Hannover 96 - SV Werder Bremen 2:1: 96er beenden Pleitenserie gegen den SVW

Von David Kreisl
96 beendete gegen Bremen eine fünf Spiele währende Niederlagenserie.
© Getty

Hannover 96 hat zum Auftakt des 29. Spieltags der Bundesliga seine Niederlagenserie hinter sich gelassen. Gegen den SV Werder Bremen gewann das Team von Coach Andre Breitenreiter mit 2:1 (2:0) und rückt in der Tabelle auf Platz 13 liegend bis auf einen Punkt an die Bremer heran.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vom Formunterschied beider Teams - während die Bremer mit vier Siegen und einem Remis aus den vergangenen fünf Spielen anreisten, holte Hannover im gleichen Zeitraum keinen einzigen Punkt - war vom Anstoß weg in keinster Weise etwas zu sehen. Bremen agierte keineswegs schlecht, wurde aber von den extrem präsenten und aggressiven Gastgebern in Grund und Boden gelaufen.

Die 96er rissen in der ersten Hälfte beinahe fünf Kilometer mehr ab als die Gäste und hatten teilweise eine Zweikampfquote jenseits der 60 Prozent. Vor allem das hohe, giftige Pressing tat den Bremern in zweierlei Hinsicht weh: Zum einen brachten die Werderaner selten einen geordneten Spielaufbau auf den Rasen, zum anderen verloren die Bremer immer wieder Bälle im gefährlichen Raum vor dem Strafraum - wie vor dem 0:2 durch Klaus.

Bei den Gästen funktionierte vor allem das anvisierte Spiel über die Flügel zunächst überhaupt nicht. Werder-Coach Kohfeldt reagierte zur Pause und brachte Junuzovic für Kainz, was dem Bremer Spiel mehr Dynamik verlieh. Vor dem Tor agierten die Bremer, die in Person von Kruse nach einer knappen Stunde erstmals auf das Hannoveraner Tor schossen, weiterhin zu kompliziert und behäbig.

Erst mit einer umfangreichen Rotation im Angriff, in Zuge dessen der Torschütze Belfodil ins Sturmzentrum wechselte, erwachte das Bremer Offensivspiel und brachte die schläfrig gewordenen Hannoveraner in der Schlussviertelstunde in arge Bedrängnis. Nicht nur wegen Belfodils Hundertprozentiger nur wenige Augenblicke nach dem Anschluss (76.) hätten die Bremer den Ausgleich durchaus noch verdient gehabt.

Die Daten des Spiels Hannover 96 - Werder Bremen

Tore: 1:0 Harnik (17.), 2:0 Klaus (42.), 2:1 Belfodil (74.)

  • Trotz der Niederlage Bremen ist so gut wie gerettet. Zehn Punkte Vorsprung hat die Kohfeldt-Elf auf den Relegationsplatz - so ein Vorsprung auf Rang 16 wurde seit Einführung der 3-Punkte-Regel zu so einem späten Saisonzeitpunkt noch nie verspielt.

  • Durch den Sieg gegen Bremen verbessert sich Hannover 96 in der Ewigen Tabelle der Bundesliga von Platz 16 auf Rang 15. Die Niedersachsen sammelten 1149 Punkte (umgerechnet auf die 3-Punkte-Regel), der MSV Duisburg 1147 Zähler.

  • Werder gewann von den vergangenen 16 Spielen an einem Freitag nur jenes in Wolfsburg (2:1, Februar 2017), verlor im Gegenzug aber zehnmal (dazu fünf Remis).

Der Star des Spiels: Salif Sane (Hannover)

Wie immer brutal dominant aus der Defensive heraus mit Hannoveraner Bestwerten in Sachen Passspiel, Ballaktionen und Ballgewinnen. Hatte mit acht die meisten Balleroberungen der 96er und war vor allem während der unerwarteten Schlussoffensive der Bremer der wichtigste Anker der Gastgeber.

Der Flop des Spiels: Philipp Bargfrede (Werder)

Ungewohnt wackliger Auftritt im defensiven Mittelfeld als Mann vor der Abwehr. Leistete sich viele Fehler und leichtfertige Ballverluste im Aufbau - darunter auch vor dem 0:2.

Der Schiedsrichter: Tobias Welz

Welz ließ eine einheitliche Linie bei der Auslegung der Zweikämpfe vermissen. Hatte zwar keinen Einfluss auf die spielentscheidenden Szenen, traf aber teilweise seltsamen Entscheidungen - wie in Minute 88., als nach einem Zusammenprall zweier Hannover-Akteure Freistoß für 96 gab.

Artikel und Videos zum Thema