1. FC Köln - Hertha BSC 0:4: Schützenfest! Hertha stürzt den Effzeh in die Krise

SID
Der 1. FC Köln hat gegen Hertha mit 0:4 verloren.
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Zahlreiche Kölner Fans verließen frühzeitig das Stadion, Trainer Achim Beierlorzer nahm sich seine Spieler noch im Mittelkreis gestenreich zur Brust: Dem 1. FC Köln droht nach dem herben 0:4 (0:1) gegen Hertha BSC eine erneute Horrorsaison.

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"Wir haben heute so verteidigt, wie es der Liga nicht würdig ist", sagte Beierlorzer bei Sky, der Coach des Aufsteigers verwies allerdings auch auf positive Aspekte: "Wir haben uns gute Chancen erspielt. Darauf müssen wir aufbauen."

Sportchef Armin Veh beteuerte, "nicht nervös" zu werden: "Wir kämpfen darum, die Klasse zu halten, aber das wissen wir. Wir haben ein gutes Trainerteam. Wir brauchen Erfolge, die werden kommen. Aber natürlich war das ein Rückschritt."

Javairo Dilrosun (23.) brachte die Berliner mit einem Kunstschuss in Führung. Joker Vedad Ibisevic (58., 63.) mit einem Doppelpack und Dedryck Boyata (83.) schossen den FC, der nach der Roten Karte gegen Verteidiger Jorge Mere nach einem brutalen Foul an Vladimir Darida (41.) lange in Unterzahl spielte, in der Schlussphase ab.

"Wenn man dann mit einem Mann weniger dem Rückstand hinterherrennt, wird es nicht einfacher. Dennoch muss man viel aggressiver dran sein. Man darf nicht im eigenen Stadion untergehen" haderte FC-Keeper Timo Horn.

Köln rutscht auf Platz 17 ab

Köln, das in den Vorwochen gegen starke Gegner oft gut ausgesehen, aber nur drei Punkte errungen hatte, rutschte nach der dritten Niederlage im dritten Heimspiel auf den 17. Tabellenplatz ab.

Die Hertha dagegen nahm den Schwung vom 2:1 gegen den Kölner Mitaufsteiger SC Paderborn erfolgreich mit und rückte auf Rang zehn vor.

"Wir müssen Mentalität auf den Platz bringen, damit die Fans das auch sehen", hatte Beierlorzer vor dem 1600. Spiel der Kölner in der höchsten Spielklasse gefordert.

Diese Mentalität bekamen die 49.700 Zuschauer in der fast ausverkauften Arena in der Anfangsphase auch zu sehen, obwohl sich in Dominick Drexler ein Leistungsträger früh verletzte. Das 4-4-2 von Beierlorzer funktionierte dennoch gut, die Gastgeber gewannen viele Zweikämpfe, erspielten sich Chance um Chance und waren zunächst klar überlegen.

Jarstein muss sich früh auszeichnen

Geburtstagskind Rune Jarstein musste sich im Hertha-Tor bereits früh zweimal auszeichnen. Erst war der 35-Jährige bei einem Freistoß von Florian Kainz (7.) zur Stelle, dann parierte er einen Kopfball von Jhon Cordoba aus kurzer Distanz (14.).

Doch die Hertha, die erfolgreich auf Konter setzte, stellte den Spielverlauf auf den Kopf: Dilrosun ließ Horn mit einem platzierten Schuss keine Chance.

Danach hatte Dilrosun bei einem Lattentreffer das 2:0 auf dem Fuß. Im zweiten Durchgang zeigten die Kölner Moral und hatten auch in Unterzahl hohe Spielanteile.

Doch der eine Minute vor seinem ersten Treffer eingewechselte Ibisevic machte alle Hoffnungen auf einen Punktgewinn zunichte.