SC Paderborn 07 - FC Bayern München 2:3: Coutinho macht den Unterschied - FCB zittert sich an die Spitze

Von Max Schrader
Coutinho gelingt mit dem 2:0 in Paderborn sein zweites Tor für den FC Bayern.
© Getty

Der FC Bayern München hat am 6. Spieltag der Bundesliga den nächsten Sieg eingefahren. Bei Aufsteiger SC Paderborn gewann die Mannschaft von Trainer Niko Kovac mit 3:2 (1:0).

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"Wir müssen auch mal mit zwei, drei Toren in die Halbzeit gehen. Da müssen wir konsequenter sein. Dann kommt kein Gegner zurück", sagte Kovac nach der Partie. Und Paderborn-Trainer Steffen Baumgart meinte: "Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir wollten. Das ist gut, aber es reicht einfach nicht. Die Leistung passt, deshalb spielen wir auch so weiter. Unabhängig vom Ergebnis hat meine Mannschaft ein Riesenspiel geliefert."

Im Vergleich zum 4:0-Erfolg gegen Köln änderte Bayern-Trainer Kovac seine Aufstellung auf zwei Positionen. Für den grippegeschwächten Perisic kam Coman zurück in die Anfangsformation. Außerdem ersetzte Thiago Tolisso. Paderborn-Coach Baumgart brachte nach der 1:5-Klatsche gegen Schalke ebenfalls zwei neue Spieler ins Team: Kilian und Zolinski rutschen für Strohdiek und Mamba in die Startelf.

Mutiger Beginn der Hausherren. Bereits nach zwei Minuten kam das Team von Trainer Baumgart zu einem Eckball. Das couragierte Auftreten brachte allerdings zahlreiche Gefahren mit sich. So gelang es den Bayern oft, sich hinter die aufgerückte Mittelfeldreihe zu spielen. Daraus folgten einige Möglichkeit. Zunächst traf Lewandowski in der siebten Minute das leere Tor nicht, als zuvor Coutinho Gnabry mit einem sehenswertem Zuspiel auf die Reise geschickt hatte. Nach zwei weiteren Großchancen war es Gnabry in der 15. Minute, der aus Münchener Sicht "endlich" die frühe Führung brachte.

FC Bayern lässt Kaltschnäuzigkeit vermissen

Die Kovav-Elf ließ die absolute Kaltschnäuzigkeit vermissen. Zwar spielten sich die Bayern oft an den gegnerischen Sechzehner durch, doch der letzte Pass oder der Abschluss war zu ungenau. Für die gefährlichste Aktion auf Seiten der Paderborner sorgte Thiago, der einen Rückpass aus 30 Metern an das eigene Außennetz setzte (23.). Die Gastgeber gingen weiter früh drauf und erzwangen in der ersten Halbzeit sogar fünf Ecken, die allerdings keinerlei Gefahr mit sich brachten.

Mit dem Seitenwechsel wechselte Kovac doppelt: Davies und Martinez für Hernandez und Thiago. Der junge Kanadier Davies interpretierte die Rolle des Linksverteidiger deutlich offensiver und schob mehr an als Hernandez. Die Gastgeber kamen wesentlich aggressiver aus der Kabine, allerdings ohne zwingend zu werden. Als die Paderborner mutiger wurden, fiel der zweite Treffer durch Coutinho nach Vorlage von Gnabry, der zuvor von Kimmich überragend in Szene gesetzt wurde.

Die Entscheidung war das jedoch noch nicht: Pröger verkürzte und setzte auf Paderborner Seite Kräfte frei. In der Folge brachten die Hausherren den Meister immer wieder in Verlegenheit.

Mit dem 3:1 durch Lewandowskis 10. Saisontor schien die endgültige Entscheidung, doch Collins verkürzte mit einem mutingen Distanzschuss erneut. Am Ende zitterten sich die Bayern zum Sieg und zur Tabellenführung.

Die Daten des Spiels SC Paderborn 07 gegen FC Bayern München

  • Tore: 0:1 Serge Gnabry (15.), 0:2 Philippe Coutinho (55.), 1:2 Kai Pröger (68.), 1:3 Robert Lewandowski (79.), 2:3 Jamilu Collins (84.)
  • Der FC Bayern München gewann alle fünf Pflichtspiele gegen den SC Paderborn 07 bei einem Torverhältnis von 24:3.
  • Lewandowski ist der erste Spieler in der Bundesliga-Geschichte, der nach sechs Spieltagen bereits zehn Treffer auf dem Konto hat.
  • Der SC Paderborn traf in jeder der sechs Bundesliga-Partien dieser Saison (acht Tore insgesamt).

Der Star des Spiels: Philippe Coutinho

Die Leihgabe des FC Barcelona war an fast jedem Angriff beteiligt. Ob traumhafter Pass wie bei der Chance von Gnabry in der ersten Halbzeit oder als Torjäger, Coutinho bereitete den Gastgeber zahlreiche Probleme. Weder Gjasula noch Vasiliadis konnten den Brasilianer stoppen.

Der Flop des Spiels: Thiago

Erneut ein unglücklicher Auftritt des Spaniers. Gab oft zu leichtfertig den Ball her. Er verpasste auch oft, das Spiel zu verlagern. Stattdessen spielte er den nächsten Querpass, so dass sich die Paderborner wieder sortieren konnte. In der 23. Minute leitete sein verunglückter Rückpass die größte Chance der Gastgeber bis dahin ein. Bereits nach 45 Minute hatte er Feierabend.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer

Solider Auftritt des FIFA-Schiedsrichters in einem Spiel ohne große Aufreger. Allerdings hätte Zwayer Thiago für ein taktisches Foul in der 11. Minute verwarnen müssen.