Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg 0:2: Zehn Wölfe beenden Ergebniskrise

Von SPOX/sid
Stoßgebet: Joao Victor feiert seinen Treffer zum Wolfsburger 2:0 in Frankfurt.
© Getty

Frankfurt ist für den VfL Wolfsburg auch in der Krise eine Reise wert: Mit dem vierten Erfolg bei der Eintracht nacheinander haben die Niedersachsen ihre Talfahrt vorerst gestoppt und den Anschluss an die internationalen Plätze wieder hergestellt.

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Nach sieben Pflichtspielen ohne Sieg gewann der VfL am zwölften Spieltag der Bundesliga trotz einer Halbzeit in Unterzahl mit 2:0 (1:0).

"Das war für uns nach der schlechten Phase ein ganz wichtiger Sieg", sagte Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner. "Wir wussten, dass in Frankfurt die Trauben sehr hoch hängen. Die Spieler waren taktisch sehr diszipliniert und haben gut verteidigt."

Der Niederländer Wout Weghorst (19.) brachte die Gäste mit seinem neunten Pflichtspieltreffer in dieser Saison in Führung. Marcel Tisserand (45.+1) sah nach einem Ellbogen-Check kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit die Gelb-Rote Karte - ungeachtet dieser Hypothek erhöhte Joao Victor (65.) jedoch für die tapfer kämpfenden Wölfe.

"Es ist nur über den Willen gegangen, es fühlt sich brutal gut an", sagte Mittelfeldspieler Maximilian Arnold, der sein 200. Bundesligaspiel absolvierte.

In einer Anfangsphase mit leichtfertigen Ballverlusten der Gastgeber und beinharten Zweikämpfen der Wolfsburger durften beide Torhüter zeigen, dass sie während ihrer Zwangspausen offenbar nichts verlernt hatten.

Überraschende Gästeführung durch Weghorst

VfL-Torhüter Koen Casteels, der wegen eines Haarrisses im rechten Wadenbein seit Anfang September kein Spiel bestritten hatte, parierte einen Flugkopfball von Goncalo Paciencia (9.). Kurz darauf entschärfte auf der anderen Seite Felix Wiedwald in seinem ersten Bundesliga-Spiel seit zweieinhalb Jahren den Alleingang von William (10.).

Beim Gegentor war der 29-Jährige, Nummer drei der Hessen allerdings machtlos, da Weghorst instinktiv seinen Kopf in den Schuss von Arnold hielt und den Ball damit entscheidend abfälschte.

"Von unserer Heimstärke haben wir sehr viel vermissen lassen", kritisierte Eintracht-Trainer Adi Hütter. "Wir haben von der ersten Minute nicht ins Spiel gefunden, waren nicht griffig. Unsere Flanken waren viel zu unpräzise, deshalb haben wir uns sehr schwergetan."

Victor nutzt Wiedwald-Patzer zur Entscheidung

Kurz vor der Pause wurde das Wölfe-Trainer Oliver Glasner zu bunt, er forderte von seinen Schützlingen gestenreich ein, sich nicht zu tief in die eigene Hälfte drängen zu lassen. Nach dem berechtigten Platzverweis für Tisserand wurde das allerdings noch schwieriger.

Mit Wiederanpfiff intensivierte die Eintracht, die mit einem Mann mehr vor wenigen Wochen Rekordmeister Bayern München aus dem Stadion geschossen hatte (5:1), ihre Angriffe. Bei allem Vorwärtsdrang mussten die Hessen vereinzelt aber auch Nadelstiche wie den von Wolfsburgs Abwehrchef Jeffrey Bruma (53.) überstehen.

Nach rund einer Stunde war Wiedwald, der eigentlich eine solide Vorstellung ablieferte, dann doch die fehlende Spielpraxis anzumerken. Nachdem ein erster Abspielfehler noch ohne Schaden blieb, nutzte Victor den zweiten eiskalt aus.

"Der arme Kerl hat eine gute Leistung gezeigt, es tut mir leid für ihn", sagte Eintracht-Stürmer Dost bei Sky: "Wenn ein Torhüter einen Fehler macht, resultiert daraus meist ein Tor. Das ist bitter, aber es kann passieren."

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