SC Freiburg - BVB 2:2: Eigentor in der 90.! Borussia Dortmund bringt Vorsprung schon wieder nicht nach Hause

SID
Sport-Club Freiburg, Borussia Dortmund
© Getty

Borussia Dortmund hinkt den eigenen Ansprüchen immer weiter hinterher. Der selbst ernannte Meisterschaftsanwärter kam am 7. Spieltag der Bundesliga nicht über ein 2:2 (1:0) beim Überraschungsteam des SC Freiburg hinaus und musste sich mit dem dritten Unentschieden in Folge zufrieden geben.

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Der BVB brachte durch ein ganz spätes Eigentor von Manuel Akanji (90.) erneut eine Führung nicht über die Zeit und enttäuschte auf ganzer Linie. Der Belgier Axel Witsel mit einem Traumtor (19.) traf für die Dortmunder, die am Mittwoch in der Champions League bei Slavia Prag gewonnen hatten (2:0). Dazu kam ein Eigentor des Freiburgers Lukas Kübler (67.). Luca Waldschmidt hatte Freiburgs ersten Ausgleich (55.) erzielt.

Durch das Remis ist der BVB seit nunmehr 17 Spiele gegen Freiburg ungeschlagen - das ist den Westfalen zuvor gegen keinen anderen Klub gelungen.

"Wir haben ordentlich gespielt, aber die Torchancen haben gefehlt. Wir haben aus meiner Sicht zwei unnötige Gegentore bekommen. Das kostet uns wieder sehr viel. Heute hätten wir gewinnen sollen", sagte BVB-Trainer Lucien Favre.

Delaney hadert mit Punktverlust: "Wir greifen nicht genug an"

"Drei Unentschieden hintereinander - das ist natürlich zu wenig. Ganz klar", sagte Kapitän Marco Reus bei Sky. "Das ist jetzt natürlich das dritte Mal, dass wir 2:1 oder 1:0 führen und uns dann kurz vor Schluss noch das Gegentor fangen. Wenn du überall in Führung gehst, dann muss es von der Qualität reichen, dass du hier gewinnst. In der zweiten Hälfte haben wir insgesamt kein gutes Spiel gemacht, haben wenig Torchancen kreiert."

Auch Thomas Delaney haderte mit dem späten Punktverlust: "Im Moment sind die kleinen Dinge gegen uns. Das Spiel muss tot sein. Wir kontrollieren, vielleicht kontrollieren wir zu viel und greifen nicht genug an. Wir brauchen nicht nur ein Tor, sondern zwei, drei. Das fehlt uns im Moment."

SCF-Coach Christian Streich, der seinen ersten Punktgewinn gegen Dortmund als Freiburger Trainer feiern konnte, sagte: "Für uns ging es darum, die Tiefe von Dortmund zu verhindern. Da haben wir die ganze Woche darüber gesprochen. Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit überragend gespielt. Ich bin begeistert. Das Unentschieden war hochverdient."

BVB nur am Anfang dominant

Im Vorfeld des Spiels sprach die Statistik entsprechend eindeutig gegen Freiburg. Seit Dezember 2011 hatte der SC kein Heimtor gegen den BVB erzielt. Auch für Trainer Christian Streich stand eine desaströse Bilanz zu Buche. In 13 Partien holte der Coach gerade einmal zwei Unentschieden bei 5:27 Toren.

Die 24.000 Zuschauer im ausverkauften Schwarzwaldstadion, darunter der neue DFB-Präsident Fritz Keller mit seinem Vize Rainer Koch, sahen in der Anfangsphase dominante Dortmunder. Die Gäste, die auf Paco Alcacer und Nico Schulz verzichten mussten, schnürten die Breisgauer in deren Hälfte ein.

Die Freiburger, bei denen Kapitän Mike Frantz fehlte, verteidigten mit Mann und Maus. Nach zwölf Minuten standen bereits vier Ecken für Dortmund zu Buche. In der 14. Minute musste der angeschlagene BVB-Außenverteidiger Lukasz Piszczek vom Platz, Trainer Lucien Favre wechselte offensiv - er brachte Nationalspieler Julian Brandt.

BVB verschläft Auftakt in Halbzeit zwei

Trotz der Dortmunder Überlegenheit erarbeiteten sich die Gastgeber die erste gute Chance, die Waldschmidt aber nicht nutzen konnte (17.). Auf der anderen Seite legte Witsel zwei Minuten später seine Bewerbung zum Tor des Monats vor. Der Mittelfeldspieler verwandelte eine Ecke von Thorgan Hazard per Direktschuss.

Der SC war nur kurz geschockt. Christian Günter hatte den Ausgleich auf dem Fuß (25.), nach einer halben Stunde wäre dies für die Freiburger durchaus verdient gewesen. Der Auftritt der Gäste war nicht besonders souverän - trotz einer Großchance von Brandt (34.). Waldschmidt hätte die zögerliche BVB-Vorstellung fast bestraft (40.).

Den Beginn der zweiten Hälfte verschlief der BVB total, die Freiburger waren wesentlich agiler. Waldschmidt verfehlte das Ziel aus der Distanz nur knapp (50.). Der Ausgleich lag da bereits in der Luft, und Waldschmidt gelang dann auch der längst verdiente Treffer - der frühere SC-Torwart Roman Bürki sah dabei nicht allzu gut aus. Den erneuten Rückstand durch Küblers Eigentor hatte der SC eigentlich nicht verdient, Akanji sorgte dann unfreiwillig für Gerechtigkeit.

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