Achraf Hakimi, Dan-Axel Zagadou, Mario Götze: Drei Einzelbetrachtungen beim BVB

Haben beim BVB zuletzt überzeugt: Achraf Hakimi, Mario Götze und Dan-Axel Zagadou.
© Getty
Cookie-Einstellungen

Mario Götze (2 Startelfeinsätze in Folge)

265 von 1.170 möglichen Pflichtspielminuten hat Mario Götze in dieser Saison erst absolviert. Dies führte zu Saisonbeginn zu einer langwierigen Diskussion, die zwar noch nicht ausgestanden ist, zuletzt aber auch dank mehrere Appelle seiner Mitspieler etwas versickerte.

Das lag jedoch vor allem daran, dass Götze in den letzten Wochen wieder mitkicken durfte im so gut funktionierenden schwarzgelben Ensemble. 180 seiner 265 Spielminuten riss er in den vergangenen beiden Spielen gegen Atletico und Hertha ab - und das nicht nur zum ersten Mal seit Anfang Mai, sondern auch in ungewohnter wie ungeliebter Rolle.

In Vertretung von Torjäger Paco Alcacer entschied sich Favre zuletzt zwei Mal in Serie für Götze als Spitze und damit gegen Maximilian Philipp, der gegen seinen Ex-Klub aus Berlin sicherlich nicht unmotiviert gewesen wäre. Götze selbst votiert eher für Einsätze auf der Achterposition. Doch seine Darbietungen zeigten: Favre lag mit dieser Entscheidung nicht falsch.

Favre über Götze: "Er spürt den Fußball"

Der Weltmeister von 2014 interpretierte die Neuneinhalb-Position, wie der Trainer sie nennt, enorm variabel und damit anders als Philipp, bei dessen Versuchen man häufiger erkannte, dass Einsätze als alleiniger Stürmer nicht zu seinem Spezialgebiet gehören. Götze jedoch war spritzig, laufstark, wich auf die Flügel aus, legte die Bälle gekonnt ab, war durchsetzungsstark und arbeitete gut mit nach hinten. Zudem bereitete er den Dortmunder Führungstreffer vor.

"Für mich hat er sehr gut gespielt", sagte Favre über Götze nach dem 2:2 gegen die Hertha. "Er bewegt sich richtig gut und bietet den Mitspielern Lösungen an. Er spürt den Fußball. Er hilft defensiv sehr viel mit, läuft viel, presst - das ist sehr gut."

Das hörte sich vor nicht allzu langer Zeit noch ganz anders an. Favre gingen die Fragen nach Götze merklich auf den Zeiger, doch das bisschen, was er über ihn sagte, war für Götze wenig aussichtsreich. Ein Platz im System für Götze zu finden? Schwierig, meinte der Schweizer.

Götze kann sich mit neuer Position anfreunden

Nun lieferte Götze seinem Coach aber zwei Bewerbungsschreiben ab, die Mut machen und belegen, dass Götze im Saft steht und durchaus in der Lage ist, der Mannschaft zu helfen. Zumal in einigen Szenen, auch schon gegen Atletico, wieder jene Spielintelligenz aufblitzte, die Götze zu Beginn seiner Karriere so einzigartig machte.

In engen Räumen technisch sauber zu spielen, sich leichtfüßig zu bewegen und die Bälle fehlerfrei weiterzuleiten, um Räume zu öffnen - das sind die Zutaten, die Götzes Spiel ausmachen können. "Wenn wir es so spielen, mit vielen flüssigen Positionswechseln, dann macht die Position richtig Spaß und ich kann mich definitiv damit anfreunden", sagte Götze am Samstagnachmittag.

Bleibt nur die Frage: Wohin mit Götze, sollte Alcacer wieder fit werden und dann auch mal mehrere Spiele am Stück absolvieren können? Die Geräuschkulisse um Götze wird in den nächsten Monaten sicher nicht geringer werden, seine Formkurve zeigt aber nach oben und die Aussicht auf Spielzeit ist nun gestiegen. Und das ist für ihn bestimmt keine schlechte Erkenntnis.