BVB nach Sieg gegen Leverkusen: Die beeindruckende Antwort auf das Rumoren

Von Alexander Hagl
Marco Reus traf doppelt gegen Leverkusen.
© Getty

Borussia Dortmund hat auf das Rumoren während der Länderspielpause eine klare Antwort gegeben. Mit 4:0 gewann der BVB gegen Bayer Leverkusen und untermauerte sein Standing als Meisterschaftsaspirant. Dabei glänzte die Borussia mit einer anderen Spielausrichtung als zuletzt.

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Die 1:3-Niederlage gegen Union Berlin hatte geschmerzt. Sehr sogar. Plötzlich herrschte nach dem so hoch gelobten Transfersommer eine seltsame Stimmung im Umfeld der Schwarz-Gelben.

"Zwei Wochen ohne Spiel sind schwer, wenn man das letzte Spiel verloren hat", bestätigte Thomas Delaney nach dem Sieg über Leverkusen das Rumoren rund um das Team von Lucien Favre. Der Trainer selbst wurde von manchen Medien schon hinterfragt.

Laut der Bild hätte sogar der Trainerstuhl des Schweizers bei einem weiteren Negativ-Erlebnis angefangen zu wackeln. Nach nur einer Niederlage gegen einen Underdog. Ein Mechanismus, der im deutschen Fußball eigentlich nur beim FC Bayern vorherrscht, nun aber auch die Dortmunder erreicht hat.

BVB: Standing in Deutschland erhöht

Diese Tatsache zeigt aber auch ganz klar: Durch das offiziell ausgerufene Ziel Meisterschaft und die generelle Entwicklung des BVB hat sich das Standing in Deutschland noch einmal ein Stück weit erhöht. Ähnlich wie beim FC Bayern wird nach nur einem Ausrutscher vieles in Frage gestellt, spätestens ein zweiter Ausrutscher zu einer Krise erhoben. Mit dieser Systematik muss der BVB in dieser Saison fertig werden.

Vor allem die Fehleranfälligkeit der BVB-Defensive - nicht nur bei Standardsituationen - stand in der Kritik. In der Partie gegen Leverkusen zeigte der Vizemeister der vergangenen Saison eine beeindruckende Reaktion darauf. Die Marschroute war klar: Die Null muss stehen. Schließlich geriet der BVB in den drei Bundesliga-Spielen zuvor immer mit 0:1 in Rückstand.

"Es war wichtig, dass wir gut verteidigen. Wir waren sehr geduldig", konstatierte Favre nach dem Spiel. "Bekommen wir kein Gegentor, dann gewinnen wir 99 Prozent der Spiele", pflichtete Delaney seinem Trainer bei.

BVB verlegt sich auf das Umschaltspiel

Dafür überließ der BVB der Werkself den Ball. Lediglich 33 Prozent Ballbesitz verbuchten Reus und Co. über das gesamte Spiel hinweg.

"Es hat trotzdem Spaß gemacht, auch wenn wir in der ersten Halbzeit meistens eher hinterhergelaufen sind", erklärte Julian Brandt nach seinem ersten Aufeinandertreffen mit dem Ex-Klub. Verständlich, wenn am Ende ein klarer 4:0-Erfolg zu Buche steht.

Wie dieses Ergebnis zu Stande kam, erinnerte an alte Dortmunder (Meister-)Zeiten. Der BVB verlegte sich wieder auf sein Umschaltspiel, mit dem er Top-Teams bereits in der Vergangenheit regelmäßig zur Weißglut getrieben hat.

Mit dem 1:0 im Rücken konterte die schnelle Borussia-Offensive Bayer aus. Das Entscheidende dabei war, dass sich der BVB auch im Abschluss eiskalt zeigte. Diese Kaltschnäuzigkeit hatte gegen Union noch gefehlt.

Leverkusen fällt am Ende auseinander

Dabei darf jedoch nicht unter den Tisch fallen, dass Leverkusen eine Mannschaft mit großem Potenzial ist, jedoch (noch) nicht unter der Kategorie Top-Team verbucht werden kann. "Am Ende waren wir keine Mannschaft mehr, da waren wir viel zu offen", gab Bayer-Trainer Peter Bosz nach der Partie zu.

Teils haarsträubende Fehler produzierte die Bayer-Defensive im zweiten Durchgang und lud somit die Borussia ein. Mit den offensiven Wechseln entblößte Bosz gegen Spielende zudem die Defensive komplett. Nach der Begegnung nahm der Niederländer deswegen auch eine Teilschuld auf sich. "Das war meine Wahl. Da war viel Risiko dabei. Wenn man dann nicht das Tor macht, sind wir mit sehr vielen Spielern offensiv vor dem Ball", sagte Bosz.

Dementsprechend dürfen die Borussen die Höhe des Sieges nicht zu hoch hängen. Zum Auftakt in der Champions League wartet am kommenden Dienstag mit dem FC Barcelona (ab 21 Uhr im LIVETICKER) die allerhöchste Güteklasse im europäischen Fußball.

Dabei dürfte die Spielausrichtung gleich wie gegen Leverkusen sein. Gegen Barca werden die BVB-Kicker wohl ähnlich viel "hinterherlaufen". Mit der Erkenntnis, dass man damit dennoch erfolgreich sein kann plus dem Selbstvertrauen aus dem Liga-Spiel geht der BVB gestärkt in das Spiel gegen die Katalanen.

"Die Jungs haben sich sehr, sehr viel Mut angespielt. Jetzt regenerieren wir noch einen Tag und dann ist der Fokus auf Barca", kündigte Brandt an.

Borussia Dortmund: Die nächsten fünf Saison-Spiele

DatumUhrzeitWettbewerbGegnerOrt
17.09.21 UhrChampions LeagueFC BarcelonaSignal-Iduna-Park
22.09.18 UhrBundesligaEintracht FrankfurtCommerzbank-Arena
28.09.18.30 UhrBundesligaWerder BremenSignal-Iduna-Park
02.10.18.55 UhrChampions LeagueSlavia PragEden Arena
05.10.15.30 UhrBundesligaSC FreiburgSchwarzwald-Stadion
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