VfB Stuttgart - RB Leipzig 1:3: Sabitzers Traumtor verlängert Stuttgarter Krise

Von Stefan Petri
Marcel Sabitzer verwandelt den Freistoß zum 2:1 für Leipzig.
© getty

RB Leipzig hat am 22. Spieltag der Bundesliga einen 3:1-Auswärtserfolg beim VfB Stuttgart gefeiert. Die Bullen verteidigen auf Rang vier damit ihren Vorsprung auf die Verfolger, der VfB bleibt auch mit dem neuen Sportvorstand Thomas Hitzlsperger in der Krise - hier geht es zu den Highlights.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Mit seinem neuen Boss Hitzlsperger an der Seitenlinie stellte VfB-Trainer Weinzierl Pavard zentral in eine Dreier- bzw. Fünferkette, im Sturm war Gomez zurück und gleichzeitig Kapitän. Bei RB kehrte Forsberg in die Startelf zurück.

Beide Teams waren von Beginn an um schnelles Umschalten bemüht. Während der VfB dabei vor allem auf lange Bälle setzte, suchte Leipzig nach flachen Steilpässen. Der erste Angriff führte direkt zum Erfolg, eine gleich doppelt abgefälschte Hereingabe musste Poulsen nur noch einschieben.

Nur wenige Minuten später glich der VfB durch einen glücklichen Handelfmeter aus und hielt bis zur Pause in der Folge gut mit. In einer Phase ohne große Höhepunkte verteidigten beide Teams tief, Leipzig konnte seine spielerischen Vorteile nicht ausnutzen. Hatte Stuttgart mal längere Ballbesitzphasen, endeten sie zumeist mit einer Flanke ins Nichts, nur einmal wurde es vor der Pause durch Kabaks Kopfball noch gefährlich.

Leipzig kam mit mehr Schwung und ein paar ordentlichen Möglichkeiten aus der Pause, bevor das Spiel erneut verflachte und von Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt war. Ein perfekter Freistoß von Sabitzer brachte RB auf die Siegerstraße, zuvor hatte Gulacsi den Rückstand durch Ascasibar verhindert. Als Stuttgart anschließend mehr aufmachte, führte der erste Konter über Poulsen prompt zur Entscheidung. Der VfB versuchte in der Schlussphase alles, Gulacsi hielt stark gegen Esswein (80.), Gomez stand bei seinem vermeintlichen Anschlusstreffer im Abseits.

Leipzig hält durch den Erfolg Kurs auf die Königsklasse, der VfB bleibt weiter auf dem Relegationsplatz.

Die Daten des Spiels VfB Stuttgart gegen RB Leipzig

  • Tore: 0:1 Poulsen (6.), 1:1 Zuber (16./HE), 1:2 Sabitzer (68.), 1:3 Poulsen (74.)
  • Stuttgart holte nur 1 von 21 möglichen Punkten aus den letzten 7 Bundesliga-Spielen und spielt mit nur 15 Punkten nach 22 Partien die schwächste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte!
  • Nur 3 von 30 Teams der Bundesliga-Historie mit maximal 15 Punkten nach 22 Spielen hielten am Saisonende die Klasse (10%). Zuletzt gelang dies Augsburg 2012/13 (Platz 15 mit 15 Zählern nach 22 Spielen).
  • Der VfB stellt mit 50 Gegentoren nach 22 Spielen seinen Negativ-Rekord für eine Bundesliga-Saison zu diesem Zeitpunkt aus der Abstiegssaison 1974/75 ein.
  • RB Leipzig feiert den 3. Bundesliga-Auswärtssieg in Serie - das gelang den Sachsen zuvor nur im Herbst 2016 (4 Auswärtssiege in Folge).

Der Star des Spiels: Yussuf Poulsen (RB Leipzig)

Mit seinem Doppelpack der Matchwinner. Beim frühen Führungstreffer stand er goldrichtig, den Konter zum 3:1 schloss er im Stile eines Torjägers ab. Holte zudem den Freistoß vor dem 2:1 heraus.

Der Flop des Spiels: Ozan Kabak

Der junge Innenverteidiger hätte vor der Pause fast per Kopf getroffen. In Halbzeit zwei an beiden Gegentoren beteiligt: Ging gegen Poulsen an der Strafraumgrenze etwas naiv in den Zweikampf, kam dann gegen den Dänen beim 1:3 nicht hinterher.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer

Entschied beim Handspiel von Orban auf Elfmeter, nachdem er sich die Bilder noch einmal an der Seitenlinie angesehen hatte. Auf dem Papier eine vertretbare Entscheidung, für Orban aber extrem unglücklich, weil definitiv keine Absicht. Den Freistoß für Poulsen vor dem 2:1 könnte man auch in die andere Richtung pfeifen. Ansonsten auf der Höhe des Geschehens.

VfB Stuttgart gegen RB Leipzig: Die Reaktionen der Trainer

Markus Weinzierl (Trainer VfB Stuttgart): "Wir haben nach dem Rückstand eine tolle Reaktion gezeigt, wir waren dem zweiten Tor näher als Leipzig, das hätten wir gebraucht. Die Situation zum 1:2 hat das Spiel entschieden, das war ein fragwürdiger Freistoß. Dann bekommen wir den Konter, weil wir zu schnell, zu viel wollen. Aber wir haben ein anderes Gesicht als in Düsseldorf gezeigt, das war eine klare Leistungssteigerung. Über meine Zukunft mache ich mir keine Gedanken."

Ralf Rangnick (Trainer RB Leipzig): "Ich finde, wir haben mit Ausnahme der ersten fünf Minuten eine richtig schlechte erste Halbzeit gespielt. Das war Larifari-Gekicke, vielleicht habe einige gedacht, es geht hier leicht. In der zweiten Halbzeit haben wir die Herangehensweise geändert, das war zwingend notwendig. Es war keine Glanzleistung, aber es waren sehr wichtige drei Punkte."

Artikel und Videos zum Thema