FC Augsburg - VfL Wolfsburg 1:2: Last-Minute-Treffer von Ginczek sichert Wolfsburger Sieg

SID
Auch ein Eingentor von Brooks reichte dem FCA nicht für einen Punkt gegen Wolfsburg.
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Der FC Augsburg hat zum Restart der Bundesliga nicht punkten können. Ohne Neu-Trainer Heiko Herrlich gab es ein 1:2 gegen den VfL Wolfsburg.

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Heiko Herrlich verließ nach dem Last-Minute-K.o. enttäuscht seine VIP-Loge, weiter unten musste sein Vertreter Tobias Zellner die Trostarbeit erledigen: Nach Herrlichs in jeder Hinsicht verkorkstem Debüt als Trainer des FC Augsburg war die Stimmung bei den Schwaben auf dem Nullpunkt. "Das schmerzt extrem", sagte FCA-Profi Philipp Max nach dem 1:2 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg bei Sky.

Vor allem für Herrlich war die Pleite durch das späte Tor von Daniel Ginczek (90.+1) bitter. Wegen eines Verstoßes gegen die Corona-Regeln verfolgte der 48-Jährige die Partie von der Tribüne und musste dort tatenlos die verdiente Niederlage seiner neuen Mannschaft ansehen.

"Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass der Coach mit dabei ist", sagte Max: "Wir hatten bisher eine richtig gute Zeit. Wir sind alle froh, wenn er nächste Woche dann dabei ist." Interimscoach Tobias Zellner sprach von einer "Besonderheit". Zu seinem Chef auf der Tribüne hatte er während der Partie keinen Kontakt, "wir hatten das letzte Mal am Freitagabend telefoniert".

FCA - VfL Wolfsburg: Die Stimmen

Tobias Zellner (Interimstrainer FC Augsburg): "In der ersten Halbzeit haben wir ein bisschen gebraucht, da war uns Wolfsburg überlegen. Nach der Halbzeit hatten wir eine sehr gute Phase. Der Führungstreffer ist uns leider aberkannt worden. Für Wolfsburg war das ein Hallo-Wach-Effekt, uns hat das etwas runtergezogen. Am Ende haben wir leider in der Defensive gepatzt. Jetzt müssen wir den Blick nach vorne richten. Zu Heiko Herrlich hatte ich das letzte Mal am Freitagabend Kontakt. Das war natürlich eine Besonderheit zwei Tage vor dem Spiel. Aber Heiko hat die Verantwortung übernommen."

Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg): "Wir sind sehr glücklich, dass wir nach dieser langen Phase mit einem Sieg starten konnten. Dass wir in der Nachspielzeit getroffen haben, war natürlich etwas glücklich. Wir waren aber aus meiner Sicht über 90 Minuten die gefährlichere Mannschaft. Wir haben das Spiel im Großen und Ganzen im Griff gehabt. Nach dem aberkannten Tor des FCA haben wir den Druck erhöht, das hat mir gefallen. So ein Sieg ist genauso schön wie vor einem vollen Stadion. Natürlich möchtest du mit deinen Fans feiern. Die Freude war groß, aber wir müssen uns eben sehr disziplinieren."

Augsburg - Wolfsburg: Der Spielverlauf

Kurz vor der Pause war Wolfsburg durch Renato Steffen (43.) erstmals in Führung gegangen, ein Eigentor von Anthony Brooks (54.) sorgte aber für Hoffnung bei den Gastgebern. Am Ende ging der FCA aber leer aus, durch die achte Niederlage aus den letzten zehn Spielen wird es im Abstiegskampf wieder eng. "Das war der Auftakt, und der hat noch nicht viel zu sagen", sagte Torhüter Andreas Luthe dennoch und fügte an: "Wenn der Cheftrainer nicht dabei ist, ist das natürlich scheiße."

Herrlich hatte in der Quarantäne vor dem Spiel gegen die Vorgaben verstoßen und freiwillig auf sein Debüt als FCA-Coach verzichtet. Der Coach hatte das Amt kurz vor der Corona-Pause im März von Martin Schmidt übernommen. An der Seitenlinie wurde er am Samstag von seinem Assistenten Zellner vertreten.

Herrlich werde das Spiel "entspannter und ruhiger schauen, wenn er alleine aus der Loge zusieht", hatte Geschäftsführer Stefan Reuter vor dem Anstoß gesagt. Doch ruhig dürfte es dort kaum zugegangen sein. In dem leeren Stadion tat sich der FCA von Beginn an mit den ungewohnten Bedingungen schwer.

Luthe war erstmals geschlagen, als er kurz vor der Pause einen Kopfball von Steffen nach präziser Flanke von Otavio passieren lassen musste. Auf der anderen Seite gab es für die einfallslosen Augsburger in Halbzeit eins nur eine Gelegenheit, Ruben Vargas scheiterte an Koen Casteels (16.).

Nach der Pause agierte der FCA sofort mutiger. Erst parierte Casteels einen strammen Schuss von Richter (49.), ehe der Ausgleich nach Freistoß von Philipp Max und unter Mithilfe von Brooks gelang. In der 64. Minute jubelten die Augsburger schon über dei Führung durch Felix Uduokhai, doch Schiedsrichter Felix Brych nahm den Treffer nach Videoansicht wegen Abseits zurück. Glück hatte der FCA kurz darauf, als Admir Mehmedi nur den Pfosten traf.

FC Augsburg - VfL Wolfsburg: Die Aufstellungen

Augsburg: Luthe - Framberger, Jedvaj, Suchy (65. Uduokhai), Max - Khedira, Baier - Richter (87. Sarenren-Bazee), Löwen (87. Cordova), Vargas (79. Iago) - Niederlechner. - Trainer: Zellner

Wolfsburg: Casteels - Mbabu, Pongracic, Brooks, Paulo Otavio (87. Roussillon) - Schlager, Arnold - Steffen, Mehmedi, Brekalo (61. Ginczek) - Joao Victor (74. Klaus). - Trainer: Glasner

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