Borussia Dortmund - 1. FC Union Berlin 5:0: Nächster BVB-Kantersieg - und nächster Haaland-Doppelpack

Von SPOX/SID
Erling Haaland (l.) und Jadon Sancho trafen für Borussia Dortmund.
© Getty

Borussia Dortmund hat sein Heimspiel am 20. Spieltag gegen Union Berlin souverän mit 5:0 (2:0) gewonnen und damit Revanche für die überraschende Niederlage im Hinspiel genommen. BVB_Stürmer Erling Haaland spielte erstmals von Beginn an - und trug sich erneut in die Torschützenliste ein.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Haaland hat in seinen ersten drei Spielen für die Schwarz-Gelben nun unglaubliche sieben Treffer markiert - das ist Bundesligarekord. Mit 15 Toren in den ersten drei Rückrundenspielen stellte der BVB zudem die Liga-Bestmarke aus dem Jahr 1966/67 ein.

"Es war sehr hart" sagte Haaland, der 77 Minuten auf dem Platz stand, bei Sky. "Ich muss noch fitter werden, aber das kommt mit noch mehr Einsätzen." Julian Brandt antwortete auf die Frage, ob der Titel in dieser Form realistisch sei: "Realistisch ist alles, klar."

Für Wirbel sorgten Achraf Hakimi und Marco Reus, die nach ihren Auswechslungen ihrem Frust freien Lauf ließen. Hakimi eine trat eine Wasserflasche um, Reus warf sein Tape auf den Rasen und lief entnervt zur Bank, als er in der 71. Minute durch Thorgan Hazard ersetzt wurde.

"Die Jungs wollen natürlich so viel wie möglich spielen. Jeder kämpft um seinen Platz", sagte Kehl im Interview mit Sky und schob nach: "Der Konkurrenzkampf bei uns ist hoch, wir haben eine starke Bank. Man muss es dann auch akzeptieren. Ich werde mit Marco nochmal sprechen, was es in dem Moment war."

In der Tabelle ist Dortmund (39 Punkte) nun bis auf einen Punkt an RB Leipzig heran, Bayern München hat drei Punkte Vorsprung. Leipzig trifft im Topspiel am Abend auf Borussia Mönchengladbach (ab 18.30 Uhr im LIVETICKER), die Fohlen (38) könnten noch am BVB vorbeiziehen. Union Berlin brachte über die 90 Minuten keinen einzigen Schuss auf den Kasten von Roman Bürki und ist jetzt Zwölfter (23 Punkte), sechs Zähler vor dem Relegationsrang.

Borussia Dortmund - Union Berlin: Stimmen

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben das sehr, sehr gut gemacht. Wir hatten sehr gute Balleroberungen. Wir sind natürlich sehr zufrieden."

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Wir waren nicht diese fünf Tore schlechter. Es ist aber beeindruckend, mit welcher Geschwindigkeit und Präzision Dortmund Situationen lösen kann."

BVB - Union Berlin: Die Analyse

Dabei verteidigten die Eisernen, die im 3-4-3 und mit Neuzugang Yunus Malli in der Startelf aufliefen, in der Anfangsphase engagiert, standen hoch und hatten in Person von Bülter die erste Gelegenheit des Spiels. Der BVB kam zu selten ins Tempo und brauchte ein bisschen Glück beim Führungstreffer: Union verlor den Ball am eigenen Strafraum, Sanchos Abschluss war zudem unhaltbar abgefälscht.

Union hielt am eigenen Spielstil fest und versuchte, hinten raus zu spielen - was einige Male brenzlig wurde - und den BVB konsequent in dessen Hälfte unter Druck zu setzen. Bei eigenem Ballbesitz war der Gast allerdings zu mutlos und brachte kaum etwas Gefährliches zustande. Spätestens nach dem 2:0 durch Haaland nach einer Ecke hatte Dortmund das Spiel aber vollends unter Kontrolle, fand spielerische Lösungen im Mittelfeld und lief mehrfach in Überzahl auf die Union-Abwehrkette zu. Zur Pause hätte es gut und gerne auch 4:0 stehen können.

