TSG 1899 Hoffenheim - RB Leipzig 0:2: Doppelpack von Olmo versüßt Nagelsmann die Rückkehr

SID
Olmo traf doppelt für Leipzig.
© Getty

Das Doppelpack-Debüt von Dani Olmo hat die Champions League für RB Leipzig zum Greifen nahe gebracht. Die Leipziger gewannen bei der ersten Rückkehr von Trainer Julian Nagelsmann an die alte Wirkungsstätte 2:0 (2:0) bei der TSG Hoffenheim. Durch den Sieg beim Auftakt in den 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga festigten die seit zwölf Partien ungeschlagenen Sachsen den dritten Tabellenplatz.

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"Das Wichtigste waren die drei Punkte", sagte Leipzigs Nationalspieler Lukas Klostermann bei DAZN: "Wir haben zwischendurch wild agiert, das hätten wir besser machen können. Aber Wille und Einstellung haben gepasst, deshalb war es am Ende verdient."

Der Spanier Olmo, der zu Jahresbeginn für 19 Millionen Euro von Dinamo Zagreb zu RB gewechselt war, traf zweimal (9. und 11.). "Dani hat extreme Qualität in der Box", sagte der Leipziger Sportdirektor Markus Krösche bei DAZN: "Deshalb haben wir ihn verpflichtet." Die Hoffenheimer, die sich am Dienstag von Nagelsmann-Nachfolger Alfred Schreuder getrennten hatten, kassierten die erste Niederlage nach vier Partien ohne Pleite. Dennoch kämpft die TSG weiter um den Einzug in die Europa League.

Hoffenheim - Leipzig: Die Stimmen

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig) über die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte (vor dem Spiel): "Es war nicht so schwer, die richtige Kabine zu finden. Allerdings parkt man nun auf der anderen Seite, als dass man es drei Jahre zuvor gewohnt war. Natürlich ist es etwas Besonderes, aber mit Zuschauern wäre es schöner gewesen. Aber das ist natürlich selbsterklärend."

... über das Spiel: "Es war ein sehr spannendes Spiel. Wir hatten das Spielglück auf unserer Seite im Gegensatz zu den vergangenen Wochen. Wir sind mit den ersten beiden Chancen in Führung gegangen. Das Spiel war insgesamt sehr wild. Am Ende war es ein verdienter Sieg."

Alexander Rosen (Direktor Profifußball TSG 1899 Hoffenheim) zum Spiel: "Wir sind unzufrieden, dass wir durch einen Doppelpack verloren haben. Aber trotzdem bin ich stolz auf die Jungs. Wir wollten aggressiv sein, den Gegner hoch anlaufen, Chancen herausspielen, und das hat alles geklappt gegen eine der besten drei Mannschaften Deutschlands. Diese intensive Spielweise soll Maßstab sein für die verbleibenden Saisonspiele. Innerhalb des Trainerteams haben wir eine ähnliche Idee vom Fußball, die Kommunikation hat heute und in den Trainingstagen gut geklappt. So können wir die weiteren Wochen angehen."

... über die aktuelle Trainerkonstellation (vor dem Spiel): "Es ist eine Lösung Made in Hoffenheim. Es ist eine besondere Form, die es so noch nicht gab. Man muss da nochmals eine Woche zurückblicken, denn es war in keiner Form geplant, dass wir die letzten vier Spiele, mit einer anderen Konstellation bestreiten werden. Wir werden uns alle aufteilen und das hat unter der Woche schon sehr gut funktioniert. Es ist ein richtiges Team und dennoch muss es explizite Rollen geben. Ich bin nach wie vor Sportdirektor und werde nicht als Trainer an der Linie stehen. Wir haben den Co-Trainer Matthias Kaltenbach an der Linie, der U19 Trainer unterstützt wird."

TSG Hoffenheim RB Leipzig: Der Spielverlauf

Nach der Trennung vom früheren Nagelsmann-Assistenten Schreuder wegen "Differenzen über die Ausrichtung des Klubs" wurden die Kraichgauer in den Tagen vor der Partie von einem Sextett betreut. Neben Sportchef Alexander Rosen gehörten Co-Trainer Matthias Kaltenbach, Michael Rechner, Timo Gross, Marcel Rapp und Ex-Profi Kai Herdling dem Betreuer-Team an.

"Diese Konstellation war so in keinster Weise geplant", sagte Rosen, der vor dem Anpfiff Gerüchte über Dissonanzen zwischen Schreuder und den Profis zumindest in Teilen bestätigte: "Es gab sicher Meinungsverschiedenheiten. Aber das war alles im normalen Bereich."

Beim Geisterspiel in Sinsheim war Nagelsmanns Mannschaft zunächst nur körperlich anwesend. Das Team um Nationalstürmer Timo Werner, der in der kommenden Saison wohl für den FC Chelsea auflaufen wird, geriet in die Defensive. Christoph Baumgartner vergab die große Chance zur TSG-Führung (4.).

Danach überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem Foul von RB-Torwart Peter Gulacsi an Munas Dabbur entschied Schiedsrichter Tobias Welz (Wiesbaden) zunächst auf Strafstoß (5.). Nach Überprüfung durch den Video-Assistenten wurde der Elfmeter aufgrund eines vorherigen Handspiels von Baumgartner zurückgenommen.

RB Leipzig: Doppelschlag von Olmo entscheidet die Partie

Die Gäste, die ohne den gesperrten Dayot Upamecano auskommen mussten, nutzten die Verwirrung bei den Hoffenheimern eiskalt aus. Der Doppelschlag Olmos, der seine Bundesligatore Nummer zwei und drei erzielte, offenbarte große Schwächen in der TSG-Defensive.

Danach ging es wild weiter. Die Kraichgauer, bei denen der gesperrte Kapitän Benjamin Hübner fehlte, drängten auf den Anschluss. Die größte Möglichkeit vergab Dabbur, der per Kopf die Latte traf (27.). Elf Minuten später scheiterte Baumgartner an Gulacsi. Auf der Gegenseite ließ Werner die Großchance auf das dritte RB-Tor ungenutzt (44.).

Zu Beginn des zweiten Durchgangs kam der kroatische Vize-Weltmeister Andrej Kramaric bei der TSG ins Spiel. Sebastian Rudy vergab die Möglichkeit zum Anschluss (52.) für die engagierten Gastgeber. Wie über weite Strecken der ersten Hälfte war Leipzig viel zu passiv, die Zwei-Tore-Führung für den Königsklassen-Viertelfinalisten war schmeichelhaft. Erst in der Schlussphase drehte Leipzig noch mal auf, allein Christopher Nkunku vergab mehrfach, ein später Versuch klatschte an den Pfosten (90.+2).

TSG Hoffenheim - RB Leipzig: Die Aufstellungen

  • Hoffenheim: Baumann - Posch, Grillitsch, Bicakcic - Kaderabek, Samassekou (46. Kramaric), Zuber (46. Skov) - Rudy, Geiger (81. Akpoguma) - Dabbur (61. Bebou), Baumgartner (68. Bruun Larsen).
  • Leipzig: Gulacsi - Mukiele, Klostermann, Halstenberg, Angelino - Kampl (68. Adams) - Sabitzer (78. Konate), Laimer (62. Nkunku) - Dani Olmo (78. Haidara) - Schick (68. Lookman), Timo Werner.
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