Patrik Schick (20.), Christopher Nkunku (38.), Timo Werner (50.) mit seinem 25. Saisontor und Dani Olmo (57.) trafen für die insgesamt überlegenen Leipziger, die in den Anfangsminuten jedoch von der mutigen und offensiven Spielweise des FC überrascht wurden. In diese Phase brachte Jhon Cordoba (7.) den Aufsteiger in Führung, zudem traf Anthony Modeste (55.) - letztlich jedoch war die individuelle Klasse des Champions-League-Anwärters aus Sachsen zu stark.
Wir wollten die drei Punkte, das ist uns gelungen. Aber es ist ärgerlich, dass wir früh in Rückstand geraten sind und einige Tore haben liegen lassen", sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff bei DAZN: "Wir sind wieder auf Champions-League-Kurs, das war unser Ziel. Aber der Druck ist groß. Alle müssen all in gehen, völlig fokussiert und konzentriert sein."
Angesichts eines Polsters von sieben Punkten auf den Relegationsrang hat Köln dennoch gute Chancen auf den Klassenerhalt - obwohl es auch im vierten Spiel seit Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der Coronapause keinen Sieg gab. "Wir sind sehr gefestigt. Aber natürlich nervt es total, dass wir noch keinen Dreier geholt haben nach der Zwangspause. Ich bin allerdings überzeugt, dass uns das bald gelingt", sagte Rafael Czichos, der aufseiten der Kölner nach einer Nackenverletzung sein Comeback gab.
1. FC Köln - RB Leipzig: Die Trainerstimmen
Markus Gisdol (Trainer 1. FC Köln): "Wir haben ein sehr intensives Spiel gesehen, in dem wir gut dagegen gehalten haben. Wir haben es dem Gegner schwer gemacht und sind in Führung gegangen. Natürlich kann man dann nicht alles verteidigen, der Gegner hat Qualität und Fehler bestraft. Unter dem Strich war es unsere beste Leistung, seitdem wir wieder spielen. Wir waren nah dran an einem Punkt, der unter dem Strich vielleicht nicht mal unverdient gewesen wäre."
Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig): "Am Ende sind wir sehr glücklich, dass wir gewonnen haben. Es war verdient, aber kein schönes Spiel. Konfus auf beiden Seiten. Insgesamt lassen wir die Ballsicherheit derzeit etwas vermissen. Es ist schwer zu greifen, dieses Match. Wichtig ist, dass wir die drei Punkte haben. Wir müssen noch einen Schritt gehen, ich bin guter Dinge, dass wir das hinkriegen."
Hier gibt es alle Stimmen im Überblick.
1. FC Köln - RB Leipzig: Der Spielverlauf
Im ersten Bundesligaspiel im Juni seit 25 Jahren - zuletzt waren 1995 die letzten beiden Spieltage im Juni ausgetragen worden - hatte Leipzig schon früh die erste Großchance. Doch Werner scheiterte an Kölns Torhüter Timo Horn (4.).
Wer in der Folge einen defensiven und abwartenden Aufsteiger erwartet hatte, sah sich getäuscht: Köln stellte die Räume früh zu, setzte Leipzig unter Druck und zwang den Favoriten zu Ballverlusten. Das zeigte Wirkung, so gelang dem FC der Führungstreffer durch Cordoba, der kurz darauf sogar noch hätte erhöhen können (14.).
Besser machte es auf der Gegenseite Schick, der per Kopf zum Ausgleich traf. Zudem musste der FC die verletzungsbedingte Auswechslung seines Torjägers Cordoba (23.) verkraften, das Fehlen des Kolumbianers machte sich schnell bemerkbar. Leipzig erspielte sich nun ein Übergewicht und erhöhte das Tempo. Vor dem zweiten Treffer genügte Konrad Laimer eine einfache Körpertäuschung, um sich im Mittelfeld Platz zu verschaffen. Nkunku ließ sich die Gelegenheit dann nicht mehr nehmen.
Spätestens nachdem Werner nach einem Abschlag von RB-Keeper Peter Gulasci frei vor Horn zum 3:1 verwandelte, deutete sich ein Kantersieg des Favoriten aus Sachsen an. Köln gab sich jedoch nicht auf, Modeste traf nach einer schönen Einzelleistung. Olmo zerstörte die vagen Hoffnungen der Gastgeber dann aber postwendend und gab den Startschuss für eine muntere Schlussphase, in der es hin und her ging.
1. FC Köln - RB Leipzig: Die Aufstellungen
Köln: Timo Horn - Schmitz (75. Mere), Leistner, Czichos, Katterbach - Skhiri, Hector - Kainz (59. Drexler), Rexhbecaj (58. Thielmann), Jakobs (75. Terodde) - Cordoba (24. Modeste). - Trainer: Gisdol
Leipzig: Gulacsi - Mukiele, Klostermann, Upamecano, Angelino - Sabitzer, Laimer (59. Adams) - Dani Olmo (84. Forsberg), Nkunku - Schick (68. Haidara), Timo Werner. - Trainer: Nagelsmann