Kurz nach dem Seitenwechsel vergab Sancho frei vor Keeper Gikiewicz die Entscheidung. In der Folge war die Partie gleichwertig, weil beim BVB nun Konsequenz und Genauigkeit fehlten. Union spielte mutiger nach vorn, Bülter verpasste den Anschlusstreffer nur knapp (57.).

In der letzten halben Stunde verzichtete Dortmund mehr auf Ballkontrolle, um blitzschnelle Konter zu fahren - mehrfach erwischte man die zu hoch aufgerückte Union-Hintermannschaft eiskalt und schraubte das Ergebnis in standesgemäße Höhe. Dan-Axel Zagadou feierte zudem nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Comeback. BVB-Neuzugang Emre Can stand noch nicht im Kader.

Borussia Dortmund - Union Berlin: Die Aufstellungen

Dortmund: Bürki - Piszczek, Hummels, Akanji - Hakimi (64. Zagadou), Brandt, Witsel, Guerreiro - Sancho, Reus (71. Hazard) - Haaland (77. Reyna). - Trainer: Favre

Berlin: Gikiewicz - Friedrich, Schlotterbeck, Subotic - Trimmel (74. Ryerson), Gentner (68. Prömel), Andrich, Lenz - Malli (59. Becker), Bülter - Andersson. - Trainer: Fischer

Die Daten des Spiels Borussia Dortmund gegen 1. FC Union Berlin

  • Tore: 1:0 Sancho (13.), 2:0 Haaland (18.), 3:0 Reus (68./FE), 4:0 Witsel (70.), 5:0 Haaland (76.)
  • Vereinsrekord: Erstmals schoss Dortmund in drei Bundesliga-Spielen in Folge fünf Tore - 15 Tore in den ersten drei Rückrundenspielen stellen zudem Bundesligarekord von Gladbach 1966/67 ein.
  • Erling Haaland traf mit jedem seiner ersten sieben Schüsse aufs Tor in der Bundesliga. Sieben Tore nach 77 Spielminuten sind zudem neuer Bundesligarekord.
  • Jadon Sancho ist der erste Spieler der Bundesliga-Historie, der vor seinem 20. Geburtstag die 25-Tore-Marke knackt.
  • Reus war in seinem sechsten Spiel in Folge an mindestens einem Tor beteiligt - das war ihm zuvor letztmals vor über einem Jahr gelungen (ebenfalls sechs Spiele im November/Dezember 2018).
  • Union Berlin kassierte erstmals fünf Gegentore in einem Spiel im deutschen Oberhaus.

Der Star des Spiels: Jadon Sancho (Borussia Dortmund)

Wieder einmal ein überragender Auftritt des Teenagers: Erzielte das 1:0 selbst, weil er nach Ballgewinn am schnellsten schaltete und den Abschluss suchte. Spielte den Pass vor dem Foul an Haaland, das zum Strafstoß führte, und legte auch das 4:0 von Witsel auf. Ebenfalls stark: Julian Brandt als Gestalter im Mittelfeld - und natürlich Haaland selbst.

Der Flop des Spiels: Rafal Gikiewicz (Union Berlin)

Der Union-Keeper war ein Unsicherheitsfaktor, als Union gegen das Pressing von hinten raus spielen wollte. Spielte gleich mehrere Pässe direkt in die Füße des Gegners und hatte Glück, dass vor allem Sancho nach der Pause leichtfertig vergab. Sah beim 5:0 von Haaland ebenfalls nicht gut aus.

Der Schiedsrichter: Benjamin Cortus

Fiel erst überhaupt nicht auf, weil er mit dem Spiel keine Schwierigkeiten hatte. Strittige Szenen und Gelbe Karten blieben eine Stunde lang aus, dann legte Gikiewicz Haaland im Sechzehner. Cortus zeigte auf den Punkt, der VAR gab ihm Recht - der (leichte) Kontakt war da.

Artikel und Videos zum Thema