Fünf Gründe für den BVB-Erfolg: Darum dominiert Dortmund die Liga

Der BVB gewann auch das letzte Spiel des Jahres 2018.
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  • Balance und Stabilität

Dass die Schwarz-Gelben offensiv überragend besetzt sind, war auch schon im Vorjahr klar. Doch punktuelle Ergänzungen wie Knipser Paco Alcacer (zwölf Ligatore) oder die starke Entwicklung der Youngster, allen voran Megatalent Jadon Sancho, haben den BVB nochmal auf eine neue Stufe gehoben.

Viel wichtiger für den Erfolg ist allerdings die wiedergefundene Stabilität in der Defensive. Angefangen vom gegenüber der Vorsaison kaum wiederzuerkennenden Roman Bürki bis hin zu Königstransfer Axel Witsel.

"Er ist mit seiner internationalen Erfahrung und seiner Abgeklärtheit ein ganz wichtiger Spieler. Er gibt nach innen Selbstvertrauen und strahlt das Gleiche nochmal nach außen aus", erklärte Zorc.

Und weiter: "Die Mannschaft hat mehrmals gezeigt, dass es schwer ist, sie zu besiegen. Das war im letzten Jahr wesentlich einfacher gegen uns. Wir haben auch viel dafür getan, um einige robuste Typen zu holen. Natürlich hat auch der Trainer seinen Anteil, der eine klare Balance zwischen Offensivfußball und Absicherung findet. Das macht es alles aus. Aber es ist ja erst die Hälfte gespielt."

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  • Tiefe Bank

Zwar hat die Borussia schon in den vergangenen Jahren versucht, den Kader für die Mehrfachbelastung in der Champions League doppelt zu besetzen. Doch erst jetzt scheint das Puzzle aufzugehen.

Hochkaräter wie Christian Pulisic, Jacob Bruun Larsen, Marius Wolf und Mo Dahoud waren gegen Gladbach nur Ersatz, können aber jederzeit bedenkenlos in die erste Elf integriert werden. Exemplarisch zeigte das Mario Götze, der nach seiner Einwechslung für den verletzten Alcacer ein überragendes Spiel machte und die Vorlagen für beide Treffer gab.

"Wir haben dieses Jahr extrem viel Qualität von der Bank, das darf man echt nicht vergessen. Da haben wir extrem viele Tore gemacht und Spiele hinten raus gewonnen, das ist auf jeden Fall ein großer Bonus", sagte Reus.

Noch deutlicher wurde gegen Gladbach der Qualitätsschub in der Abwehr, wo der letztjährige Unsicherheitsfaktor Ömer Toprak und vor allem der nominelle Mittelfeldspieler und Dauerreservist Julian Weigl die verletzten Manuel Akanji und Abdou Diallo überzeugend ersetzten.

"Es ist nicht so ohne, wenn ein Innenverteidiger ausfällt und eine Notlösung rein muss. Weigl hat das aber genauso gut gemacht wie ein gelernter Innenverteidiger", meinte ZDF-Experte Oliver Kahn.

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  • Erfolgshunger

Der BVB hat zwar 2017 den DFB-Pokal gewonnen, doch in der Liga lief der einstige Erzrivale in den letzten sechs Jahren weit hinter Dauer-Meister Bayern München hinterher. Das ist in dieser Saison umgekehrt - weil man sich offenbar in der Ruhrpott-Metropole wieder voll aufs Malochen fokussiert.

"Wenn man die Entwicklung seit Sommer anschaut, ging es schon sehr rasant. Aber unsere Bodenständigkeit und eine gewisse Art von Demut werden wir uns weiter beibehalten. Das hat uns jetzt auch so stark und erfolgreich gemacht", analysierte Kehl treffend.

Sinnbildlich dafür steht Reus, der als Kapitän und Führungsspieler eine "phänomenale Entwicklung" (Zorc) hinter sich hat. Der Nationalspieler ist Torschütze, Vorbereiter und Antreiber zugleich - und er hält nach außen den Ball flach.

"Jeder will Deutscher Meister werden, dafür spielt man Fußball. Aber es ist noch eine lange Saison", mahnte Reus, der erstmals die Schale holen würde.

"Wenn wir als Team weiter gesund bleiben und unsere Leistung so abrufen können, dann ist in dieser Saison einiges möglich. Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft." Durfte er auch sein nach dieser Hinrunde.

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