BVB nach Big-Point-Sieg gegen Hertha BSC: Fünf Erkenntnisse des Spiels

Dem BVB ist mit dem Sieg gegen Hertha BSC ein Big Point gelungen.
© Getty
Cookie-Einstellungen

 

BVB stellt sich trotz erneuter Verfehlungen hinter Jadon Sancho

Michael Zorc sprach auf der Pressekonferenz vor dem Hertha-Spiel das aus, was wohl viele Beobachter denken, die nicht der aktuellen Generation Bundesligaspieler entspringen. Der Sportdirektor sagter, er werde es nie verstehen, wieso man Bilder von einem Friseurbesuch im Internet postet.

Jadon Sancho jedoch tat dies in der Vergangenheit wie viele seiner Kollegen und er tat es auch in der vergangenen Woche wieder. Das Problem: Auf den Bildern trugen weder sein Barbier noch er selbst einen Mund-Nase-Schutz. Das ist laut der für die Spieler geltenden DFL-Hygieneregeln genauso nicht erlaubt wie die Tatsache, dass Sancho den Friseur im Eigenheim empfing.

Die folgerichtige Geldstrafe, die ihm die Liga anschließend aufbrummte, kommentierte der Engländer schließlich uneinsichtig bei Twitter: "Absoluter Witz DFL". Dass er wenig später zur Einsicht kam und diesen Witz wieder löschte, wird dann wohl nicht seine eigene Idee gewesen sein...

Ein paar Stunden zuvor hatte Zorc noch demütig versucht, die Wogen zu glätten und auf ein klärendes Gespräch mit Sancho sowie ein paar seiner ebenfalls frisch geschorenen Mitspieler verwiesen. Dass dies, wie Sanchos Tweet belegte, nicht ganz gefruchtet hat, ist die eine Sache. Bemerkenswerter war vielmehr der Schulterschluss, den die Dortmunder Verantwortlichen mit ihrem Topscorer übten.

Emre Can findet für Sanchos Verhalten deutlichere Worte

"Ich stehe zu 100 Prozent hinter Jadon", versicherte am Donnerstag bereits Trainer Favre. Auch Zorc hielt ein Plädoyer dafür, Sancho für sein Verhalten nicht zu sehr an den Pranger zu stellen: "Ich kann nur davor warnen, das permanent an nur einem Spieler festzumachen. Es haben sich auch andere Spieler die Haare schneiden lassen. Jadon ist nicht nur ein außergewöhnlicher Fußballer, der auf dem Platz auffällig ist, sondern ab und zu auch außerhalb des Platzes. Das ist manchmal auch nicht einfach für uns. Aber wir versuchen, das zu handhaben. Wir arbeiten mit ihm und seinem Management daran. Aufzugeben ist für uns keine Option."

Diese Rückendeckung seitens der Vereinsführung gab es für Sancho bei seinen früheren Verfehlungen noch nicht. Der mit 17 Treffern beste Torschütze des BVB wurde Ende Oktober sanktioniert und aus der Startelf beim Auswärtsspiel in Barcelona gestrichen, weil er unpünktlich zur Mannschaftssitzung kam. Nur einen Monat später strich ihn Favre aus dem Kader, weil Sancho einen Tag zu spät von einer Länderspielreise zurückkam.

Einzig Mitspieler Can fand deutlichere Worte, weshalb es dem 20-Jährigen in offenbar regelmäßigen Abständen an der nötigen Disziplin mangelt. "Bei solchen Dingen muss er einfach schlauer sein und erwachsener werden. Solche Fehler darf er sich in Zukunft nicht mehr leisten", sagte Can. "Man muss Jadon führen. Er ist ein super Junge, auch außerhalb des Platzes. Er macht das nicht extra, um für einen Skandal zu sorgen. Vielleicht vertraut er in manchen Dingen zu viel anderen Menschen."