (80. Barkok), Younes (80. Zuber) - Silva. - Trainer: Hütter

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