TSG Hoffenheim - Bayer Leverkusen 4:1: Werkself verliert CL aus den Augen

SID
TSG 1899 Hoffenheim hat Bayer Leverkusen geschlagen.
© Getty

Trotz seiner hochgehandelten Jungstars um "100-Millionen-Euro-Mann" Kai Havertz verliert Bayer Leverkusen die Champions League immer mehr aus den Augen. Die Werkself unterlag zum Auftakt des 27. Bundesliga-Spieltags in einer packenden Partie 1:4 (1:1) bei der TSG Hoffenheim und kassierte ihre zweite Pleite in Folge.

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"Wir hätten in der ersten Halbzeit mehr Tore schießen müssen", haderte Leverkusen-Trainer Peter Bosz nach der Partie: "In der zweiten Halbzeit haben wir nicht gut verteidigt. Wir waren viel zu offen. Das war einfach schlecht. Letztlich haben wir zurecht verloren."

Besser war da naturgemäß die Stimmung bei TSG-Coach Julian Nagelsmann. Man sei zwar glücklich in Führung gegangen, habe aber "alles sehr gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Die Jungs haben das auch emotional sehr gut gemacht. Sie wussten, dass es unsere letzte Chance ist, oben dran zu bleiben", freute er sich.

Durch die Niederlage liegt Bayer vorerst fünf Punkte hinter dem rheinischen Rivalen Borussia Mönchengladbach auf Platz vier. Der Algerier Belfodil (10., 61.), ein Eigentor von Sven Bender (52.) sowie Andrej Kramaric (79.) sorgten für den deutlichen Sieg der Kraichgauer, die bis auf einen Punkt an Bayer herangerückt sind. Daran änderte auch das Tor des Ex-Hoffenheimers Kevin Volland (17.) nichts.

Vor der Begegnung hatten die Spekulationen um Bayer-Nationalspieler Havertz für Schlagzeilen gesorgt. Die Leverkusener wollen das 19 Jahre alte Ausnahmetalent angeblich nicht unter 100 Millionen Euro ziehen lassen. Gleichzeitig soll Rekordmeister Bayern München eine Offerte in Höhe von 75 Millionen Euro vorbereiten, um Havertz im kommenden Jahr aus seinem bis 2022 laufenden Vertrag auszulösen.

Die 28.350 Zuschauer in der Sinsheimer Arena sahen schon in der dritten Minute die erste große Möglichkeit für die Gäste. Nach einem Querpass von Leon Bailey klärte TSG-Verteidiger Benjamin Hübner in höchster Not vor dem einschussbereiten Volland.

Die Kraichgauer, die ohne den gesperrten Nationalspieler Nico Schulz auskommen mussten, bekamen in der Anfangsphase kein Bein auf den Boden. Die Leverkusener, bei denen der gesperrte Wendell fehlte, dominierten den Gastgeber.

TSG Hoffenheim dank Belfodil früh auf Kurs

Um so überraschender fiel die Führung durch Belfodil nach einem tollen Konter über Hübner und den kroatischen Vize-Weltmeister Kramaric. Der Leverkusener Nationalspieler Jonathan Tah war mit seinem Stellungsfehler auch an diesem Treffer beteiligt.

Die Rheinländer waren aber nur kurz beeindruckt. Nach Vorarbeit von Nationalspieler Julian Brandt traf Volland per Kopf zum Ausgleich. Kurz nach dem Tor vergaben Karim Bellarabi und Volland eine Doppelchance zur Führung (20.).

Auf der Gegenseite sorgte Kerem Demirbay für Gefahr (22.). Zwei Minuten später musste Bellarabi aufgrund einer Oberschenkelverletzung raus. Für ihn kam Charles Aranguiz. In der 29. Minute hatte Kramaric die erneute Führung für die TSG auf dem Fuß.

Drei Minuten später hatte Leverkusen Glück, dass Belfodil bei seinem vermeidlichen zweiten Tor hauchdünn im Abseits stand. Kurz darauf vergab Leonardo Bittencourt für die TSG (34.). Nur zwei Minuten später musste auch Bayer-Kapitän Lars Bender angeschlagen vom Platz, für ihn kam Mitchell Weiser. Die letzte Chance der begeisternden ersten Hälfte vergab Brandt (42.).

Kurz nach dem Seitenwechsel war auch Hoffenheim von einer Verletzung betroffen. Joelinton musste runter, Nadiem Amiri kam (51.). Nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung brachte der 22-Jährige den Ball Richtung Tor, Bender fälschte unhaltbar für seinen Torwart Lukas Hradecky ab.

Nach dem Rückstand drängte Leverkusen auf den Ausgleich, Brandt (57.) und Bailey (59.) vergaben. Belfodil und Kramaric machten es auf der Gegenseite besser.

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