1. FC Köln - Mainz 05 1:1: FSV raubt dem Effzeh im Abstiegsdrama die Hoffnung

Von David Kreisl
Pablo De Blasis schoss die Mainzer zum remis gegen Köln.
© getty

Der 1. FC Köln musste sich am 29. Spieltag der Bundesliga im Abstiegsduell gegen Mainz 05 trotz Führung mit einen 1:1 (1:0) zufrieden geben. Die 05er halten die auf Rang 17 liegenden Kölner damit weiter auf sechs Punkte Abstand - bei noch fünf ausstehenden Spielen.

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Das frühe Kölner Tor konterkarierte eigentlich die Anfangsminuten, in denen Mainz bereits dreimal mehr oder weniger gefährlich im Kölner Strafraum auftauchte. Mit der Führung im Rücken hielt allerdings mehr Stabilität Einzug in der Kölner Mannschaft.

Dennoch entwickelte sich zunächst ein den Tabellenplatzierungen der Klubs angemessenes Spiel auf einem armen fußballerischen Niveau. Kölns Taktik auf Konter zu spielen ging nicht auf, da der Effzeh die wenigen Möglichkeiten zum Gegenstoß schlampig zu Ende spielte. Mainz, das insgesamt mehr Ballbesitz hatte und in der ersten Halbzeit zwei Drittel der Zweikämpfe gewann, zeigte im letzten Drittel aber eindrucksvoll seine spielerischen und technischen Limitierungen.

Im zweiten Abschnitt enthielt der Abstiegskracher sogar Spuren von Fußball. In der 48. Minute vergab Simon Terodde die gut herausgespielte Riesenchance zum 2:0, nur zwei Minuten später köpfte De Blasis die Gäste zurück ins Geschäft.

Effzeh-Coach Ruthenbeck ging in den letzten 20 Minuten mit den Einwechslungen von Özcan, Pizarro und Cordoba volles Risiko, viele Möglichkeiten sprangen dabei aber nicht mehr heraus. Der Punkt für den Effzeh ist unter dem Strich mehr als glücklich - zumal die Mainzer in der zweiten Hälfte zweimal am Aluminium scheiterten.

Die Daten des Spiels 1. FC Köln - Mainz 05

Tore: 1:0 Hector (7.), 1:1 De Blasis (50.)

Gelb-Rote Karte: Donati (90.+2/Mainz)

  • Die 56 Gegentore der Kölner sind Höchstwert in der Liga. Nach dem Wiederaufstieg unter Stöger bekamen die Kölner in keiner der letzten drei Spielzeiten mehr als 42 Gegentore in einer Saison. 34 Gegentore kassierten die Geißböcke nach dem Seitenwechsel - auch das ist Ligahöchstwert.

  • Mainz ist seit sechs Ligaspielen sieglos (vier Remis, zwei Niederlagen) - länger waren die Rheinhessen in dieser Saison nie sieglos. Der FSV gewann zudem nur eins der vergangenen zehn Spiele.

  • Es war der 4. Platzverweis für Giulio Donati in der Bundesliga und bereits der Zweite in dieser Spielzeit. Schon im Hinspiel gegen Köln flog er vom Platz.

Der Star des Spiels: Timo Horn (Köln)

Dass die Effzeh-Hoffnungen zumindest noch theoretisch lodern, haben sie in Köln ihrem Keeper zu verdanken. Rettete schon nach fünf Minuten mit einer starken Parade im Eins-gegen-eins gegen Öztunali und war auch im zweiten Abschnitt mit Paraden - wie in der 7. Minute der Nachspielzeit - und aufmerksamem Spiel großer Rückhalt für seine Vorderleute.

Der Flop des Spiels: Simon Terodde (Köln)

Auf verlorenem Posten an vorderster Front des Kölner Angriffs. Warf sich zwar emsig in viele Zweikämpfe, gewann dabei aber nicht einmal ein Viertel davon, dazu eine indiskutable Passquote von 38 Prozent. Vergab kurz nach der Pause eine Hundertprozentige, die das Spiel wohl zugunsten der Kölner entschieden hätte.

Der Schiedsrichter: Benjamin Cortus

Souveräner Leiter einer Partie ohne große Aufreger. Richtig, Hacks Körpereinsatz gegen Terodde bei dessen Torchance in der 18. Minute weiterlaufen zu lassen. Verwehrte den Kölnern in der 64. Minuten fälschlicherweise einen Einwurf - sein einziger Fehler.

Die Reaktionen zu 1. FC Köln - 1. FSV Mainz 05

Stefan Ruthenbeck (Trainer 1. FC Köln): "Mit dem 1:0 hatten wir mehr Kontrolle und haben gar nichts zugelassen. Simon Terodde ist in der zweiten Halbzeit völlig blank, fast im Fünfmeterraum. Den muss er machen. Im Gegenzug macht Mainz den Ausgleich, danach wurde es wild. Das hat uns nicht gut getan, Mainz war schlauer. Es war am Ende alles möglich. Uns hat das Spielglück gefehlt. Insgesamt ist das für uns zu wenig, für Mainz reicht es."

Sandro Schwarz (Trainer 1. FSV Mainz 05): "Wir wussten alle, dass es ein intensives und emotionales Spiel werden wird. Am Ende hatten wir riesige Möglichkeiten, um das Spiel zu gewinnen. Mit der Leistung und der Mentalität bin ich zufrieden. Unser Ziel waren drei Punkte, aber auch der eine hilft uns."

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