SV Werder Bremen - Hannover 96 1:1: Gebre Selassie rettet Punkt für Werder

Von Marc Hlusiak
Werder Bremen gegen Hannover 96
© Getty

Werder Bremen und Hannover 96 haben am 1. Spieltag der 56. Bundesligasaison die Punkte geteilt. Im Bremer Weserstadion gab es im 59. Aufeinandertreffen beider Teams ein 1:1-Unentschieden.

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Bremen agierte zunächst dominant, erspielte sich aber keine hochprozentigen Torchancen. Beide Mannschaften hatten sichtlich Probleme, nach ergiebigem Dauerregen auf seifigen Untergrund zu kombinieren. Hannover empfing Bremen in der eigenen Hälfte und versuchte, bei Kontersituationen mit schnellem Umschaltspiel zu glänzen.

Nach gut 25 Minuten versuchte 96, ermutigt durch solide Abwehrarbeit, auch am Offensivspiel teilzunehmen. Die Niedersachsen schoben die Ketten weiter nach vorne, sodass sich der Spielbetrieb immer öfter in die Hälfte der Werderaner verlagerte. Sorgs abgefälschter Distanzschuss verfehlte das Tor knapp auf der linken Seite und war die größte Torchance im ersten Durchgang (27.).

Bremen tat sich auch nach dem Seitenwechsel schwer, durch die eng gestaffelte Hannoveraner Defensive zu brechen. Das Spiel beider Mannschaften blieb unrund, klare Torchancen Mangelware. Kruse ließ sich daher häufig ins Mittelfeld fallen und versuchte, das Spiel mit anzukurbeln. Anfang der zweiten Hälfte war für den ehemaligen Nationalspieler aber verletzungsbedingt Schluss (52.).

Die Einwechslung von Pizarro in der 67. Minute brachte noch einmal Schwung ins Spiel - vor allem auf den Rängen. Für die Entscheidung sorgte der Oldie aber nicht. Stattdessen brachte Hannovers Weydandt nur 75 Sekunden nach seiner Einwechslung die Gäste aus dem Nichts in Führung (76.). Gebre Selassie rettete fünf Minuten vor Ende noch einen Punkt für die Gastgeber.

Die Daten des Spiels SV Werder Bremen gegen Hannover 96

  • Tore: 0:1 Weydandt (76.), 1:1 Gebre Selassie (85.)
  • Claudio Pizarro wurde in der 67. Minute eingewechselt. Es machte damit in seiner vierten Amtszeit in Bremen sein 446 Bundesligaspiel. Im Oktober wird er 40 Jahre alt.

Der Star des Spiels: Hendrik Weydandt

Schon im Pokal glänzte Weydandt, der noch im Mai für rund 400 Euro in der Regionalliga spielte, mit einem Doppelpack. In Bremen brauchte er nach seiner Einwechslung nur 75 Sekunden für sein erstes Bundesligator.

Der Flop des Spiels: Max Kruse

Bemüht aber glücklos - so lässt sich der Nachmittag für Werders Topstürmer zusammenfassen. 34 Ballaktionen, kaum eine im gegnerischen Strafraum, und kein einziger Torschuss standen bei Kruses Auswechslung auf dessen Zettel. In der 52. Minute musste er angeschlagen runter.

Der Schiedsrichter: Felix Brych

Leitete die Partie unauffällig und souverän, auch, weil er kaum knifflige Situationen zu bewerten hatte. Mit dem Pausenpfiff köpfte Füllkrug einen Ball an den Oberarm von Eggestein. Von den Protesten der Hannoveraner ließ sich der FIFA-Schiedsrichter aber nicht beirren und entschied richtigerweise nicht auf Elfmeter.

Die Reaktionen zum Spiel SV Werder Bremen gegen Hannover 96

Philipp Bargfrede (Werder Bremen): "Man hat gemerkt, was im Stadion los war. Das hat uns gepusht und es gab auch noch einmal Möglichkeiten."

Gebre Selassie (Werder Bremen): "Es wäre bitter gewesen, wenn wir das Spiel verloren hätten. Für uns sind es trotzdem zwei verlorene Punkte. Wir wussten, es wird nicht einfach. Nach dem Gegentor wurde es noch schwieriger. Wir hatten mehr Chancen und müssen effektiver sein."

Horst Heldt (Sportvorstand Hannover 96): "Pizarro war mit den Haaren dran, er hat zu lange Haare (lacht). Nein, er war glaube ich nicht wirklich richtig dran. Es war in Ordnung, dass er das Tor gegeben hat. Wenn Schiedsrichter und VAR Kontakt hatten, ist das ok."

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Wir haben nur eine Großchance zugelassen - das war das Tor. Das ist ärgerlich. Insgesamt war es eine gute Leistung mit Makeln. Uns hat der letzte Zug gefehlt. Wir wollen unsere Heimspiele gewinnen, deshalb sind wir heute auch nicht zufrieden."

Andre Breitenreiter (Trainer Hannover 96): "Wir haben ein leistungsgerechtes Unentschieden gesehen. Wir können zufrieden sein, haben guten Fußball gespielt, aber im Umschaltspiel auch etwas liegen lassen. Am Ende haben wir nicht mehr gut nach vorne verteidigt und viele Flanken zugelassen."