Hertha BSC - FC Schalke 04 2:2: Wilder Kampf endet ohne Sieger

Hertha BSC und der FC Schalke 04 lieferten sich einen wilden Schlagabtausch.
© Getty

Hertha BSC und Schalke 04 haben sich nach einem wilden Schlagabtausch am 19. Spieltag 2:2 (2:2) getrennt. Die Gäste aus Gelsenkirchen verspielten eine zweifache Führung - und mussten weitere Verletzte beklagen.

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Hertha-Coach Dardai vertraute auf die gleiche Elf, die Nürnberg zum Rückrundenstart mit 3:1 geschlagen hatte. Auch sein Gegenüber Tedesco sparte im Vergleich zum 2:1 gegen Wolfsburg an personellen Änderungen, nahm notgedrungen nur einen Wechsel vor: Konoplyanka ersetzte den gesperrten McKennie. Hieß also auch: Jungspund Nübel hütete wieder anstelle von Kapitän Fährmann das Schalker Tor.

Der 22-jährige Paderborner war zunächst aber kaum gefordert. Vielmehr rückte Hertha-Keeper Jarstein in den Fokus, als ihn Schalkes Stürmer Skrzybski nach nur 17 Sekunden aus rund 15 Metern zu einer Parade zwang. Rund 16 Minuten später war Jarstein allerdings machtlos, als Konoplyanka mit einem fein platzierten Schuss aus 20 Metern zur Führung der Gäste traf.

Statt weiterer gefährlicher Torraumszenen bekamen die Zuschauer im frostigen Berliner Olympiastadion in der ersten halben Stunde ein buntes Sanmelsurium an rüden Zweikämpfen geboten. Erst sorgte ein Brutalo-Foul von Rekik mit offener Sohle an Schöpf für eine mehrminütige Unterbrechung (13.), dann rasselten Stambouli und Maier zusammen (19.). Für beide Schalker ging es nicht weiter, Tedesco wechselte Serdar und Bentaleb ein.

Vor allem Stamboulis Ausfall brachte die taktische Ordnung der Gelsenkirchener Defensive durcheinander. Wie sehr, belegte die 39. Minute, als Hertha die Tedesco-Elf nach allen Regeln der Kunst auskonterte. Maier dribbelte durchs halbe Mittelfeld und spielte Duda am Strafraumeck an, der den Ball per Hacke auf den einlaufenden Grujic legte. Die Leihgabe aus Liverpool blieb gegen Nübel cool und erzielte per Flachschuss das 1:1.

Ein perfekter Spielzug, der allerdings nur den Auftakt eines hektischen, fernab jeglicher Struktur geführten Schlagabtauschs zum Ende der ersten Halbzeit bildete. Fünf Minuten später jubelten die Schalker schon wieder, als der im Sechzehner verwaiste Uth eine flache Oczipka-Hereingabe mit einem wuchtigen Schuss verwandelte (44.). Die zwischenzeitliche Führung hielt jedoch keine fünf Minuten, weil die Schalker Defensive erneut pennte. Ibisevic narrte nach einer Flanke von Selke Sane und köpfte die Kugel aus kurzer Distanz am machtlosen Nübel vorbei ins Glück (45.+4).

Auch nach dem Seitenwechsel ging es hin und her. Nübel parierte einen Selke-Schuss herausragend (61.), auf der Gegenseite entschärfte Jarstein zwei Großchancen von Serdar (70.) und Skrzybski (73.). Einen Sieger gab es am Ende trotzdem nicht - ganz zum Missfallen von Tedesco. Der Schalker Coach war mehrfach tobend in der Coaching Zone zu sehen - vor allem wegen der aggressiven Zweikampführung der Hauptstädter. Auch Skrzybski musste in der Schlussphase verletzt vom Feld.

Die Daten des Spiels Hertha BSC gegen FC Schalke 04

  • Tore: 0:1 Konoplyanka (17.), 1:1 Grujic (39.), 1:2 Uth (44.), 2:2 Ibisevic (45.+4)

Der Star des Spiels: Yehven Konoplyanka (FC Schalke 04)

Neben Uth aktivster und kreativster Schalker Offensivspieler. Ging oft ins Eins-gegen-Eins und erzielte mit seinem Kunstschuss einen noch schöneren Treffer als der gebürtige Kölner. Punktete zudem mit einer starken Passquote in der gegnerischen Hälfte (87,5 Prozent). Aufseiten der Hausherren stark: Duda, dessen geniale Vorarbeit zum 1:1 in den nächsten Tagen noch oft zu sehen sein wird.

Der Flop des Spiels: Karim Rekik (Hertha BSC)

Eigentlich einer der besten Zweikämpfer der Partie, eroberte mit acht Bällen die meisten seiner Mannschaft. Hätte aber schon nach 13 Minuten des Feldes verwiesen werden können, wenn nicht sogar müssen, als er Schöpf rücksichtslos umtrat.

Der Schiedsrichter: Felix Brych

Hatte trotz seiner Erfahrung Schwierigkeiten, der bisweilen übertriebenen körperlichen Härte auf dem Platz Einhalt zu gebieten und wilde Rudelbildungen zu vermeiden. Verschonte Rekik nach dessen brutalem, rotwürdigen Einsteigen gegen Schöpf. Entschied nach einer guten Stunde immerhin zurecht nicht auf Elfmeter für Hertha, als Plattenhardt aus kurzer Distanz an Rudys Hand schoss.

Die Reaktionen zum Spiel Hertha BSC - FC Schalke 04

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC) bei Eurosport: "Wir haben gut angefangen, bei den beiden Gegentoren haben wir schlecht verschoben. Insgesamt müssen wir das Ergebnis akzeptieren. Das war für beide Teams ein gutes Resultat."

Domenico Tedesco (Trainer FC Schalke 04): "Wir waren gut im Spiel, auch nachdem aufgrund von Verletzungen eine gewisse Hektik aufgekommen ist. Wir hatten einen Tick mehr vom Spiel."

Mark Uth (FC Schalke 04): "Ich hatte Spaß. Es war ein gutes Fußballspiel. Wir haben leider versäumt, das Dritte zu machen. Es ist aber okay, beim Tabellensechsten einen Punkt zu holen. Wir wollen die durchwachsene Hinrunde wieder gut machen."

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