Fortuna Düsseldorf - SC Paderborn 07 0:0: Gespenstisches Kellerduell - SCP verpasst Big Point

SID
Fortuna Düsseldorf und der SC Paderborn schenkten sich nichts.
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Stillstand im Keller: Schlusslicht SC Paderborn hat beim Restart der Bundesliga den dringend benötigten Befreiungsschlag verfehlt. Die Ostwestfalen kamen im atmosphärisch wie spielerisch gespenstischen Abstiegsduell bei Fortuna Düsseldorf nicht über ein 0:0 hinaus - der Rückstand auf die auf dem Relegationsplatz liegenden Rheinländer beträgt damit unverändert sechs Zähler.

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Auch die Fortuna von Trainer Uwe Rösler bringt der Punktgewinn nach der rund zweimonatigen Corona-Pause kaum weiter. Noch am 26. Spieltag könnte die jetzt schon drei Punkte große Lücke auf das rettende Ufer weiter anwachsen, sollte der FSV Mainz 05 (26 Punkte) am Sonntag (15.30 Uhr im Liveticker) beim 1. FC Köln punkten.

"Das war kein Leckerbissen", sagte Steffen Baumgart nach dem 0:0 im atmosphärisch wie spielerisch gespenstischen Abstiegsduell bei Fortuna Düsseldorf, das keinem Team wirklich weiter half.

Dabei hatte Paderborn angesichts zahlreicher Alu-Treffer der Fortuna noch Glück. "Wenn man sieht, dass fast jeder Spieler heute den Pfosten getroffen hat, wäre ein Sieg nicht unverdient gewesen", sagte Fortunas Kapitän Kaan Ayhan. Auch Angreifer Steven Skrzybski befand, dass die Fortuna "mit den ganzen Alutreffern" die bessere Mannschaft gewesen war.

Fortuna Düsseldorf - SC Paderborn: Die Stimmen

Uwe Rösler (Trainer Fortuna Düsseldorf): "Wir haben die Gegebenheiten sehr gut angenommen. Ich bin glücklich über die Art und Weise, wie die Spieler es umgesetzt haben. Wenn du diese Chancen hast, musst du das Spiel gewinnen. Du kannst das Spiel aber auch verlieren. Wenn wir so spielen, werden wir noch in Spielen punkten, in denen es uns einige nicht zutrauen werden. Der Tag war ein bisschen komisch. Ich bin emotional, nehme gern mal einen Spieler in den Arm, das konnte man heute natürlich überhaupt nicht machen. Es wurde halbwegs normal, als der Ball freigegeben war."

Steffen Baumgart (Trainer SC Paderborn): "Wir hatten in ein, zwei Situationen das Quäntchen Glück. Wir müssen mit dem Punkt leben, hätten uns gerne mehr vorgestellt. Nach zehn Wochen merkst du, dass es nicht so einfach ist, gleich in die Vollen zu gehen. Ich bin mit den Leistungen aller Spieler zufrieden."

Düsseldorf - Paderborn: Der Spielverlauf

Das Geisterspiel machte die Trainer erfinderisch. Sowohl Steffen Baumgart als auch Rösler hatten im Vorfeld in den eigenen Arenen versucht, eine Partie ohne Zuschauer möglichst realitätsnah zu simulieren. Im "richtigen" Spiel erwischten die Kontrahenten ohne das übliche Einlaufen auf das Feld dann einen Frühstart. Zwei Minuten standen die Mannschaften schon bereit, ehe Schiedsrichter Frank Willenborg (Osnabrück) die Partie anpfiff.

Diese begann zäh. Beide Mannschaften waren auf Sicherheit bedacht. Düsseldorf, das ohne Toptorschütze Rouwen Hennings in der Startelf angetreten war, verzeichnete aber nach guten Hereingaben die ersten Chancen. Erst blockten die Gäste einen Abschluss von Matthias Zimmermann im letzten Moment (14.), dann traf Valon Berisha nach einer abgefälschten Direktabnahme im Sechzehner nur den linken Pfosten (17.).

Mehr Schwung brachte das nicht. Während die Gäste minimal stärker wurden, verlor Röslers Team gerade im Mittelfeld viele Zweikämpfe. Baumgarts Paderborner profitierte davon aber nicht. Kai Pröger (37.) sorgte mit einem schlecht platzierten Freistoß für die einzige Gäste-Möglichkeit in der ersten Hälfte, Düsseldorfs Keeper Florian Kastenmeier parierte. Kurz zuvor war ein Kopfball von F95-Kapitän Kaan Ayhan knapp am Tor vorbei geflogen (32.).

Insgesamt spiegelte das spielerische Niveau die Platzierungen beider Teams in der Tabelle. Die unzufriedenen Anweisungen der Trainer Baumgart und Rösler - beide ohne Mundschutz am Spielfeldrand - waren klar zu vernehmen. In der Pause reagierte nur Baumgart und brachte den Ex-Fortunen Marlon Ritter für Klaus Gjasula.

Fortuna: Berisha und Suttner scheitern am Aluminium

Doch es blieb ein Gruselkick. Paderborn, das in der Hinrunde noch mit erfrischendem Offensivfußball geglänzt hatte, blieb auch nach Wiederanpfiff zunächst sehr ungefährlich. Zugleich tat sich auch die Fortuna trotz mehr Spielanteilen schwer, in die Nähe des Gäste-Tores zu kommen.

Ein Lattenkopfball von Berisha aus der 66. Minute kam daher umso überraschender. SCP-Schlussmann Leopold Zingerle hatte in der Szene Glück, dass der Ball nicht von seinem Rücken über die Linie titschte. Auch bei einem Pfostentreffer von Markus Suttner (81.) half Zingerle der Dusel, auf der Gegenseite vergab Christopher Antwi-Adjei (87.) Paderborns beste Chance.

Fortuna Düsseldorf - SC Paderborn: Die Aufstellungen

Düsseldorf: Kastenmeier - Ayhan, Andre Hoffmann, Gießelmann - Matthias Zimmermann, Stöger, Sobottka, Suttner - Berisha, Thommy - Karaman. - Trainer: Rösler.

Paderborn: Zingerle - Dräger, Hünemeier, Schonlau, Collins - Gjasula - Pröger, Vasiliadis, Antwi-Adjei, Jastrzembski- Srbeny. - Trainer: Baumgart.

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