Kovac nahm in seiner Startaufstellung gleich vier Änderungen vor: Für Alaba durfte Rafinha links hinten verteidigen, Süle und Tolisso kamen für Hummels (Probleme mit dem Sprunggelenk) und Goretzka (Hüftprobleme) und Gnabry erhielt den Vorzug gegenüber Ribery, der unter der Woche angeschlagen war.
Die Zuschauer in der Allianz Arena mussten nicht lange auf den ersten Aufreger warten. In der 2. Minute wehrte Thiago eine Hereingabe von der linken Seite im Strafraum mit der Hand ab. Den anschließenden Elfmeter verschoss Volland, weil aber etliche Bayern-Spieler zu früh in den Strafraum gelaufen waren, wurde der Strafstoß wiederholt. Wendell probierte es diesmal und behielt die Nerven.
In der Folge übernahmen die Münchner die Initiative, drückten wütend auf den Ausgleich und wurden schnell durch einen satten Außenristschuss von Tolisso belohnt, der kurz vor der Pause verletzt ausgewechselt werden musste. Durch den Treffer des Weltmeisters beflügelt, fuhren die Gastgeber Angriff um Angriff. Robben besorgte dann mit einem sehenswerten Volley die folgerichtige Führung.
Die Werkself, die mit der Bürde von zwei Niederlagen an die Isar gereist war, ließ auch nach dem Rückstand jegliche Offensivbemühung vermissen, kam bisweilen nicht aus der eigenen Hälfte. Auch nach dem Seitenwechsel dominierte Bayern das Geschehen nach Belieben. Offenbar aus Angst vor einer höheren Pleite investierten die Gäste aus der Farbenstadt viel zu wenig. Nach einem brutalen Einsteigen gegen Rafinha holte sich der zuvor eingewechselte Bellarabi zu allem Überfluss die Rote Karte, ehe der ebenfalls von der Bank gekommene James den Sack endgültig zumachte.
Die Daten des Spiels FC Bayern München gegen Bayer 04 Leverkusen
- Tore: 0:1 Wendell (Handelfmeter, 6.), 1:1 Tolisso (10.), 2:1 Robben (19.), 3:1 James (89.)
- Rote Karte: Bellarabi (80./Leverkusen)
- Bes. Vorkommnis: Neuer hält Handelfemter gegen Volland (4.)
- Arjen Robben erzielte sein 140. Pflichtspieltor für den FC Bayern und zog damit mit Giovane Elber gleich.
- Robert Lewandowski hat sein 200. Pflichtspiel für die Bayern bestritten.
- Zum ersten Mal in der Bundesliga-Geschichte verlor Bayer Leverkusen alle drei Spiele zum Saisonauftakt.
Der Star des Spiels: Arjen Robben (FC Bayern München)
Etwas in die Jahre gekommen? Mitnichten! Der Niederländer traf erst sehenswert und kurbelte im Anschluss das Angriffsspiel der Münchner unermüdlich an. Beinahe jede Offensivaktion der Hausherren lief über Robbens Seite. Ganz starke Partie des 34-Jährigen.
Der Flop des Spiels: Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)
Der Nationalspieler machte - wie die gesamte Bayer-Mannschaft - einen extrem verunsicherten Eindruck. Beim 1:2 aus Leverkusener Sicht legte Tah Robben den Ball ohne Not per Kopf auf. Dieser bedankte sich für die Einladung und knallte die Kugel in den Winkel. Beim 1:3 verlor er das Kopfballduell gegen James.
Der Schiedsrichter: Tobias Welz
Bewies in einer hitzigen Anfangsphase den Überblick. Welz lag mit seiner Entscheidung, auf Handelfmeter für Leverkusen zu entscheiden richtig und ließ den ersten Versuch von Volland berechtigterweise wiederholen. Auch der Platzverweis für Karim Bellarabi zehn Minuten vor Ende war nachvollziehbar.
Bayern München gegen Bayer Leverkusen: Die Reaktionen der Trainer
Niko Kovac (Trainer Bayern München): "Wir haben den Rückstand schnell egalisieren können. Die schnellen Spieler von Leverkusen haben wir gar nicht ins Spiel kommen lassen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir das 3:1 früher machen. Das Einzige, was weh tut, ist die Verletzung der beiden Spieler. Wir haben den dritten Bundesligaspieltag und ich habe das Gefühl, dass wir Freiwild sind."
Heiko Herrlich (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen. Der erste Konter hat gleich gut funktioniert. Ich hatte die Hoffnung, dass uns das Selbstvertrauen gibt. Die ersten beiden Gegentreffer waren Geschenke. Da haben wir ein Stück weit Anschauungsunterricht bekommen."