1. FSV Mainz 05 - FC Augsburg 0:1: Wichtiger Dreier für Augsburger Blitzstarter - Mainz 05 muss weiter zittern

SID
Big Point im Abstiegskampf! Durch den Dreier in Mainz steht Augsburg dicht vorm Klassenerhalt.
© imago images

Die Blitzstarter vom FC Augsburg haben sich nahezu aller Abstiegssorgen entledigt, der FSV Mainz 05 muss hingegen mehr denn je um den Klassenerhalt zittern. Im hitzigen Kellerduell bei den Rheinhessen siegte der FCA am Sonntag mit 1:0 (1:0) und geht mit einem beruhigenden Polster von sieben Punkten auf Fortuna Düsseldorf und Werder Bremen (beide 28) auf den Rängen 16 und 17 in die verbleibenden drei Spiele. Bei den Mainzern (31) auf Platz 15 wird die Lage indes immer bedrohlicher.

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Florian Niederlechner, der zuvor 857 Minuten nicht getroffen hatte, sorgte mit seinem Tor nach 43 Sekunden dafür, dass Augsburg schon am Mittwoch mit einem Sieg gegen die TSG Hoffenheim den Klassenerhalt perfekt machen und für die zehnte Bundesligasaison in Folge planen kann. Mainz steht indes am Mittwoch (beide 20.30 Uhr) bei Borussia Dortmund eine enorm schwere Aufgabe bevor, ehe am vorletzten Spieltag Bremen zum möglicherweise vorentscheidenden Duell um den Klassenerhalt an den Rhein kommt.

"So ein schneller Nackenschlag schockt erstmal. Wir haben das gut weggesteckt, unsere Chancen aber nicht genutzt", sagte der Mainzer Karim Onisiwo bei Sky: "Jetzt haben wir Dortmund. Das wird ein harter Brocken, aber dort kann man auch was holen. Besser gelaunt war hingegen Torschütze Niederlechner, der eine Woche zuvor beim 1:1 gegen den 1. FC Köln noch einen Elfmeter verschossen hatte: "Letzte Woche war ich noch der Depp, diese Woche bin ich der Held. Das war ein großer Schritt, aber wir dürfen uns nicht ausruhen", sagte er.

FSV Mainz 05 - FC Augsburg: Die Stimmen zum Spiel

Achim Beierlorzer (Trainer FSV Mainz 05): "Es ist äußerst unglücklich gelaufen für uns. Nach nicht einmal 60 Sekunden sind wir 0:1 zurück, das ist so ziemlich der schlechteste Start für so ein Spiel, in dem es um so viel geht. Dann sind wir gut reingekommen, haben Augsburg dominiert. Wir müssen aber aus der Vielzahl der Torchancen - wir sprechen von 17 Torschüssen - was Zählbares rausholen. Der Mannschaft kann ich sonst keinen Vorwurf machen. Natürlich ist es für uns brutal enttäuschend, weil wir viel mehr wollten."

Heiko Herrlich (Trainer FC Augsburg): "Man hat gesehen, dass es ein richtiges Abstiegsduell war. Der Druck war immens. Du machst früh ein Tor, dann hast du was zu verteidigen und der Druck wird immer größer. Ich denke, Mainz und wir hatten gleich viele Großchancen. Heute hatten wir aber das nötige Spielglück, das uns gegen Köln nicht vergönnt war. Deshalb sind wir happy und zufrieden, die drei Punkte mit nach Augsburg nehmen zu können."

Niederlechner trifft früh - Verletzungsschock bei Mainz

Angesichts der prekären Situation hatten beide Trainer die Partie zu einem Schlüsselspiel im Abstiegskampf ausgerufen. Statt aber den Schwung aus dem Derbysieg bei Eintracht Frankfurt (2:0) mitzunehmen, wurden die 05er direkt kalt erwischt. Der zuletzt glücklose Niederlechner nutzte früh die Unsortiertheit der Mainzer Hintermannschaft und erzielte sein zwölftes Saisontor. Es war bereits der dritte Augsburger Saisontreffer in der Anfangsminute - damit stellten die Fuggerstädter den Liga-Rekord des MSV Duisburg (1974/75) und des 1. FC Saarbrücken (1985/86) ein.

In der Folge entwickelte sich das von beiden Trainern im Vorfeld erwartete kampfbetonte Spiel. Nach einem bösen Zusammenstoß im Kopfballduell mit FCA-Verteidiger Felix Uduokhai (17.) blieb der Mainzer Angreifer Taiwo Awoniyi reglos liegen und musste mit Halskrause vom Platz getragen werden. Wie die 05er direkt im Anschluss mitteilten, sei der Nigerianer aber ansprechbar gewesen und wurde zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Nach Schlusspfiff gab Trainer Achim Beierlorzer vorsichtig Entwarnung. "Er ist wieder bei Bewusstsein, kann sich erinnern an die Dinge, die passiert sind. Er hat eine schwere Gehirnerschütterung und muss zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben."

Mainz 05 spielbestimmend, aber harmlos

Die Mainzer kamen lange nicht richtig ins Spiel und hatten Glück, dass Ruben Vargas in der 31. Minute knapp am Tor vorbeizog. Gefährlich wurden die Gastgeber erst gegen Ende der ersten Halbzeit - dann aber umso mehr. Erst klärte der Augsburger Philipp Max einen Schuss von Jean-Philippe Mateta (39.) auf der Linie, FCA-Torwart Andreas Luthe parierte anschließend stark gegen Karim Onisiwo (43.) und erneut Mateta (45.+3).

Auch nach dem Seitenwechsel blieb Mainz die spielbestimmende Mannschaft, tat sich gegen die immer tiefer stehende Augsburger Hintermannschaft aber auch aufgrund zu vieler Ungenauigkeiten schwer. Die gefährlicheren Chancen erspielten sich die Gäste nach Kontern, Vargas (61.) verpasste das 2:0 aus kurzer Distanz fahrlässig, wenig später hatte Niederlechner (63.) seinen zweiten Treffer auf dem Fuß. In der hitzigen Schlussphase drückte Mainz zwar, war aber nicht zwingend genug.

FSV Mainz 05 - FC Augsburg: Die Aufstellungen

Mainz: Florian Müller - Mwene (46. Baku), St. Juste, Niakhate, Brosinski - Barreiro (65. Boetius), Latza (76. Fernandes) - Öztunali (76. Szalai), Quaison, Awoniyi (23. Onisiwo) - Mateta. - Trainer: Beierlorzer

Augsburg: Luthe - Framberger (70. Jedvaj), Gouweleeuw, Uduokhai, Max - Khedira, Gruezo (78. Oxford) - Sarenren-Bazee (62. Hahn), Richter (62. Finnbogason), Vargas - Niederlechner (70. Löwen). - Trainer: Herrlich

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