RB Leipzig - Hertha BSC 5:0: Bullen feiern Schützenfest - Poulsen mit Dreierpack

SID
Pal Dardai zeigte sich nach der deutlichen Niederlage enttäuscht.
© getty

Dank eines überragenden Yussuf Poulsen hat Fußball-Bundesligist RB Leipzig einen weiteren großen Schritt Richtung Champions League absolviert. Der Däne traf beim überzeugenden 5:0 (2:0)-Erfolg über Hertha BSC per Dreierpack (27./56./62.). Die weiteren Tore erzielten Emil Forsberg (17.) und Winterneuzugang Amadou Haidara (64.).

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Als "die gefühlt größte Niederlage in meiner Trainerkarriere" bezeichnete Hertha-Coach Pal Dardai die Pleite und wurde noch deutlicher: "Schmerzhaft, das wird eine schöne Busfahrt. Ich will es gar nicht erklären und keine Ausreden suchen, das bringt nichts. Das war heute keine Mannschaft, nicht defensiv, nicht offensiv, es war kein Spielplan erkennbar. Ich habe es unter der Woche schon gespürt. Die Stimmung war nicht ganz in Ordnung. Eine gute und verdiente Klatsche, normalerweise hätte es ein 8:0 sein können."

Deutlich besser war die Laune bei Ralf Rangnick, der seine Mannschaft in großen Tönen lobte: "Zuhause war es unser bestes Spiel in dieser Saison. Wir haben mit und gegen den Ball nur sehr wenig zugelassen. Heute waren wir auch richtig effizient. Eine super Vorarbeit von Timo Werner beim zweiten Tor. Es war seit langem sein bestes Spiel, ich war mit ihm heute sehr zufrieden. Wir haben bewusst mutig aufgestellt, auf einer gewissen Art und Weise riskant. Yussuf wird derzeit belohnt für das, was er macht."

Durch den ersten Heimsieg in der Bundesliga im Jahr 2019 schraubten die Sachsen ihr Punktekonto auf 52 Punkte und festigten den dritten Tabellenplatz. Hertha kassierte bereits die dritte Niederlage in Folge und kann seine Hoffnungen auf die Teilnahme an der Europa League wohl endgültig begraben.

Hatte RB in der laufenden Saison vor allem stark auf die Defensive gesetzt und mit Abstand die wenigsten Gegentreffer in der Liga kassiert, forderte Rangnick gegen Berlin wieder den alten Offensivwirbel. Forsberg, Poulsen und auch der zuletzt in der Nationalmannschaft blasse Timo Werner brannten ein Feuerwerk ab und ließen die überforderten Berliner kaum Luft holen.

Fabian Lustenberger leitet Debakel ein

Gefüttert wurde das Trio mit guten Bällen von Kevin Kampl. Seine Flanke in den Strafraum schnappte sich Forsberg in der 17. Minute und drosch den Ball an Herthas Keeper Rune Jarstein vorbei zum 1:0 ins Netz. Zu dem Zeitpunkt hätte es auch schon 2:0 oder 3:0 stehen können, so dominant waren die Gastgeber.

Hertha wusste mit dem Druck nicht umzugehen. Fabian Lustenberger, der für den verletzten Jordan Torunarigha (Knöchelverletzung) in die Abwehrkette rückte, patzte gegen den wie wild anlaufenden Poulsen. Werner zog mit dem Ball aufs Tor zu, passte wiederum auf Poulsen, und der Däne machte sein 13. Saisontor.

Poulsen von Fans frenetisch gefeiert

Nach dem Wechsel war es vor allem wieder Werner, der im gegnerischen Strafraum auf den Ball ging, um selbst auch noch zum Abschluss zu kommen. Dabei wirkte der Schwabe, dessen Zukunft weiter ungewiss ist, manchmal etwas übermotiviert. In der 48. Minute jagte Werner den Ball auf Tribüne, nachdem ihn Forsberg mustergültig mit der Hacke bedient hatte.

Kurz drauf legte Forsberg erneut Poulsen auf, und der Däne bedankte sich mit seinem zweiten Tor. Doch damit noch nicht genug. Nach einem langen Pass von Tyler Adams lupfte Poulsen in der 62. Minute den Ball aus vollem Lauf in bester Zlatan-Ibrahimovic-Manier über Herthas Keeper Jarstein ins Tor. Neuzugang Haidara stellte kurz danach auf 5:0. Als Rangnick Poulsen vorzeitig vom Feld holte (70.), gab ohrenbetäubenden Applaus in der Arena aus.

Artikel und Videos zum Thema