Borussia Dortmund - RB Leipzig 3:3: Spektakel in Dortmund! Kapitale Patzer kosten BVB den Sieg gegen Leipzig

Von Tim Ursinus
Der BVB und Leipzig haben sich mit einem Remis getrennt.
© getty

Borussia Dortmund hat den Sieg gegen Spitzenreiter RB Leipzig aufgrund von zwei kapitalen Patzern verpasst. Trotz einer zweimaligen Führung kam der BVB nicht über ein 3:3 (2:0) hinaus. Der BVB bleibt Dritter, RBL grüßt weiterhin von der Spitze.

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"Wenn du 2:0 führst, wünschst du dir natürlich, es über die Zeit zu bringen", sagte Roman Bürki: "Leider haben wir es wieder spannend gemacht, am Schluss hat uns auch die Kraft gefehlt."

Auch Trainer Lucien Favre war hin- und hergerissen: "Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt, waren klar besser. Das Unentschieden ist am Ende schwer zu akzeptieren, aber ich sehe die positiven Sachen."

Leipzigs Coach Julian Nagelsmann räumte ein, dass es "ein glücklicher Punkt" für Leipzig gewesen sei: "In der ersten Halbzeit waren wir chancenlos. Dortmund hätte uns die Niederlage beibringen können, aber das haben sie nicht getan. Wir sind froh, dass wir den Vier-Punkte-Vorsprung behalten haben."

Favre setzt wieder auf etablierte Dreierkette

Favre setzte wieder auf die neu etablierte Dreierkette und veränderte seine Startelf gegenüber der 4:0-Gala gegen den FSV Mainz nur auf einer Position: Guerreiro begann für Schulz auf der linken Abwehrseite.

Nagelsmann nahm im Vergleich zum 3:0-Sieg über Düsseldorf drei Veränderungen vor. Für Ilsanker, Nkunku und Schick (alle Bank) starteten Mukiele, Forsberg sowie Poulsen.

Der BVB übernahm von Beginn an die Kontrolle, während sich der Spitzenreiter aus Leipzig mit frühem Pressing in Lauerstellung auf schnelle Konter befand. Der offensiv auffällige Hummels hatte die erste große Chance der Partie, als Gulacsi einen Kopfball des Verteidigers gerade noch so über die Latte lenkte (15.).

Brandt erzielt geniales Tor

In der Folge blieb Dortmund das gefährlichere Team. Erst scheiterten Hakimi und Sancho aus jeweils kurzer Distanz, ehe sich Weigl vom linken Strafraumeck ein Herz fasste und Gulacsi mit einem tückischen Aufsetzer überrumpelte (23.). Der RB-Keeper sah in dieser Szene alles andere als gut aus.

Schwarz-Gelb machte munter weiter! Brandt verarbeitete eine Sancho-Vorlage auf engstem Raum, drehte sich mit einer nahezu unnachahmlichen Bewegung um Upamecano herum und schob trocken ins lange Eck zur verdienten 2:0-Führung ein (34.). Kurz vor dem Pausenpfiff war Bürki dann erstmals gefordert, als der Schweizer den Anschluss mit zwei bärenstarken Paraden vereitelte.

Bürki und Brandt mit schlimmen Patzern

Nach dem Seitenwechsel wurde es dann kurios! Bürki stand erneut im Fokus - diesmal im negativen Sinne. Der BVB-Schlussmann stürmte nach einem langen Ball ohne Not aus dem Sechzehner, verschätzte sich übel und legte per Kopf für Werner auf, der ins leere Tor einschob (47.). Und der nächste Dortmunder Fehler ließ nicht lange auf sich warten: Brandt passte einen Ball direkt in den Lauf von Werner, der Bürki umkurvte und den Ausgleich erzielte (53.).

Die Reaktion auf die verschlafene Anfangsphase blieb jedoch nicht lange aus. Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich verwertete Sancho eine Reus-Hereingabe und brachte die Favre-Elf mit einem Schuss aus rund neun Metern erneut in Führung (55.). Ein schlechtes Stellungsspiel von Guerreiro brachte Leipzig aber erneut ins Spiel zurück, als Schick zum 3:3-Endstand ausglich.

Die Daten des Spiels Borussia Dortmund gegen RB Leipzig

  • Tore: 1:0 Weigl (23.), 2:0 Brandt (34.), 2:1 Werner (47.), 2:2 Werner (53.), 3:2 Sancho (55.), 3:3 Schick (78.)
  • Werner und Sabitzer standen in bisher jedem Bundesligaspiel in dieser Saison in der Startelf.

  • Sabitzer bestritt sein 100. Spiel in der Bundesliga.

  • Seit Saisonbeginn 2018/19 traf der BVB in 24 der letzten 25 Bundesliga-Heimspielen doppelt.
  • Brandt erzielte das 1909. Heimtor für den BVB.

  • Sancho ist mit 19 Jahren und 267 Tagen der jüngste Spieler der Bundesliga-Geschichte, der 22 Mal traf. Er übertrifft damit den Rekord von Horst Köppel (1968).

Der Star des Spiels: Jadon Sancho (BVB)

Der Flügelspieler stellte die Leipziger Hintermannschaft von Beginn an vor große Probleme. Sancho leitete das 1:0 mit einem Sololauf ein, bereitete das 2:0 von Brandt vor und erzielte den wichtigen Treffer zum 3:2. Wurde in der 70. Minute humpelnd ausgewechselt.

Der Flop des Spiels: Marcel Sabitzer (RB Leipzig)

Ein Spiel zum Vergessen für den Österreicher. Lediglich gut jeder zweite Pass fand seinen Weg zum Mitspieler. Alleine in Durchgang eins leistete er sich zudem elf Ballverluste, 16 waren es bei seiner Auswechslung (70.).

Der Schiedsrichter: Tobias Stieler

Souveräner Auftritt! In einer sehr fairen Partie hatte der Unparteiische wenig zu tun. Das Spiel war nur selten unterbrochen, da beide Teams sich kaum Zweikämpfe lieferten.